Flüchtlingskinder singen für Senioren
Integrationsprojekt der Lukas-Schule
Sina ist 10 Jahre alt und kommt aus Syrien. Heute geht sie in die Grundschule der privaten evangelischen Lukas-Schule. Seit einigen Monaten besucht sie zusammen mit neun weiteren Flüchtlingskindern die Privatschule. An drei Tagen in der Woche sind die Neulinge in acht regulären Klassen integriert, an zwei Tagen in der Woche erhalten sie Jahrgangsstufen übergreifend Deutschunterricht von einer eigens dafür eingestellten Lehrerin. Im Rahmen des Schulprogramms für Flüchtlingskinder der privaten evangelischen Lukas-Schulen München besuchten Sina und ihre Klassenkameraden kürzlich das Senioren-Wohnstift Augustinum, um die wöchentliche ökumenische Andacht, die in der Simeons-Hauskapelle für die Bewohner veranstaltet wird, musikalisch zu gestalten.
Prominente Zuhörer
Nach einer Begrüßung und Ansprache von Pfarrerin Irene Silbermann und Pfarrer Bruno Durst singen die Schüler ein erstes Kinderlied vor. Mit Gesten, Klatschen und Stampfen begleiten sie den Takt des Liedes. Die Freude der Kinder springt über auf die Bewohner des Augustinums, die sich spontan mit einem kräftigen Applaus bedanken. Dass unter den Zuhörern auch der ehemalige Oberbürgermeister und Ex-Bundesminister Hans-Jochen Vogel sitzt, wissen die Kinder nicht. Und es spielt auch keine Rolle. Denn bei der anschließenden Gesprächsrunde zwischen Jung und Alt gilt das Interesse vor allem den Herkunftsländern der Kinder, ihrem zum Teil sehr beschwerlichen Weg nach Deutschland und dem Engagement der Lukas-Schule.
Jung und Alt
Aus Terror- und Kriegsregionen in Syrien, Somalia und dem Kongo kommend, haben die Kinder tausende Kilometer per Zug, in Booten, jedoch in großen Teilen auch zu Fuß überstanden, bis sie schließlich Bayern erreichten. Sie sind zwischen sieben und zwölf Jahren alt und leben seit gut einem Jahr mit ihren Familien in Deutschland.
Die Lukas-Schulen München, zu denen neben der Grundschule in Großhadern auch die Mittel-, die Realschule und das Gymnasium in Laim gehören, standen in einem drei Monate währenden Dialog mit den Behörden, bis Teilnahme und Unterricht jedes Kindes für die christliche Schule genehmigt waren. Im Jahr 2015 startete dann die Beschulung der Kinder an der Lukas-Grundschule in der (Haderunstraße 1a). Heute sind sie nun Teil der Schulgemeinschaft und beteiligen sich an den Schulprojekten.
Beim Vorsingen im Augustinum erinnern sie manchen Bewohner an die eigene Lebensgeschichte. Vom Schicksal der Kinder gerührt, erzählen einige Bewohner des Wohnstiftes aus ihrer eigenen Vergangenheit, von Flucht und Neuanfang in der Nachkriegszeit in Deutschland. Fremde und Einheimische, junge und alte Menschen kommen hier ins Gespräch – Integration findet hier ganz unmittelbar und praktisch statt. „Das Projekt der Lukas-Schulen ist ein wichtiger Beitrag, der Mut macht auf dem Weg der Integration, für eine starke Gemeinschaft und Vielfalt in unserer Gesellschaft“, erklärt Martin Wagner, Geschäftsführer der Lukas-Schule.
Informationen rund um die christlich orientierte Privatschule bietet die Seite der Lukas-Schulen http://lukas-schule.de im Internet.
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