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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Laimer Geschichten
Historischer Verein Laim präsentiert zehnten Almanach
Nachdem es Laim schon deutlich länger gibt als die Stadt München, kann der heutige 25. Stadtbezirk auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. Seit 1984 engagiert sich der Historische Verein Laim e.V. dafür, dass die Geschichte beleuchtet und bewahrt wird. Die Vereinsmitglieder sammeln Geschichten, Erinnerungen sowie Daten und Fakten aus der Vergangenheit Laims und machen sie Interessierten zugänglich. Zum zehnten Mal bringt der Verein nun seinen „Laimer Almanach“ heraus. Ein Bändchen, das heuer mit fünf Beiträgen neue Aspekte der Stadtteilgeschichte präsentiert und mit vielen, noch ungekannten Fotos, illustriert. Der Almanach entstand in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen: „Angefangen bei der Schließung der Archive im Frühjahr über den Ausfall eines Autors bis zur Kurzarbeit bei der Druckerei und der Buchbinderei“, gab es einige Schwierigkeiten zu überwinden, sagt Lothar Schmidt, stellvertretender Vereinsvorsitzender und Redakteur bei allen zehn Ausgaben des Laimer Almanachs.
Jubiläen in Laim
Die Autoren der zehnten Ausgabe des Laimer Almanachs sind neben Lothar Schmidt (stellvertretender Vereinsvorsitzender) und Peter Hausmann (Vereinsvorsitzender) auch die langjährigen Mitglieder Josef Kirchmeier, Margit Meier und Josef Stöger. Einige Jubiläen im Stadtteil gaben dieses Jahr Anlass zur Entstehung der Almanach-Artikel. So zeigt etwa Lothar Schmidt in seinem Beitrag „125 Jahre Licht für Laim“ auf, wie die elektrische Straßenbeleuchtung in Laim ihre Anfänge nahm.
In einem Gemeinschaftsbeitrag ehren Margit Meier, Lothar Schmidt und Josef Stöger den langjährigen Bezirksausschuss-Vorsitzenden Josef Mögele (SPD). Dieser macht sich seit über 35 Jahren als BA-Vorsitzender und seit 50 Jahren als SPD-Mitglied im Ehrenamt verdient. Im Mai dieses Jahres wurde er erneut zum BA-Chef gewählt und gehört damit zu jenen Lokalparlaments-Vorsitzenden, die am längsten im Amt sitzen.
Josef Stöger, der mit seit Jahren den reichen Fundus an Archivfotos des Vereins mit aktuellen Bildern aus Laim ergänzt, steuert einen Artikel zum 60. Jubiläum des Modehauses Schreiner in der Fürstenrieder Straße bei.
Peter Hausmann nimmt indes die 75 Jahre nach Ende der Naziherrschaft zum Anlass, um den Weg zur Demokratie in Laim zu beleuchten.
Das Laimer Schlössl
Ein Jubiläum „mit zugleich starker Aktualität“, wie Lothar Schmidt betont, ist der 300. Geburtstag des Laimer Schlössels. „Laimer Baudenkmal in Gefahr?“ lautet der Titel des Artikels dazu, geschrieben von Lothar Schmidt unter Mitwirkung von Josef Kirchmeier. Aktuell erscheint das Thema vor allem deswegen, weil viele Stadtteilbewohner um den Erhalt des Schlössls und den umliegenden Garten fürchten, seitdem es den Eigentümer gewechselt hat. Lothar Schmidt zeigt in seinem Beitrag die wechselvolle Geschichte dieses Laimer Wahrzeichens auf: „Von besonderem Reiz war für mich als Autor, mit Hilfe des Wittelsbacher Hausarchivs, den Lebensweg mehrerer Personen aus der Zeit Kurfürst Karl Theodors von Pfalz-Bayern und seines Nachfolgers Maximilians IV. (späteren König Maximilian I. König von Bayern) mit Bezug zum Herrscherhaus und gleichzeitig mit Bedeutung für Laim und darüber hinaus darzustellen“, so Schmidt. „Diese Lebensschicksale sind zugleich mit dem Laimer Schlössl und dem dazugehörigen Schlossgut eng verbunden.“
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