Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Es tut sich was“
Sanieren und neu bauen in der „Alten Heimat“
Die „Alte Heimat“ ist im Umbruch. Im Quartier rund um den Kiem-Pauli-Weg haben im letzten Jahr die Sanierungsarbeiten begonnen. Vieles steht den Siedlungsbewohnern aber noch bevor, denn das Bauprojekt ist auf mehrere Jahre angesetzt: In den nächsten Monaten wird weiter der Bestand entlang des Kiem-Pauli-Weges saniert. Voraussichtlich 2020 geht es mit dem Bau der ersten neuen Wohnhäuser (an der Hans-Thonauer-Straße und am Quartiersplatz) los. Frühestens 2021 folgen der Abriss der Bestandshäuser entlang der Zschokkestraße und weitere Neubauten (die sogenannten Neubauten 3 und 4). Über den aktuellen Projektstand informierten jüngst Vertreter der Gewofag und des Kommunalreferats in der öffentlichen Sitzung des Laimer Bezirksausschusses (BA). „Es hat sich ein bisschen etwas getan“, erklärt Dr. Doris Zoller von der Gewofag. Einige Änderungen will die Gewofag in die Pläne aufnehmen – die vor allem „einem höheren Standard“ geschuldet seien. Dafür braucht es nun noch das „okay“ aus dem Stadtrat.
Grobe Planung bleibt
Die Stiftungsimmobilie „Siedlung Alte Heimat“ wird von der Gewofag im Auftrag des Kommunalreferats verwaltet. Die laufenden Instandsetzungsmaßnahmen und die geplanten Neubauten werden daher in enger Zusammenarbeit beider umgesetzt. Aber auch die Vertreter der Bewohner, die sich im Alte-Heimat-Arbeitskreis (AHA) zusammengeschlossen haben, wurden in die Planungen einbezogen. Mit Beschluss von September 2016 hat der Stadtrat die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen in der „Alten Heimat“ in Gang gebracht. Und am damals beschlossenen Plan soll sich im Groben auch nichts ändern: Insgesamt rund 363 Mietwohnungen werden im Kiem-Pauli-Weg saniert. Der südliche Teil ist schon fertig: Balkone, Geländer und der Estricht wurden erneuert, barrierefreie Zugänge sind geschaffen und die Eingänge bekamen Gegensprechanlagen. Auch die Elektroinstallation und die Fassaden sind instandgesetzt. „Wir sind dankbar, dass die Mieter das mittragen“, erklärt Doris Zoller. Mit Ende der Sanierung stehen die Neubauten an: Statt der bisher 604 wird es 826 Wohneinheiten im Quartier geben. Begonnen wird mit einem Kopfbau an der Hans-Thonauer-Straße. Für die Neubauten wollen die Planer nun einen höheren Standard festlegen, als vorher geplant.
Höherer Standard
„Auch den ein-Zimmer-Appartements sollen Balkone zugestanden werden“, erklärt Doris Zoller. Üblicherweise plane die Gewofag für die kleinen Ein-Zimmer-Wohnungen lediglich bodenlange Fenster, in der „Alten Heimat“ aber wolle man sich an den bestehenden, hohen Standard der sozialen Siedlung anpassen. Das heißt auch: Platz für Rollatoren schaffen; die neuen Dächer angleichen, also Satteldächer bauen, und die Farben der Neubauten am Bestand orientieren. Wie den Anwohnern bereits bekannt ist, sollen am Standort des jetzigen Alten- und Servicezentrums (ASZ) zwei Neubauten entstehen; in einem davon wird der neue Quartierstreff untergebracht. Hier will man nun aber auch eine Station für „Wohnen im Viertel“ einrichten. Dies ist ein Modell der Gewofag, wonach im Neubau auch spezielle Wohnungen für Pflegebedürftige entstehen. Ansprechpartner könnten künftig im neuen Quartierszentrum erreichbar sein. Mit den beiden Neubauten am Platz wird sich das Gesicht der Siedlung verändern: „Mit fünf Etagen wird’s schattig“, gibt Justin Philipp Krahé vom Kommunalreferat zu. Und auch den Parkplatz am ASZ wird es dann nicht mehr geben. Der Brunnen, der an die Stifter der „Alten Heimat“ erinnert, wird etwas versetzt, aber erhalten. Erst wenn die Neubauten 1 und 2 fertiggestellt sind und Ersatzwohnraum für die Mieter aus der Zschokkestraße bieten, werden die Häuser an der Zschokkestraße abgerissen.
Voraussichtlich im Juli wird sich der Stadtrat mit Planänderungen für die „Alte Heimat“ befassen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH