„Ich will Drechsler werden“
Berufsorientierung in der Mittelschule
Eine Woche lang fielen in der Mittelschule an der Fürstenrieder Straße buchstäblich Späne, als handwerklich interessierte Schüler die Gelegenheit bekamen den Beruf des Drechslers kennen zu lernen. Nachdem sich die Mittelschule das Motto „Wir machen fit fürs Leben“ auf die Fahne geschrieben hat, wird hier einiges unternommen, um die Schüler auf den Beruf vorzubereiten und sie bei der Wahl einer Ausbildung zu unterstützen. So wurde im Rahmen der berufsvorbereitenden Maßnahmen nun jüngst der Drechsler Erich Spreng eingeladen, um den Schülern seinen Beruf vorzustellen und einen Drechselkurs durchzuführen. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Selbst hergestellte Salz- und Pfefferstreuer, Schlüsselanhänger und für manche Schüler hat sich sogar ein konkretes Berufsziel manifestiert.
Das Handwerk an die Schule holen
„Das macht richtig Spaß. Ich will auch Drechsler werden“, kam es Michael Gibis, dem kommissarischen Schulleiter der Mittelschule an der Fürstenrieder Straße immer wieder zu Ohren. Drechsler Erich Spreng vermochte es, den Mittelschülern seinen Beruf nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis näher zu bringen. Nach einer Einführung ins Drechslerhandwerk durften die Schüler selbst an die Drehbank und ausprobieren, wie Muster in Holz gearbeitet werden und Formen ihre Konturen bekommen. „Die Begeisterung war umso größer, als die Schüler sahen, wie schnell diese Gegenstände mit filigranen Mustern hergestellt werden können. Auch die Anfertigung eines Schlüsselanhängers in Form eines Baseballschlägers bereitete viel Freude“, erklärt Michael Gibis. „Zum krönenden Abschluss durften die Schüler aus sieben verschiedenen Holzarten eine wählen und daraus einen eigenen Kugelschreiber drechseln. Mit leuchtenden Augen kreierten die Schüler ein eigenes Design für ihre Stifte und präsentierten am Ende stolz ihre Ergebnisse.“
Die Berufsorientierungswoche brachte nicht nur den Schülern den Beruf des Drechslers näher sondern auch dem Handwerk neue Interessenten. „Gerade vor dem Hintergrund, dass Handwerksberufe immer weniger Interesse bei den Heranwachsenden finden, ist es umso wichtiger, das Handwerk an die Schulen zu holen, um wieder mehr Aufmerksamkeit bei den künftigen Auszubildenden zu erhalten“, findet Michael Gibis.
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