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Mahnwache am Freitag

Staatsanwaltschaft wirft BMW-Fahrer Mord und dreifachen Mordversuch vor

Mitschüler legten am Unfallort Blumen und Kerzen nieder. (Bild: job)

Ein 34-jähriger BMW-Fahrer hat am Freitag (15. November) auf der Flucht vor der Polizei zwei Jugendliche auf der Fürstenrieder Straße angefahren und einen der beiden getötet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mord.

Der Mann aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wendete kurz nach 23 Uhr verbotenerweise auf der Landsberger Straße. Dies fiel einer Streifenwagenbesatzung der Polizeiinspektion Laim auf, die den BMW darauf anhalten wollten. Der Fahrer flüchtete aber so schnell, dass die Streife innerhalb kurzer Zeit den Sichtkontakt zu dem Fahrzeug verlor. Sie forderte Unterstützungskräfte an.

Laut Polizei raste der BMW auf der Fürstenrieder Straße stadtauswärts, wo er mehrere rote Ampeln missachtete und auf der entgegengesetzten Fahrspur fuhr. An der Kreuzung zur Aindorferstraße fuhr der BMW zwei Jugendliche an, die dort die Fahrbahn bei Grün überquerten. Die beiden - ein 14-jähriger Junge und ein 16-jähriges Mädchen - wurden bei dem Zusammenprall schwer verletzt. Der BMW-Fahrer setzte seine Flucht dennoch fort.

Eine weitere Streifenbesatzung, die im Rahmen der Funkfahndung alarmiert war, sah die Verletzten auf der Fahrbahn liegen und die Beamten begannen sofort mit intensiven Erste-Hilfe-Maßnahmen. Bei dem 14-Jährigen begannen sie mit der Reanimation, die vom Rettungsdienst fortgesetzt wurde. Beide Verletzten wurden in Münchner Krankenhäuser gebracht, wo der Schüler gegen 0.40 Uhr starb.

Auf der Flucht verursachte der BMW-Fahrer noch einen Verkehrsunfall: Er drängte ein Fahrzeug von der Straße ab, das gegen eine Litfaßsäule prallte. Dabei wurden zwei Insassen des abgedrängten Autos verletzt.

Der BMW wurde von einer der Polizei an der Kreuzung Inderstorfer Straße und Fürstenrieder Straße bemerkt, wo er langsam ohne Fahrer ausrollte. Die Streife konnte den Pkw sicher stoppen. Sofort wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Fahrer eingeleitet, an denen über 15 Streifen beteiligt waren. Der 34-Jährige wurde gegen 0.30 Uhr im Bereich des Westparks festgenommen. Dabei leistete er Widerstand.

Aufgrund des heimtückischen Verhaltens des BMW-Fahrers stuft die Staatsanwaltschaft seine Taten als Mord und dreifachen Mordversuch ein.

Mahnwache am Freitag

Am Freitag, 22. November, werden sich Stadtteilbewohner zu einer Mahnwache treffen. Mit einer aus Kerzen bestehenden Lichterkette wollen sie den betroffenen Familien ihren Beistand erklären und zugleich innehalten und gedenken. An der Aktion beteiligen sich sowohl die umliegenden Schulen als auch der katholische Pfarrverband Laim, die evangelische Kirche Paul-Gerhardt sowie der Bezirksausschuss. Beginn der Mahnwache ist um 18 Uhr an der Ecke Fürstenrieder Straße / Aindorferstraße.

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