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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Komplett verwirrend“
Schilderchaos am Laimer S-Bahnhof
„Komplett verwirrend“ findet Jutta Hofbauer von den Grünen im Bezirksausschuss Laim (BA 25) die Wegeführung an der Laimer Röhre. Seitdem die Umbauarbeiten am Laimer S-Bahnhof angefangen haben, müssen sich Passanten durch ein Nadelöhr im Tunnel zwängen. Die östliche Röhre der Unterführung nach Neuhausen/ Nymphenburg wurde für den Autoverkehr komplett gesperrt. Der westliche Tunnel ist indes für Fußgänger und Radfahrer weiterhin offen, jedoch wurde hier ein Tunnel im Tunnel errichtet, so dass der Weg zusätzlich verengt ist. Mittels Einbahnstraßenregelung nach Nord und Süd sollte hier der Passantenstrom wie auch der Radverkehr geregelt werden. „Der jetzige Zustand ist gemeingefährlich“, findet aber Jutta Hofbauer (Die Grünen). Auf Initiative der Grünen verabschiedete der BA daher einstimmig einen Antrag und macht darin Verbesserungsvorschläge. Auch fordert man die Deutsche Bahn dazu auf, bei einem Infotermin in Laim die weitere Planung und Baustelleneinrichtung zu erläutern.
„Radfahrer absteigen“
„Man müsste den Gewohnheiten der Benutzer folgen“, findet Jutta Hofbauer (Die Grünen). Bevor Mitte September die Großbaustelle am Laimer S-Bahnhof eingerichtet wurde, galt: Die östliche Tunnelseite ist für Radler, die westliche für Fußgänger – egal aus welcher Richtung kommend. Rund drei Meter Breite standen jeweils zur Verfügung. In der verengten Baustellenversion der Röhre sind es nunmehr unter zwei Meter. Auch ist vielen unklar, welche Wegeführung jetzt gilt. Die Schilder verweisen jedenfalls darauf, dass Radler und Fußgänger nun je Richtung eine Bahn teilen. Wer nach Norden will, nimmt den rechten Weg, wer nach Süden will den linken. Zusammenstöße sind nun an der Tagesordnung. „Der jetzige Zustand ist gemeingefährlich“, sagt Jutta Hofbauer (Die Grünen). Daher fordern die Grünen, dass die Regelung wie zuvor festgelegt wird. Außerdem solle das Schild „Radfahrer Schrittgeschwindigkeit“ in „Radfahrer absteigen“ geändert werden. Der Baustellentunnel sei schließlich zu eng, als dass hier Gegenverkehr ausgewichen werden könne. „Unmöglich“ findet auch BA-Chef Josef Mögele (SPD), die Regelung am Laimer S-Bahnhof. Problematisch sei zudem, dass die Bäckerei „Müller“ einen Container in die Röhre gestellt habe, der sich vielen Fahrgästen buchstäblich in den Weg stelle. „Der Bäcker kann da nicht stehen“, drängt Martha Mertens, SPD-Fraktionssprecherin im BA 25.
„Unhaltbarer Zustand“
„Wenn dieses Chaos dreieinhalb Jahre bleibt, dann frage ich mich, was die geplant haben“, moniert Josef Mögele. Bislang hat die Bahn auch noch keine Lösung für den entfallenden Aufzug vorgestellt. Nach ursprünglicher Planung würde der Lift rund drei Jahre lang nicht benutzbar sein. Rollstuhlfahrer könnten demnach nicht mehr zu den Zügen gelangen. Alexandra Gaßmann (CSU) erinnert an die Forderung des Behindertenbeirates nach einem mobilen Aufzug. Ein „unhaltbarer Zustand“ sei die Baustelleneinrichtung aktuell. „Da muss ein anständiges Management her“, so Gaßmann.
Einstimmig verabschiedete der BA den Antrag der Grünen und fordert zudem, dass der Bäcker seinen Übergangscontainer an anderer Stelle postiert. „Und wir schreiben an die Deutsche Bahn mit der Bitte, dass Vertreter schnellstmöglich herkommen und die Planung erklären“, so Josef Mögele.
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