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Grüne Gleise

Bezirksausschuss verabschiedet Grünen-Antrag

Geschotterte Trambahngleise wie hier an der Haltestelle „Lautensackstraße“ sollen künftig als Rasengleise ausgeführt werden, dies fordern die Grünen im Bezirksausschuss Laim. (Bild: Beatrix Köber)

Worüber die Trambahnen täglich rollen, macht den Unterschied: Da gibt es einerseits die Schienenstrecken, die mit Rasen oder sogar Blühstreifen begrünt sind. Andererseits sieht man häufig mit Schotter aufgeschüttete Gleisstrecken. Die Grünen im Bezirksausschuss Laim (BA 25) setzen sich nun dafür ein, dass künftig, wenn ohnehin an den Gleisen gebaut oder saniert wird, grundsätzlich Rasengleise ausgeführt werden. Soweit möglich sollen diese mit „ökologisch wertvollen Pflanzen als Blühstreifen“ ausgestattet werden, wie es im jüngst eingereichten und im Plenum des BA 25 verabschiedeten Antrags heißt.

„Noch einige geschotterte Abschnitte“

„Rasengleise haben im Vergleich zu Schotter oder Asphalt mehrere Vorteile: Regenwasser wird von den Grünflächen gebunden und gleichmäßiger abgegeben, durch Verdunstung wird die Luft im Sommer gekühlt“, heißt es im Antrag, den die Grünen kürzlich auf Initiative von Martin Beier im BA Laim einreichten. Neben der optischen Aufwertung, die ein grünes Gleis bringen könnte, sehen die Antragsteller auch den Vorteil, dass Rasengleise die Schallabstrahlung reduzieren und zugleich Schadstoffe binden können. Auch bieten Blühstreifen Insekten und Bienen zusätzlichen Lebensraum.

In Laim gibt es auf den Trambahnlinien 18 und 19 größere Abschnitte eigenständig laufender Tramgleise. „Meist sind diese bereits als Rasengleise geführt, aber es gibt auch noch einige geschotterte Abschnitte“, bemerken die Grünen im BA 25. So fiel etwa das Schottergleis zwischen den Haltestellen „Hans-Thonauer-Straße“ und „Siglstraße“ auf, ebenso jenes im Osten der Agnes-Bernauer-Straße oder an der Haltestelle „Lautensackstraße“. Bei den Instandhaltungsmaßnahmen, die 2021 an mehreren Trambahnstrecken durchgeführt wurden, seien leider einige bisherige Rasengleis-Abschnitte als Schottergleise ausgeführt worden, beklagen die Antragsteller. „Dieses Vorgehen passt weder zum ausgerufenen Klimanotstand, noch zur Initiative für Maßnahmen gegen Schottergärten.“

Grün statt Schotter-Grau

„Zu weiteren Entsiegelung mit seinen Vorteilen kann die Umgestaltung der Tramgleise im Haltestellenbereich beitragen“, regen die Antragsteller weiter an. Positive Beispiele hierfür seien etwa die begrünten Gleisbereich an den Haltestellen „Fachnerstraße“ und „Stegener Weg“. „Aus unserer Sicht überwiegen die Vorteile einer Rasengleis-Ausführung deutlich deren eventuelle Nachteile wie höherer Reinigungsaufwand“, betonen die Grünen.

Statt Schotter-Grau könnte es künftig also mehr Grün geben, zumindest wenn es nach den Laimern geht, denn hier wurde dem Antrag der Grünen im BA Laim zugestimmt und an die Stadtverwaltung weitergeleitet.

Auch in der Vergangenheit hatten sich die Grünen im BA Laim bereits für die Begrünung von Gleisstrecken eingesetzt. So verabschiedete der BA Laim etwa auf Initiative der Grünen-Fraktion vor knapp zwei Jahren den Antrag, dass entlang der Tram-Westtangente, die künftig durch die Fürstenrieder Straße führen wird, Blühstreifen entstehen sollen. Wo genau entlang der neuen Tramtrasse dies möglich sein wird, werden die zuständigen Landschaftsplaner prüfen, das hatten SWM (Stadtwerke München) und MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) mit einem Schreiben Anfang 2021 zugesagt.

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