Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Hilfe und Unterstützung in Notlagen
Findelkind-Sozialstiftung spendet für soziale Arbeit der Caritas Laim/ Sendling
Kündigung, Konkurs oder Scheidung, dies seien einige der Gründe, aus denen Menschen Hilfe und Rat bei der Caritas suchen, erklärt Sozialpädagogin Dorothee Golombowski, die gemeinsam mit Brigitte Sobetzko-Reintjes in der Sozialen Beratung der Caritas Laim/ Sendling arbeitet. Doch so individuell wie die Lebenswege sind, so vielfältig seien auch die Auslöser für Notsituationen und Armut. Die Soziale Beratung der Caritas hilf dabei, wieder auf die eigenen Füße zu kommen. Ob Schuldenregulierung, Jobcoaching, Vermittlung an Fachdienste oder Hilfe bei der Existenzsicherung – das Caritas-Zentrum Laim/ Sendling hilft vor Ort. In manchen Fällen ist finanzielle Unterstützung notwenig, um Betroffenen über erste wichtige Hürden zu helfen. Um diese Form der Hilfeleistung zu ermöglichen, ist die Beratungsstelle auf Spenden angewiesen. Die Findelkind-Sozialstiftung der Familie Schmucker, für die sich Max Straßer seit Jahren ehrenamtlich als Geschäftsführer engagiert, unterstützt die soziale Stadtteilarbeit des Caritas-Zentrums mit einer großzügigen Spende. Vergangene Woche überreichte Max Straßer einen Scheck in Höhe von 12.000 Euro. Das Geld kommt jenen Menschen zugute, die in schwierigen Lebenssituationen dringend finanzielle Unterstützung brauchen.
Beratungsangebot der Caritas Laim/ Sendling
Häufig sei finanzielle Not der erste Auslöser für Betroffene, um zur Beratungsstelle zu gehen, erklärt Dorothee Golombowski. Bei der Beratung gehe es jedoch nicht darum, hastige finanzielle Zuschüsse zu leisten. „Wir sind eine Beratungsstelle und kein Bankomat“, so Golombowski. „Eine Geldspende allein löst oft keine Not.“ So helfe beispielsweise einer überforderten, alleinerziehenden Mutter eine Finanzspritze nicht auf Dauer. Hier sei es sinnvoller gemeinsam einen Haushaltsplan aufzustellen und die eigentlich vorliegende Problematik sichtbar zu machen. Daher gehe es in einem ersten Schritt im Beratungsgespräch darum, die Situation der Betroffenen zu klären und neue Perspektiven zu erarbeiten. Viele Betroffene seien vom Lebenskampf erschöpft oder durch die neuen Lebensumstände überfordert. „Zum Beispiel sind die Ratsuchenden, die aus der Mittelschicht „abstürzen“, oft sehr verzweifelt und verfallen in Schockstarre. Gerade die Leute schämen sich oft, zur Caritas zu gehen“, berichtet Golombowski. Ziel ist es, im Gespräch mit den Sozialpädagoginnen Klarheit und verlorene Hoffnung wieder zu finden. Dazu gehöre auch, das eigene Verhalten zu hinterfragen, neue Ziele zu formulieren und schließlich wieder Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Die Motivation dafür aufzubauen und persönliche Strategien zu entwickeln, ist das Hauptanliegen von Sobetzko-Reintjes und Golombowski: „Wir begegnen den Menschen, die zu uns kommen mit Achtung, weil wir bei jedem und jeder Fähigkeiten entdecken. Und weil jeder eine tiefe Sehnsucht nach Heil-Sein und Geborgenheit in der Gemeinschaft hat. Diese Sehnsucht verbindet uns alle.“
Findelkind-Sozialstiftung
In manchen Fällen helfe jedoch finanzielle Unterstützung, um wieder auf einen guten Weg zu kommen. So auch im Falle einer achtköpfigen Münchner Familie. Der Verlust der Arbeitsstelle und eine schwere Erkrankung der Mutter warf die Familie aus der Bahn. Die Finanzierung der Eigentumswohnung drohte zu platzen. Mit einer großzügigen Spende durch Findelkind, konnte die Familie nun wieder Hoffnung schöpfen. „Findelkind ist unsere Rettung. Jetzt kämpfen wir wieder“, erklärt die Mutter.
Die Findelkind-Sozialstiftung setzt sich in ganz München für Menschen in allerlei Notlagen ein. „Ich habe gesehen, dass ich in der Caritas Laim/ Sendling einen sehr verlässlichen Partner habe. Ich weiß, dass das Geld hier gut bei den Menschen ankommt, die es brauchen“, erklärt Max Straßer (Vorsitzender der CSU Laim-Ost). Auch weiterhin will sich Straßer für jene einsetzen, die in schwierige Lebenssituationen geraten sind und Hilfe benötigen.
Ein gelungenes Projekt für soziales Engagement sieht er im „Manner-Projekt“ der Caritas, an dem sich bereits über 120 Haushalte beteiligen. Nach dem Prinzip von „Geben und Nehmen“ werden hier Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Jeder, der etwas bekommt, gibt auch selbst etwas zurück, erklärt Fachdienstleiter Michael Reichert. So helfen alle Beteiligten je nach ihren Fähigkeiten mit. Das Projekt ermöglicht den Besuchern, ihr Selbstbild zu ändern und zu sehen, was sie leisten können. Zudem würden neue soziale Kontakte geknüpft sowie Integration und Gemeinschaft gelebt. „Neben der Ernährung durch die Lebensmittel (der Münchner Tafel), bekommen die Besucher hier auch psychisch-soziale Nahrung“, so Reichert.
Weitere Infos zum Caritas-Zentrum Laim/ Sendling gibt es vor Ort, in der Westendstraße 245 oder im Internet unter www.caritas-laim-sendling.de.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH