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„Man muss neue Lösungen suchen“

Bezirksausschuss drängt auf zweites ASZ

Im Bürogebäude an der Fürstenrieder Straße stehen Räume leer, die nach Ansicht des Bezirksausschusses längst für ein zweites Alten- und Servicezentrum in Laim hätten angemietet werden sollen. Der Stadt war die Miete jedoch zu teuer. (Bild: kö)

Im Alten- und Servicezentrum (ASZ) finden Senioren neben Beratung zu verschiedenen Themen, auch Veranstaltungen, meist sogar einen Mittagstisch sowie verschiedene Freizeitangebote. 32 solcher Zentren gibt es stadtweit, in Laim ist das ASZ im Kiem-Pauli-Weg 22, mitten in der „Alten Heimat“ ansässig. Hier wird das Zentrum jedoch langfristig nicht bleiben, da im Zuge der Sanierung der Siedlung ein Quartiertreff für die Nachbarschaft entstehen soll, für den das ASZ weichen wird. Ein neues ASZ wird dann im Neubauviertel an der Zschokke-/ Westendstraße entstehen. Dies aber werde den Bedarf in Laim nicht decken, glaubt der Bezirksausschuss (BA) Laim und beantragte schon vor einigen Jahren, dass ein Standort für ein zweites Laimer ASZ gesucht werde. Räume in der Fürstenrieder Straße 62, wo früher die Stadtsparkasse war, wurden frei und hätten sich nach Ansicht des BAs für ein ASZ geeignet. Die Stadtverwaltung hielt den Mietpreis jedoch für „nicht angemessen“. Und während die Räume nach wie vor frei stehen, ist ein zweites ASZ für Laim nicht in Sicht. „Es ist notwendig, dass wir da nachfassen“, bekräftigt BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) in der jüngsten BA-Sitzung. „Man muss dann eben neue Lösungen suchen und auch an solche Möglichkeiten wie Doppelbelegung denken.“

„Kann nur mein Unverständnis ausdrücken“

„Ich kann nur mein Unverständnis darüber ausdrücken, wieso es keinen Standort für ein zweites ASZ gibt“, betont Alexandra Gaßmann (CSU), die 2019 den Antrag initiierte, das Bürogebäude an der Fürstenrieder Straße 62 als ASZ-Standort zu prüfen. „Die ehemalige Sparkasse steht nach wie vor leer. Eventuell sollte man da doch nochmal das Gespräch mit dem Eigentümer suchen.“ Das Bürogebäude befindet sich im Eigentum eines Investors, der laut Beschlussvorlage des Sozialreferats einen Quadratmeterpreis von 35 Euro veranschlagte. Zu viel für die Stadt. „Zudem wären enorme Umbaukosten auf die Landeshauptstadt München zugekommen, da z.B. das Erdgeschoss für die Nutzung als ASZ nicht geeignet war und komplett umzubauen wäre“, heißt es darin weiter. Das Sozialreferat erkennt jedoch den Bedarf für ein zweites ASZ. Die Behörde beziffert, dass die Zahl der 65-Jährigen bis 2040 auf 12.198 Personen und die Zahl der Hochaltrigen (über 80) auf 3.900 Personen steigen wird, womit es in Laim mehr Senioren geben wird, als im städtischen Durchschnitt. Die Info gab man ans Kommunalreferat weiter. „Das Kommunalreferat recherchiert daher auf Basis der Bedarfsmeldung im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin in Betracht kommende Standorte und unterbreitet dem Sozialreferat entsprechende Vorschläge“, heißt es im Beschlusspapier. Sollte ein geeignetes Objekt gefunden werden, will sich das Sozialreferat darum kümmern, die Finanzierung zu sichern.

BA bleibt dran

Dem BA reicht das nicht. Im Bürgergremium ist man sich einig, dass die Stadt andere Wege gehen müsse, da es in Laim kaum freie Flächen oder leer stehenden Gebäude gibt. „Die Stadt sollte nicht nur nach städtischen Geländen schauen“, meint Alexandra Gaßmann. Wieso nicht an Mehrgenerationen-Projekte denken, regt Renate Spannig (Grüne) an. Einstimmig entschied das Gremium, die Stadt solle prüfen, ob etwa im Umgriff der Neustrukturierung rund um die Mathunistraße, wo Kinder-Einrichtungen vorgesehen sind, die Schaffung eines ASZs möglich werden kann. „Da muss man dann vielleicht auch mal höher bauen“, so Josef Mögele. Auch will der BA in seinem Schreiben darauf drängen, dass die Stadt mehr Maßnahmen zur Sicherung von Grundstücken ergreifen soll.


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