„Keine 2-Mark-fünfzig-Lösung“
Radfahrstreifen in der Elsenheimerstraße
Eine "2-Mark-fünfzig-Lösung“ werde der Bezirksausschuss (BA) Laim nicht abnicken, das machte der Vorsitzende Josef Mögele (SPD) deutlich. Wenn beidseitig der Elsenheimerstraße sogenannte Radfahrstreifen markiert werden, müsse man Rücksicht auf die Busbeziehungen nehmen, darauf bestehe der BA Laim. Anlass zur neuerlichen Behandlung des Themas im Rahmen der September-Sitzung des Gremiums bot eine Beschlussvorlage des Kreisverwaltungsreferats (KVR), die Mitte Oktober im sogenannten Kreisverwaltungsausschuss zur Entscheidung kommen soll. Darin wird festgehalten: Zwischen Westendstraße und Lautensackstraße sollen künftig beidseitig Radfahrstreifen als Ersatz für die baulichen Radwege neben dem Bürgersteig dienen. Die Einrichtung der Radfahrstreifen auf der Fahrspur wird Auswirkungen auf eine der in der Elsenheimerstraße bestehenden Bushaltestellen haben. Zwei Varianten schlägt das KVR als Lösung vor.
Radfahrstreifen kommen
Noch gelten beide Wege für Radler: Sowohl den baulichen Radweg als auch den Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn dürfen die Radler in der Elsenheimerstraße nutzen. Der Pilotversuch zur Erprobung der beiden Wege ist jedoch zu Ende und das Gutachten erstellt (Die Wochenanzeiger Medien berichteten; der Evaluationsbericht ist unter www.muenchen.de veröffentlicht). Die Führung sogenannter Radfahrstreifen auf der Fahrbahn wurde als sicher eingestuft. Die „alten“ Radwege sollen daher zurückgebaut und dem Fußverkehr zugeschlagen werden. Der BA Laim stimmte der Maßnahme zu, forderte jedoch, dass die neuen Radfahrstreifen mit durchgezogener Linie und deutlich sichtbar markiert werden. Mindestens 1,85 Meter breit sollen die Streifen sein und an Gefahrenpunkten wie etwa an der Ein- bzw. Ausfahrt zum Supermarkt rot gefärbt werden.
Wegfall einer Fahrspur
„Die Anlage der Radfahrtstreifen bedingt im Knoten Elsenheimer-/ Westendstraße in Richtung Nordwesten bis auf Höhe der Zufahrt zum Anwesen Elsenheimerstraße 60 den Wegfall einer Fahrspur und in Richtung Südosten den Wegfall einer Rechtsabbiegespur im Knotenzulauf die Verschmälerung der überbreiten Richtungsfahrbahnen auf Normalmaß im übrigen Bereich“, heißt es in der Beschlussvorlage des KVR. Die Markierung von Radfahrstreifen sei dennoch ohne Leistungsverlust beim motorisierten Individualverkehr möglich, glaubt das KVR. Im Knotenpunkt Elsenheimer-/ Lautensackstraße etwa würde der Radfahrstreifen rechtzeitig an den Bestand im Seitenraum angeschlossen, wodurch die Fahrspuranzahl und auch die Abbiegebeziehungen erhalten blieben. Im Knotenpunkt Elsenheimer-/ Westendstraße aber wird es schwieriger. Während der Versuchsphase kam es zu Behinderungen bei der Busausfahrt aus der Haltestelle auf die Linksabbiegespur. Grund dafür war der Wegfall der Rechtsabbiegespur an der Westseite. An der Ampel stauten sich die Autos zum Teil über die Haltestelle. Zwei Lösungsansätze stellt das KVR dafür jetzt vor.
„So geht´s nicht“
Variante 1: Die Bushaltestelle könnte an die Südseite der Westendstraße verlegt werden. Dafür müssten drei bis vier Bäume fallen. „Im Bereich der jetzigen Haltestelle könnten jedoch Ersatzpflanzungen erfolgen. Auch würden dort zusätzlich Parkplätze entstehen“, erklärt das KVR.
Variante 2: Die Rechtsabbiegespur Richtung Süden wird wieder eingerichtet, die Haltestell bleibt, wird aber umgebaut. Der Radfahrstreifen könnte dann zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiegespur führen.
Die Beschlussvorlage will der BA Laim so jedoch nicht akzeptieren: „Das was hier steht, ist nicht zu beschließen“, erklärt BA-Chef Josef Mögele. „Wir nehmen einen Eimer Farbe und fertig. So geht´s nicht.“ Einstimmig lehnt der BA Laim das vorgelegte Papier ab und fordert einen neuen Ortstermin. Die Kollegen aus dem BA Sendling-Westpark will man dazu einladen, da die Haltestellenverlegung das Nachbarterritorium betrifft.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH