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„Laim ist meine Heimat“

Wohnprojekt an der Zschokkestraße 36 geplant

Markus Ballauf stammt aus Laim und will den Stadtteil nun mit neuer Wohnbebauung mitgestalten. Gemeinsam mit Schwester Nicola Ballauf will er das Areal des früheren Gewerbehofs West an der Zschokkestraße 36 neu bebauen. (Bild: kö)

„Wir wollen für die Zukunft bauen“, begrüßte Markus Ballauf die rund 100 Stadtteilbewohner bei der Infoveranstaltung in der Zschokkestraße 36. Über einige Wochen wurde der Gewerbehof West für das groß angelegte Kunstprojekt „Z common ground“ zwischengenutzt, jetzt sollen die Bauten weichen, damit Wohnungen entstehen können. Visionär ist nun auch das von den Geschwistern Nicola und Markus Ballauf entwickelte Bauprojekt. Sie sind Nachfahren der traditionsreichen Laimer Familie Ballauf, die vor allem durch Land- und Gastwirtschaft den Stadtteil prägte. „Laim ist meine Heimat“, betonte Markus Ballauf. Mit innovativen Konzepten wolle man die eigene Heimat weiterentwickeln und mitgestalten. Bei der Bürgerveranstaltung gab es vor allem Einblick in die vielen Ideen der Bauherren, die an der Zschokkestraße einen Ort der Innovation, Gemeinschaft und Identifikation vorsehen.

150 Miet- und 150 Eigentumswohnungen

Rund 300 neue Wohnungen im bedürfnisgerechten Wohnumfeld will das Unternehmen „Geho West“ der Geschwister Ballauf schaffen. Ob dies, wie gewollt, umgesetzt wird, ist allerdings noch nicht geklärt. Aktuell prüft die Lokalbaukommission (LBK) den Antrag auf Vorbescheid, wonach zunächst grundsätzlich geklärt wird, wie viel Baumasse entstehen darf.

Bebaut werden soll das 10.000 Quadratmeter große Areal zwischen Wilhelm-Riehl-Straße und Zschokkestraße, begrenzt durch die Straubinger- und Lautensackstraße. Insgesamt drei Baukörper könnten nach jetzigem Planungsstand entstehen: Zwei Gebäude mit bis zu sechs Vollgeschossen in Richtung Wilhelm-Riehl-Straße und ein Baukörper mit bis zu acht Vollgeschossen in Richtung Zschokkestraße. Neues Wohnen auf 30.000 Quadratmeter Geschossfläche, dazu Frei-, Spiel- und Grünflächen. Kindertagesstätte, Sharing-Konzepte und gemeinschaftsfördernde Räume z.B. für Werkstatt, Sport oder Büchertausch, werden bereits beim Bauen mitgedacht. Zur Hälfte will man die Wohnungen im Bestand behalten und vermieten, die andere Hälfte wird zu Eigentumswohnungen.

Weniger Stellplätz als per Stellplatzschlüssel vorgesehen soll die Tiefgarage unterbringen: 280 Stellplätze könnten reichen. Der Gedanke dahinter: „Künftig müssen andere Mobilitätskonzepte in der Stadt greifen.“

Bauen für die „Laimer Mischung“

Nicola und Markus Ballauf sind Eigentümer und Initiatoren des Projekts. Als Partner holten sie sich zwei, wie man betont – familiengeführte, Münchner – Unternehmen ins Boot: Die Baywobau und die Investa. „Gemeinsam wollen wir Heimat schaffen“, erklärte Markus Ballauf. Als Ergänzung zum „Quartier Zschokkestraße“ will man das Projekt verstanden wissen.

Dort entwickelt die Stadt in den nächsten Jahren ein Quartier mit über 1.000 Wohnungen (darunter genossenschaftlicher und geförderter Wohnraum), Einzelhandel und Büros. An der gegenüberliegenden Zschokkestraße 36 will man für den Mittelstand bauen und so zum Erhalt der „Laimer Mischung“ beitragen, erklärt Markus Ballauf. Seit 16 Jahren plant die Geho West hierfür. Einen in der Vergangenheit genehmigten Vorbescheid für eine Bebauung hat das Unternehmen jedoch verworfen, u.a. wohl auch wegen der Kritik aus dem örtlichen Bezirksausschuss und von den Nachbarn.

Nun will man die Bürger frühzeitig mitnehmen und fragt nach Ideen, Bedürfnissen und Ansprüchen. Die Bürger am Veranstaltungsabend fragten u.a., ob es im Baugrund Bombenfunde gibt oder belastete Baustoffe aufgetan wurden. Richard Rüdt, Geschäftsführer der Geho West, gab Entwarnung. Erste Probebohrungen und Analysen seien unbedenklich. Auch beruhigte Rüdt, dass voraussichtlich an der Wilhelm-Riehl-Straße und weitestgehend auch an der Zschokkestraße die Bäume erhalten bleiben. Fragen können weiterhin unter E-Mail nachbarn@geho-west.de eingereicht werden.

Aktuell werden die Bestandsgebäude entkernt, ab September wird abgerissen. Zügig geht es dann voran. „Wir wollen die Visionen planerisch umsetzen“, so Richard Rüdt, Geschäftsführer der Geho West. 2020 ist der Baubeginn anvisiert, die Fertigstellung für 2022.


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