Gemeinsame Sache
Stadtbibliothek und MVHS sollen Konzept vorlegen
Das Stadtteilzentrum Laim, das Gebäude in der Fürstenrieder Straße 53, in dem sowohl Münchner Volkshochschule (MVHS) als auch die Stadtbibliothek untergebracht sind, soll saniert werden. Ein neues Nutzungskonzept soll zudem her, das aufzeigt, wie im Stadtteilzentrum effizienter zusammengearbeitet – das hat der Kulturausschuss im Stadtrat jüngst beschlossen. Ein erster Schritt in Sachen Erweiterung ist damit gemacht. Anstoß dazu gaben u.a. die Laimer Stadträtinnen Verena Dietl (SPD) und Alexandra Gaßmann (CSU). Denn längst ist es im Stadtteilzentrum zu eng geworden, um dem Stadtbezirk mit über 55.000 Einwohnern gerecht zu werden. Dazu kommen bauliche Mängel: Im Sommer wird es wegen mangelhaften Wärmeschutzes in der ersten Etage brütend heiß, was vor allem die jungen Kunden der Bibliothek zu spüren bekommen, weil hier die Kinder- und Jugendbuchabteilung untergebracht ist. Für den Bewegungsraum der MVHS fehlen geschlossene, geschlechtergetrennte Umkleiden und die Toiletten sind sanierungsbedürftig. Stadtbibliothek und MVHS sollen jetzt zusammen Vorschläge erarbeiten. Von einem gemeinsamen Konzept verspricht man sich mehr Platz, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Ausstattung für alle. Erste – vage – Ideen gibt es dazu schon.
Mehr gemeinsam nutzen
„In einem gemeinsamen Workshop haben Stadtbibliothek und MVHS Synergiemöglichkeiten erarbeitet“, erklärt Regine Sgodda, Referentin des Managementdirektors und damit zuständig für die Standortentwicklung der MVHS. Von der Pressestelle der Münchner Stadtbibliothek heißt es: „Eine gemeinsame Planung und Nutzung interner Räume (Besprechungs-, Sozial-, Sanitärräume) generiert grundsätzlich mehr Flächen für das Publikum. Selbstverständlich möchten wir so viele Synergien nutzen wie irgend möglich.“ Denkbar seien etwa gemeinsame Außenflächen, eine gemeinsame, übersichtliche Erschließung der Innenflächen zugunsten von größeren Aufenthaltsflächen, Veranstaltungsräumen und Werkstätten, bis hin zu einem gemeinsamen veranstaltungstechnischen Support und einem gemeinsamen Teilnehmer- bzw. Besucherservice sowie verschränkten Begegnungs- und Lernräumen. „Darüber hinaus soll natürlich auch die inhaltliche Zusammenarbeit weiter entwickelt und den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden“, erklärt Anke Buettner von der Stadtbibliothek München.
Kein Zeitplan
Klar ist, dass sowohl Stadtbibliothek als auch MVHS sich mehr Räume wünschen. Die einen für zusätzliche neue Medien, die anderen, um mit weiteren Übungsräumen mehr Kurse anbieten zu können. „Wir begrüßen den Auftrag des Stadtrats ein gemeinsames Nutzerbedarfsprogramm zu entwickeln, da die Räume der MVHS nicht nur ausgelastet, sondern auch modernisierungsbedürftig sind“, erklärt Sgodda von der MVHS. Bis aber tatsächlich mehr Raum für Kultur, Bildung und Begegnung im Stadtteil geschaffen wird, könnten Jahre vergehen. Denn sollten MVHS und Stadtbibliothek auch zügig ein gemeinsames Konzept vorlegen können, so müsste dies erst einmal geprüft werden. Eine Machbarkeitsstudie müsste in Auftrag gegeben werden, auf deren Grundlage der Stadtrat über weitere Schritte entscheiden würde. Eine Zeitschiene für all das gibt es nicht. Der Bezirksausschuss Laim hat außerdem eigene Forderungen und drängt auf eine bauliche Aufstockung des Gebäudes (Die Wochenanzeiger Medien berichteten). Fest steht: Im Sommer soll zumindest das marode Dach in der Fürstenrieder Straße 53 saniert werden, auch der Teppichboden im Erdgeschoss wird erneuert.
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