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Elektronische Anzeige ist zu teuer

Antrag aus der Bürgerversammlung wird abgelehnt

Wann kommt denn der nächste Bus 130? An der Haltestelle „Siglstraße“ wünsche sich die Laimer eine elektronische Fahrtenanzeige. (Bild: kö)

Aus dem Stadtbild sind sie nicht mehr wegzudenken: Digitale Fahrtenanzeigen. Sie informieren an Bahnhöfen, in U-Bahnstationen sowie Tram- und Bushaltestellen über Abfahrtszeiten der Fahrzeuge und ersparen den Fahrgästen das mühsame Zeitensuchen auf den ausgedruckten Fahrplänen. Eine elektronische Fahrtenanzeige an der Haltestelle „Siglstraße“ wollen auch die Laimer und stellten einen entsprechenden Antrag in der Bürgerversammlung. Die gewünschte Modernisierung wird sobald wohl aber nicht Einzug im 25. Stadtbezirk halten. „In Prüfung“ sei derzeit, ob überhaupt und in welchem Umfang die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sogenannte DFI light-Anzeiger finanzieren könne.

Beschlussvorlage auf dem Tisch

„Man kann die Zeiten schneller sehen und entscheiden, ob man eventuell zur U-Bahn an der Friedenheimer Straße wechselt“, argumentierte der Antragsteller bei der Laimer Bürgerversammlung im November 2016. Nahezu einstimmig pflichteten die Stadtteilbewohner bei und verabschiedeten den Antrag auf Installation einer elektronischen Anzeigentafel an der Bus- und Tramhaltestelle „Siglstraße“. Doch bereits bei der Bürgerversammlung hatte Helmut Barthe, der anwesende Vertreter der MVG, den Laimern nur wenig Hoffnung auf die baldige Installation der elektronischen Infotafel gemacht. Aus Kostengründen würden derzeit keine sogenannten dynamische Fahrgastinformationen (DFI) installiert, erklärte er. Nun, knapp fünf Monate später, legt das Referat für Arbeit und Wirtschaft, Beteiligungsmanagement Stadtwerke (SWM) und MVV (Münchner Verkehrsverbund), eine Beschlussvorlage auf den Tisch, die im Bezirksausschuss (BA) Laim keine Fürsprecher findet. Hier heißt es: „Bei der Einrichtung von Anzeigen mit der sogenannten dynamischen Fahrgastinformation (DFI) kommen zu den einmaligen Anschaffungskosten auch die Folgekosten für Betrieb und Wartung. Da diese in Summe erheblichen Kosten letztendlich über die Ticketpreise von den Fahrgästen gezahlt werden müssen, prüfen wir jede Haltestelle sehr genau.“

Installations-Stopp seit zwei Jahren

Welche Haltestellen mit einer elektronischen Anzeige ausgestattet werden, hänge von verschiedenen Kriterien ab, allen voran der Fahrgastzahl. In Laim scheint diese an der „Siglstraße“ nicht hoch genug zu sein, um die gewünschte elektronische Tafel zu installieren. Auch als 2010 günstigere Anzeigen als zuvor aufgestellt wurden, kam die „Siglstraße“ nicht zum Zug: „Da die elektronischen Anzeiger an der Oberfläche in der Anschaffung sehr teuer und die Förderprogramme ausgelaufen waren, haben sich SWM/ MVG 2010 für einen anderen elektronischen Anzeiger (sogenannte DFI light) entschieden, der zwar begrenzte Möglichkeiten in der Darstellung hat, dafür aber leicht zu montieren, stromunabhängig (weil batteriebetrieben) und in Anschaffung, Wartung und Unterhalt deutlich günstiger ist.“ 479 solcher Anzeiger haben die SWM/ MVG bis jetzt im Stadtgebiet verbaut. Mit den rund 385 Standart-DFI stehen also an knapp 900 Tram- und Bushaltestellen elektronische Anzeiger zur Verfügung. Mehr könne man sich derzeit nicht leisten: „Aufgrund ihrer hinlänglich bekannten angespannten finanziellen Situation haben SWM/ MVG vor ca. zwei Jahren entschieden, es zunächst einmal bei diesem Ausrüstungsstandart zu belassen“, heißt es im Beschlussentwurf. Diesen lehnte der BA Laim jüngst einstimmig ab. Die Haltestelle soll – so die Forderung des BA – nicht nur „geprüft“, sondern ins Finanzierungsprogramm der MVG aufgenommen werden.


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