„Ich werde gebraucht“
Ehrenamt im Alten- und Servicezentrum (ASZ) Laim
„Unser vielseitiges Angebot könnten wir ohne die Unterstützung der Ehrenamtlichen nicht aufrechterhalten“, sagt Stefanie Tischbierek, Leiterin des Alten- und Servicezentrums (ASZ) Laim. Die ehrenamtlichen Helfer initiieren Kurse, Feiern, Vorträge, Ausflüge und Ausstellungen oder setzen sie selbst um. Viele engagieren sich im Begleitdienst, greifen anderen unter die Arme, wo es Not tut.
Rund 50 Ehrenamtliche sind im ASZ Laim (Kiem-Pauli-Weg 22) aktiv. Einer von ihnen ist Heinz-Diether Schmitz. Der 74-Jährige hilft beim Mittagstisch, spült, deckt Tische und räumt ab. Seine Motivation: „Ich bilde mir ein, dass ich hier gebraucht werde.“ Offen ist das ASZ – für neue Ideen, Wünsche zum Programm oder dem Angebot, und für neue Ehrenamtliche. Wenn sich am Sonntag, 27. Januar, rund 80 Aussteller bei der Münchner Freiwilligenmesse im Gasteig (Rosenheimerstraße 5) vorstellen, werden auch die ASZ vertreten sein und Einblick in die vielen Tätigkeitsbereiche geben.
„Wichtig ist jeder einzelne“
Ein Gewinn für beide Seiten soll das Ehrenamt im Idealfall sein. Für Heinz-Diether Schmitz geht diese Rechnung auf. Während er vier Mal pro Woche im ASZ Laim und zusätzlich ein Mal pro Woche in Obergiesing beim Mittagstisch andere entlastet, fühlt er sich gebraucht und wertgeschätzt: „Zu Hause fällt mir nur die Decke auf den Kopf. Aber wenn man was tut, fühlt man sich gebraucht“, erklärt der Rentner. Seit vier Jahren engagiert er sich im Laimer ASZ, seit 14 Jahren in Obergiesing. Mit dem Dienst beim Mittagstisch hat er die richtige Aufgabe für sich gefunden.
Konrad Stöckl (66) hingegen organisiert lieber. Als Seniorenbeauftragter sorgt er für diverse Kooperationsveranstaltungen mit dem ASZ: „Wir sind ein Gremium ohne Zuhause bzw. das ASZ ist das Zuhause der Seniorenvertretung“, erklärt Stöckl. Diverse Belange sowie Ideen der Seniorenvertretung finden hier Raum. „Mein Anliegen wäre, demnächst wieder einen Kurs zu Internet und Computer für Senioren anzubieten. Denn jetzt, wo zum Beispiel das Kreisverwaltungsreferat Termine online vergibt, muss man sich damit auseinandersetzen“, denkt Stöckl in die Zukunft.
Im ASZ Laim ist das Betätigungsfeld für Ehrenamtliche besonders groß. „Es gibt ein Riesenspektrum, was man tun kann. Wir hören uns an, was die Leute möchten und sind bereit, ganz viel zu versuchen“, sagt Sozialpädagoge Martin Unger. „Wichtig ist jeder einzelne!“
„Es entstehen gute Verbindungen“
Vom Seniorenbegleiter, der bei Einkäufen hilft, zum Friedhof begleitet oder etwa bei Behördengängen unterstützt, bis hin zum Helfer bei Festen oder Veranstalter von Ausflügen – jeder, der interessiert ist, kann sich nach seinen Fähigkeiten und im gewünschten Zeitrahmen einbringen. „Es entstehen oft sehr gute Verbindungen, die lange tragfähig sind“, erklärt Sozialpädagogin Tanja von Löchtern. Über viele Jahre besuchen Ehrenamtliche „ihre“ Senioren oder kommen ins ASZ, halten Kontakt, auch wenn sie schon weggezogen sind. Wichtig sei vor allem die Freude, die das Ehrenamt bringen soll, ergänzt die neue ASZ-Leiterin Stefanie Tischbierek.
Seit 37 Jahren bietet das ASZ Laim den Senioren im Viertel ein breites Angebot an Beratung und Information sowie Unterstützung aber auch Freizeitgestaltung. Getragen wird das ASZ Laim von der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Von insgesamt 32 ASZ im Stadtgebiet sind fünf Einrichtungen von der AWO getragen. Wer Interesse daran hat, das ASZ Laim kennenzulernen oder sich hier engagieren möchte, ist willkommen, im Kiem-Pauli-Weg 22 vorbeizuschauen oder sich per E-Mail an asz-laim@awo-muenchen.de oder unter Tel. (089)575014 zu erkundigen. Infos zu den ASZ im Allgemeinen bietet das Sozialreferat unter www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Sozialreferat/Sozialamt/ASZ.html im Netz.
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