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Kapazitätsgrenzen sind überschritten

Evangelische Lukas-Schule braucht Container

Die private evangelische Lukas-Schule braucht mehr Klassenzimmer. SPD und Grüne im Bezirksausschuss Laim sehen die Erweiterung der Schule kritisch. (Bild: kö)

23 Klassen muss die evangelische Lukas-Schule in der Riegerhofstraße in 18 Klassenzimmern unterbringen. Damit sind die Kapazitätsgrenzen der Schule überschritten. Man braucht dringend zusätzliche Klassenzimmer. Ein Antrag für einen Erweiterungsbau hat die Schule im November letzten Jahres gestellt und wartet noch auf Baugenehmigung. In der Zwischenzeit will man zwei Container aufstellen, um die Raumnot zu lindern. Das politische Gremium des Stadtbezirks kritisiert den Antrag jedoch. Der Unterausschuss Bau und im Anschluss auch die rot-grüne Mehrheit im Laimer Bezirksausschusses (BA) lehnte die Aufstellung der zwei geforderten Container ab. Die geltende Entscheidung über die Aufstellung der Container fällte nun die Lokalbaukommission (LBK).

Lukas-Schule baut Gymnasium auf

Auf der Nordseite der Schule, an der Tiefgarageneinfahrt, werden die zwei Container übereinanderstehend platziert. Grund für den Klassenzimmernotstand ist, dass die Privatschule stetig wächst und nun auch noch ein Gymnasium aufbaut. 470 Schüler sind es aktuell in der Riegerhofstraße 18, insgesamt 1.050 Schüler zählt die Lukas-Schule an allen ihren vier Standorten. „Die Lukas-Schule hat ein Gymnasium gestartet, um den Schulverbund bestehend aus Grund-, Mittel- und Realschule zu vervollständigen. Wechseln Kinder und Jugendliche auf die weiterführende Schule (z.B. von der Realschule auf das Gymnasium) dann ist es sehr förderlich innerhalb des gleichen christlichen pädagogischen Rahmens bleiben zu können. Weil sich das einzügige Gymnasium Klasse um Klasse von unten aufbaut, kommt jedes Schuljahr zwingend ein neuer Jahrgang dazu“, erklärt dazu Martin Wagner, Geschäftsführer der privaten evangelischen Lukas-Schule auf Anfrage. Nur übergangsweise, bis der Erweiterungsbau steht, sollen die zusätzlichen Schüler in den Containern beschult werden. Doch eben an diesem Fakt stoßen sich die Kritiker im Laimer BA.

LBK genehmigt Zwischenlösung

Martha Mertens, Sprecherin der SPD erklärt: „Das ist wieder ein Beispiel für die Salami-Taktik. Ursprünglich war die Schule als Haupt- und Mittelschule beantragt. Wenn es so weiter geht wird immer mehr beantragt.“ Einem Erweiterungsbau hat der BA Laim zwar zugestimmt, noch aber läge die Baugenehmigung durch die LBK nicht vor, ergänzt BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD). „Das heißt, die Schule hat Schüler aufgenommen, ohne den Bau bzw. die Baugenehmigung zu haben.“ Renate Spannig von den Grünen ergänzt: „Sie könnten Schüler doch auch ablehnen, wie es öffentliche Schulen auch tun." Fürsprache halten indes Alexander Schöttel und Stefanie Stöckle (CSU), die kein Problem sehen und damit argumentieren, dass Container als Interimslösung an anderen Schulen derzeit üblich seien. Auch Alexandra Gaßmann (CSU) nennt die Ablehnung durch den BA per Presseerklärung gar einen „Skandal“.

Seitdem die Lukas-Schule auf dem städtischen Grundstück in der Riegerhofstraße in Betrieb ging, stehen SPD und Grüne im Laimer BA den baulichen Veränderungen skeptisch gegenüber. Man fürchtet, dass die private Schule sich zu Lasten der Allgemeinheit ausdehnt, dass der Sportverein etwa, mit dem die Schule eine Kooperation einging, zunehmend verdrängt wird. Die  Entscheidungskraft liegt aber bei der LBK. Und diese hat laut Martin Wagner nun entschieden: „Für die Lokalbaukommission München ist die Notwendigkeit der Aufstellung von mobilen Klassenzimmern unmittelbar plausibel. Sie hat inzwischen – wie das üblicherweise an Schulen gehandhabt wird – die Aufstellung von zwei Containern genehmigt.“


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