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„Hinschauen, was da geplant ist“

Seniorenresidenz Westpark soll saniert werden

Die Seniorenresidenz in der Westendstraße 174 soll generalsaniert werden. Die Bewohner müssen dafür ausziehen. (Bild: kö)

„Hinschauen, was da geplant ist“, das werde der Bezirksausschuss (BA) Laim, versprach BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD). Im Rahmen der Bürgerversammlung berichtete er von der durch den Betreiber angekündigten Generalsanierung der Seniorenresidenz an der Westendstraße 174. „Ca. 424 Mieter im betreuten Bereich“ müssten schnellstens ausziehen, um eine Generalsanierung der „Seniorenresidenz am Westpark“ durchzuführen. Der BA werde ein Auge darauf haben, versicherte der BA-Vorsitzende. Die bislang verlautbarten Pläne der „Seniorenresidenz am Westpark GmbH“ treiben vor allem die betroffenen Bewohner und deren Angehörige um. Ein Bürger, dessen 95-jährige Mutter in der Residenz wohnt, meldete sich bei der Laimer Bürgerversammlung zu Wort. Er berichtete, dass die Bewohner im März einen Brief erhalten hätten, der über einen bevorstehenden Auszug bis Ende 2022 informierte. „Über 400 Bewohner müssen sich einen neuen Heimplatz suchen bzw. sie werden zum 1. Januar 2023 auf der Straße stehen“, befürchtet der Mann. Für die Residenzbewohner sei dies „eine Katastrophe“ und schüre viele Ängste. Der Pflegebereich sei bereits aufgelöst worden. Bei der Bürgerversammlung bat der Angehörige nun um Informationen zum Planungsstand und fragte zugleich nach Unterstützung durch die Behörden.

„Gute Lösung finden“

Noch während der Bürgerversammlung sicherte Eva Maria Huber, Leiterin der Abteilung Altenhilfe und Pflege im Sozialreferat, Unterstützung für die Senioren zu. Obwohl die Stadt nicht der Träger der Residenz sei und auch „in keinem Zuschussverhältnis“ zum Betreiber stehe, wolle man sich des Themas annehmen. Gespräche mit der Seniorenresidenz seien bereits aufgenommen. Die Sanierung am 50 Jahre alten Gebäude sei nach Auskunft des Betreibers notwendig, weil das Gebäude „extrem schimmelbefallen“ sei, Probleme habe man zudem mit Asbest. Laut Betreiber habe der Vorbetreiber viele Instandsetzungen versäumt. Die Generalversammlung habe die Sanierung beschlossen. Eineinhalb Jahre hätten die Bewohner nun Zeit sich eine neues Zuhause zu suchen. Die Stadt werde ihr Netzwerk zur Verfügung stellen, bot Huber an, „falls jemand eine neue Bleibe sucht“. Man wolle „für jeden eine gute Lösung finden“.

„Keine Vertragskündigungen“

Auf Anfrage der Wochenanzeiger Medien erklärt Majana Bittner, Leiterin der Seniorenresidenz, dass derzeit lediglich 191 Bewohner in der Residenz an der Westendstraße wohnen, also weniger als halb so viele, wie von Bürgern und BA benannt. „Keiner der Senioren muss ausziehen“, erklärt sie. „Es gibt keine Vertragskündigungen.“ Weiter erklärt Bittner: „Die Senioren wurden lediglich davon in Kenntnis gesetzt, dass wir im Wissen einer bevorstehenden Generalsanierung keine neuen Senioren einziehen lassen.“ Nach dem Grund für eine Sanierung gefragt, verweist Majana Bittner auf das Baujahr 1972, in dem das Haus errichtet wurde: „Heutige bauliche Standards weichen deutlich von damaligen Standards ab.“ Die „Seniorenresidenz am Westpark GmbH“ werde die Bewohner sowohl finanziell als auch bei der Planung eines Umzugs unterstützen. Einen Termin für den Sanierungsbeginn gebe es bislang nicht. Auch sei jetzt noch nicht absehbar, wie lange die Bauzeit dauern werde, jedoch sei von einer „mehrjährigen Bauphase“ auszugehen.


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