Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

„Etwas Sinnvolles tun“

Ehrenamtliche Helfer im Alten- und Service Zentrum Laim

Im Alten- und Servicezentrum leisten Ehrenamtliche seit jeher einen wichtigen Beitrag. Im Bild: Einrichtungsleiter J.-Peter Pinck mit den Ehrenamtlichen Edda Schlicht (l.) und Reinholde Lippl (r.). (Bild: kö)

Das Alten- und Service Zentrum (ASZ) Laim bietet Senioren und deren Angehörigen Beratung und Information sowie ein reiches Freizeitangebot. Damit ist das ASZ im Kiem-Pauli-Weg 22 seit fast 35 Jahren eine wichtige Begegnungsstätte und Anlaufstation für viele Laimer Senioren. Dass das ASZ Laim ein so vielseitiges Kursangebot, eine so reiche Programmauswahl aber auch so viele Kontakte zu Begleitpersonen anbieten kann, ist nicht zuletzt dem Einsatz vieler Ehrenamtlicher zu verdanken. „Das Haus könnte viele Dinge ohne Ehrenamtliche nicht tun“, weiß Einrichtungsleiter J.-Peter Pinck. 51 Ehrenamtliche sind derzeit im ASZ tätig und helfen in verschiedenen Bereichen mit. Die 79-jährige Edda Schlicht ist eine von ihnen. Seit 15 Jahren ist sie in der Seniorenbegleitung tätig, geht regelmäßig mit betagten Damen und Herren spazieren, begleitet sie zu Arztterminen oder leistet ihnen Gesellschaft. Reinholde Lippl (67) ist gleichfalls ehrenamtliche Helferin im ASZ. Sie hat vor allem die Programmmitgestaltung im ASZ für sich entdeckt.

„Das Ehrenamt bringt mir unglaublich viel“

„Als ich in Rente ging, dachte ich, ich kann doch noch tätig sein“, erklärt Edda Schlicht. Sie machte einen Kurs für Ehrenamtliche bei der Kirche, später eine Schulung bei der Alzheimergesellschaft und weiß nun kompetent mit Senioren umzugehen, die an beginnender Demenz oder an Alzheimer leiden. „Ich habe einen besonderen Draht zu alten Menschen und mich interessieren nach wie vor ihre Geschichten. Ich höre ganz gut zu, wenn sie davon erzählen, wie es ihnen ergangen ist und wie sie mit Schicksalsschlägen umgegangen sind. Manche alte Menschen sind mir wirklich ein Vorbild“, erklärt Edda Schlicht. Zufrieden mache sie das Ehrenamt und die sinnvolle Aufgabe.

Ähnlich ergeht es Reinholde Lippl. Seit 2008 hilft sie mit, wenn im ASZ Feiern ausgerichtet, Vortragsabende oder Sonntagsmatineen organisiert werden. „Nachdem ich in den Vorruhestand gegangen bin, dachte ich `Jetzt hast du Zeit, jetzt kannst du was Sinnvolles tun`", erklärt die 67-Jährige. Mit Leidenschaft dekoriert sie nun Tische, arrangiert Blumen und faltet Servietten für Veranstaltungen. 1100 Servietten waren es im vergangenen Jahr, die Reinholde Lippl kunstvoll faltete! Und weil ihre Dekoration so viel Anklang fand, wurde sie gebeten ihr Können in einem Serviettenfaltkurs weiterzugeben. „Mir macht das unglaublich Freude, wenn ich sehe, dass sich die Leute über die schönen Blümchen am Tisch freuen oder wenn man ein Lächeln sieht. Das Ehrenamt bringt mir unglaublich viel. Ein Gefühl, das ich nicht mehr missen möchte“, erklärt Reinholde Lippl und denkt auch ans eigene Alter: „Vielleicht bin ich ja irgendwann auch einmal froh, wenn sich jemand zu mir setzt, wenn ich alt bin.“

Neue Ehrenamtliche sind willkommen

„Allein mit dem festangestellten Personal könnten wir viele Angebote gar nicht bieten. Zum Beispiel die Öffnungen am Wochenende“, erklärt J.-Peter Pinck. Auch organisieren Ehrenamtliche immer wieder Ausflugstage oder helfen bei der Gestaltung der Sonntagsmatineen, die bei den Senioren sehr beliebt sind. Eine Ehrenamtliche bietet eine freie Malgruppe an und ab Donnerstag, 21. Januar, gibt es einen Schafskopf-Kurs, wo Neulinge das Kartenspiel lernen können.

„Deswegen sind wir immer wieder froh über Anfragen neuer, interessierter Ehrenamtliche“, so J.-Peter Pinck. Wer Hilfe für andere leiste, bekomme viel zurück, meint der Einrichtungsleiter: „Ich glaube, dass es zum Beispiel auch schön ist, noch etwas zu tun, wenn man in Pension geht. Das ist eine win-win-Situation für beide Seiten.“

Seit jeher stützen Ehrenamtliche die Arbeit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Träger des ASZ:  „Die AWO, die ja die Betriebsträgerschaft im Auftrag der Landeshauptstadt München hat, ist ein Mitgliederverband und wurde geschichtlich auch von Ehrenamtlichen gegründet. Auch aus diesem Grund fühlen wir uns der Arbeit mit Ehrenamtlichen sehr verpflichtet und haben in dem Bereich eine gute Tradition“, erklärt Einrichtungsleiter J.-Peter Pinck.

Wer sich im ASZ Laim einbringen möchte und sich für ein Ehrenamt interessiert, ist herzlich willkommen, im Kiem-Pauli-Weg 22 vorbeizuschauen oder Infos auf der Homepage www.awo-muenchen.de nachzulesen. Eine Gelegenheit das ASZ Laim zu besuchen, bietet sich u.a. am Donnerstag, 21. Januar. Ab 14.30 Uhr findet hier die Veranstaltung „Sag´ zum Abschied leise Servus“ statt. Walter Erpf gestaltet den Nachmittag mit einem Vortrag mit Grammophon, Schallplatten und Bilddokumenten und lädt zum Lauschen beliebter Lieder aus den 20er und 30er Jahren ein.


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt