„Eine Gruppe, die was tut“
Initiativgruppe regt Gemeinschaftsaktionen an
„Für ein gutes Zusammenleben und gute Lebensqualität brauchen wir Gesprächs- und Begegnungsorte“ – diese Überzeugung brachte vier Frauen aus Laim dazu, sich als Initiativgruppe in ihrem Stadtteil stark zu machen. Die Laimerinnen Petra Stockdreher, Erika Sturm, Lisbeth Haas und Ruth Wassermann taten sich im August 2017 zusammen. „Uns war sofort klar, dass wir eine Gruppe sein wollen, die etwas tut“, erklärt Petra Stockdreher. Sie packen an, um Orte im Viertel zu schaffen, an denen man sich ohne Konsumzwang treffen kann. Sie zeigen Plätze auf, die im Umbruch sind und die für Begegnung und Austausch zwischengenutzt werden können. Ihre aktuelle Aktion: ein Pflanzprojekt an der Unterkunft in der Hans-Thonauer-Straße. Im Innenbereich wurde jüngst mit dem Pflanzen begonnen, am Samstag, 21. April, geht es im Außenbereich weiter. Interessierte jeden Alters, Nachbarn und Helfer sind zum Mitmachen willkommen.
„Orte, wo sich Wege kreuzen“
Sie sind gut vernetzt, sozial engagiert und wollen ihr Viertel mitgestalten. Lisbeth Haas, Petra Stockdreher, Erika Sturm und Ruth Wassermann gründeten die „Initiativgruppe Zschokkestraße“; inzwischen nennen sie sich Initiative „inlaim“ und wollen alsbald ein gemeinnütziger Verein werden. Ihr Ziel: Das Zusammenleben im Viertel beleben, den Gedanken der Gemeinschaft stärken ebenso wie kreative Projekte ermöglichen. „Es gibt zu wenig konsumfreie Orte, wo sich Wege kreuzen können und wo man ins Gespräch kommt“, erklärt Petra Stockdreher. „Gerade jetzt, wo zahlreiche Geflüchtete neu in den Stadtteil gekommen sind, ist es notwendig, jede Möglichkeit zu prüfen, ob und wo solche Räume genutzt oder geschaffen werden können.“ Im vergangenen Herbst stellte die Initiative erfolgreich ein Herbstfest auf die Beine, zu dem angestammte Laimer ebenso wie Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte eingeladen waren. Der Parkplatz vom Alten- und Servicezentrum Laim wurde dafür mit Hilfe von Musik, Kunst und motivierten Nachbarn zum perfekten Raum, wo rund 500 Besucher ein großes Nachbarschaftsfest feierten. Nun will die Initiative das Areal an der Zschokkestraße zwischennutzen. Auf dem rund 8,7 Hektar großen Gelände sind derzeit neben dem Busbetriebshof provisorische Unterkünfte für Geflüchtete ebenso wie Kinderbetreuungseinrichtungen entstanden. Geplant ist, dass der Busbetriebshof 2020 an den Georg-Brauchle-Ring zieht. Danach soll das Grundstück bebaut werden, wobei ein ganz neues Quartier mit über 1.000 Wohnungen, Geschäften und einem Hotel emporschießt. Bis es soweit ist, könnte die Umgebung wirtlich gestaltet werden und als Fläche für verschiedene Projekte dienen.
Am 21. April geht's weiter
Mit einer Pflanzaktion wird der funktionale Durchgang zwischen Kindergärten und Unterkunft Hans-Thonauer-Straße verschönert. Damit ermöglichen die Initiatorinnen nicht nur eine Gemeinschaftsaktion, die zwischenmenschliche Begegnungen erleichtert, sondern zugleich das gemeinsame Gestalten am eigenen Umfeld fördert. „Wir sind von Anfang an auf viel positives Echo gestoßen, was uns ermutigt weitermachen“, freut sich die Initiative. Unterstützt wird die Pflanzaktion vom Green City e.V. Grünpatenprojekt sowie dem Gartenbaureferat, das u.a. Pflanzen und Mulch beisteuert. Blumen- und Gartenexperten beraten kostenfrei, Künstler engagieren sich ebenso wie Lokalpolitiker. Aber auch finanzielle Spenden ermöglichen die Aktionen und sind daher stets willkommen.
Am 21. April und am 12. Mai wird weitergegartelt. Im Anschluss an den letzten Pflanztag gibt es eine Feier mit Musik und einer kleine künstlerische Intervention. „Nach Abschluss der Pflanzaktionen soll der Platz als neuer Laimer Treffpunkt genutzt werden“, hoffen die Initiatorinnen. Angedacht sind außerdem ein Sommerfest oder auch ein internationales Zeitschriftencafé. Wer mitmachen will oder Fragen hat: Unter E-Mail petrastockdreher@zweiplus.org und lisbeth.haas.5@gmail.com ist die Initiative inlaim zu erreichen.
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