Laimer Kulturhaus wird wahr
Grundsatzbeschluss für Stadtteilkulturzentrum steht
Man ist sich einig geworden: Die beiden benachbarten Stadtbezirke Laim und Sendling-Westpark werden ein gemeinsames Stadteilkulturzentrum bekommen. – Auf diesen Grundsatzbeschluss einigten sich nicht nur die beiden zuständigen Bezirksausschüsse (BA) 7 und 25. Auch der Kulturausschuss sprach sich im Stadtrat dafür aus und die Stadtrat-Vollversammlung folgte der Empfehlung. Demnach soll auf dem städtischen Grundstück an der Westend-/ Ludwigshafener Straße, direkt an der Grenze zwischen den beiden Stadtbezirken, das neue Stadtteilkulturzentrum entstehen. Derzeit ist auf dem Grundstück die KFZ-Zulassungsstelle beheimatet, die auch in Zukunft hier ansässig bleiben wird. Denn mit dem Stadtteilkulturzentrum werden auch ein „Haus für Kinder“ sowie Büroflächen für das Kreisverwaltungsreferat (KVR) entstehen.
Keine Bürgerversammlungen im neuen Bürgerhaus?
Seit 1985 stellen die Laimer Anträge, in denen sie ein eigenes Bürgerhaus fordern. Vor allem für Bürgerversammlungen aber auch für größere Veranstaltungen gibt es in Laim bislang keinen Saal, der groß genug wäre. Das Raumprogramm für das neue Stadtteilkulturzentrum umfasst nun insbesondere einen großen Veranstaltungssaal mit einer Größe von etwa 230 Quadratmeter. Rund 200 Personen finden darin bei Reihenbestuhlung Platz. Auch ist im sogenannten Nutzerbedarfsprogramm ein Foyer mit zirka 90 Quadratmeter für das neue Kulturhaus vorgesehen, das mit dem Saal verbunden werden kann. „Am Bedarf vorbei“ und „zu klein“ fanden die Laimer Politiker die vorgeschlagene Saalgröße und baten darum, zu prüfen, ob nicht doch ein größerer Saal möglich wäre. Dahingegen erklärte die Stadtkämmerei, die auf die Wirtschaftlichkeit des Projektes bedacht ist, dass ein kleinerer Veranstaltungssaal mit geringerer technischer Ausstattung angemessen sei.
Nun wird man sich in Laim mit der Saalgröße zufrieden geben. Eine Alternative zum Standort Westend-/ Ludwigshafener Straße gibt es ohnehin nicht im Stadtteil, wo um jede noch freie Grundstücksfläche gefeilscht wird. „Einzelne Veranstaltungen wie zum Beispiel Bürgerversammlungen des 25. Stadtbezirks, bei denen der Saal im Stadtteilkulturzentrum eventuell nicht ausreicht, könnten in der Mensa im künftigen Neubau der Grundschule an der Camerloherstraße stattfinden“, so lautet der Vorschlag zur Güte im Beschluss-Papier, welches vom Kulturreferat zur Abstimmung vorgelegt wurde.
Kulturhaus in Standartgröße?
Vorgesehen sind des Weiteren eine Küche, zwei Gruppenräume, ein Raum für die Nutzung durch Jugendliche, zwei Musikübungsräume und ein Raum für das Historische Archiv Laim sowie notwendige Nebenräume. Nicht viel Platz, um die Bedarfe zweier Stadtteile zu decken: Zusammen kommen die Stadtteile Sendling-Westpark und Laim auf eine Einwohnerzahl von rund 110.000, was einer Stadt wie Erlangen oder Bremerhaven entspricht. In beiden Stadtbezirken werden Räume für Gruppen, Initiativen, Vereine und Kunstschaffende gebraucht. Im Beschluss heißt es dazu jedoch: „Zur Deckung des kulturellen Infrastrukturbedarfs für die Stadtbezirke 7 und 25 ist ein Stadtteilkulturzentrum mit zirka 720 Quadratmeter Nutzfläche vorgesehen. Die Größe der Einrichtung sowie das Nutzerbedarfsprogramm leiten sich ab von bestehenden bzw. in Planung befindlichen vergleichbaren Kulturhäusern.“ Das neue Kulturhaus entspricht also dem Standard. Die beiden Stadtbezirke werden sich arrangieren müssen. Und auch das Programm ihrer Stadtteilkultureinrichtung werden die beiden Bezirke miteinander abstimmen müssen.
Im nächsten Planungsschritt wird nun das Baureferat mit der Vorplanung und der Kostenschätzung beauftragt. Die laufenden Kosten für das Stadtteilkulturzentrum soll ein Betreiber mit Hilfe städtischer Zuschüsse tragen.
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