Ein Zeichen des Zusammenhalts
Thomas-Wimmer-Haus feiert 50.
„Das freut uns natürlich sehr, dass wir im Herzen Laims ein so besonderes Haus haben, das bis heute im Sinne seines Namensgebers geführt wird“, erklärt Verena Dietl, Stadträtin und stellvertretende Vorsitzende der Münchner Arbeiterwohlfahrt (AWO). Gemeint ist das Thomas-Wimmer-Haus in der Burgkmairstraße 9. Es gehört zur Stiftungssiedlung „Alte Heimat“ und wurde nach dem früheren Oberbürgermeister Thomas Wimmer benannt, der sich maßgeblich für den Bau der sozialen Siedlung in Laim einsetzte. Heuer feiert dieses besondere Haus 50. Geburtstag. Die AWO lud daher zur großen Geburtstagsfeier ein, bei der Bewohner, Vertreter der AWO wie auch Politiker und Vertreter der Gewofag gemeinsam das Jubiläum begingen.
Besondere Geschichte
Das siebenstöckige Thomas-Wimmer-Haus beherbergt 98 Appartements, in denen vorrangig alte oder bedürftige Menschen wohnen. Das Haus wurde als letzter Bauabschnitt in der „Alten Heimat“ gebaut, die sich rund um den Kiem-Pauli-Weg erstreckt. Die Siedlung entstand in den Jahren 1961, 1962 und 1966 mit dem Ziel, den Kriegsheimkehrern aus dem zweiten Weltkrieg eine Heimstadt zu bieten. Finanziert wurde die Siedlung vor allem durch Spenden aus der Münchner Bürgerschaft, was bis heute als außergewöhnliches Zeichen des Zusammenhaltes gilt. Im Jahr 1958 hatte sich der Verein mit dem Namen "800-Jahr-Spende der Münchner Bürgerschaft zur Rückführung bedürftiger Münchner in ihre Vaterstadt" gegründet. Am 21. Dezember 1959 erfolgte die Grundsteinlegung an der Zschokkestraße. Der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer zählte zu den Gründervätern, die sich für den Siedlungsbau einsetzten. Als er 1964 starb, wurde das Haus an der Burgkmairstraße ihm zu Ehren benannt. Bis heute unterliegt die „Alte Heimat“ dem einstigen Stiftungszweck, nämlich v.a. Hilfsbedürftigen eine Wohnstätte in München zu ermöglichen. Heute verwaltet die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag die „Alte Heimat“; die AWO engagiert sich indes seit den 80er Jahren für die sozialen Belange der Hausbewohner.
Feier mit prominenten Gästen
Viele Jahre bietet die AWO schon eine wertvolle Unterstützung im Thomas-Wimmer-Haus an. Seit 2001 kümmert sich nun noch die Psychosoziale Betreuung der AWO um die Nöte der Bewohner. Die AWO ist zugleich Träger des Alten- und Servicezentrums (ASZ) im Kiem-Pauli-Weg, das ein wichtiger Treffpunkt in der Siedlung ist. Daher lud die AWO als Gastgeber zur Geburtstagsfeier ein. Sowohl Kommunalreferent Axel Markwardt, als auch Christine Strobl (dritte Bürgermeisterin) sowie Politiker aus dem Bezirksausschuss Laim und dem Münchner Stadtrat waren zugegen, um gemeinsam mit den Bewohnern zu feiern. Grund für den prominenten Besuch: Die „Alte Heimat“ und auch das Thomas-Wimmer-Haus waren in der Vergangenheit in den öffentlichen Fokus geraten. Längst galt die Siedlung aus den sechziger Jahren als sanierungsbedürftig. Häufig war kein behindertengerechtes Wohnen möglich, der Aufzug im Haus machte Probleme, so dass die Bewohner die gemeinschaftlich zu nutzenden sanitären Anlagen im Erdgeschoss nicht mehr erreichen konnten. Gewofag, Stadtrat und Kommunalreferat mussten Lösungen finden. Inzwischen steht ein Sanierungsplan. 2015 wurde ein neuer Aufzug in Betrieb genommen und 2016 erneuerte man den alten Lift. Eine Kräftigung erfuhr die Siedlung nicht zuletzt dadurch, als sich Siedlungsbewohner 2012 im Arbeitskreis Alte Heimat (AHA) zusammentaten. Unterstützt wird der AHA durch das Jane-Adams-Zentrum (JAZ) mit dem Ziel, die Bewohner dazu zu befähigen, sich für ihre Belange und ihre Siedlung einzusetzen.
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