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„Ein kleiner Teil der Fülle“

Wandbehänge und Ölbilder von Ondine Höhne

Aktuelle Arbeiten von Ondine Höhne, darunter Wandbehänge und Ölbilder, sind ab Mittwoch, 7. August, in der Stadtbibliothek Laim zu sehen. (Bild: pr)

Ölbilder und Wandbehänge, zusammengefasst unter dem Titel „Aus Wasser und Geist geboren“, zeigt die Stadtbibliothek Laim in einer Schau ab Mittwoch, 7. August. Ungewöhnlich sind die Werke, die Ondine Höhne hier vorlegt, formal wie inhaltlich. In traditioneller Technik (Öl auf Leinwand bzw. Handarbeit auf Naturtextilien) finden vorrangig christliche Themen neuen Ausdruck. So trifft sich etwa im Wandbehang, der zugleich Namensgeber der Ausstellung ist, ein Zusammenspiel aus Naturstoff, der als Basis dient, abstrakter Malerei und darauf gearbeiteter Handarbeit. Als Inspiration hierfür diente das Johannesevangelium Kapitel 3, Vers 5. „Die biblischen Erzählungen sprechen meistens in großer Einfachheit die komplexesten Themen an“, erklärt die Künstlerin Ondine Höhne. „Wir vermögen immer nur einzelne Aspekte davon zu begreifen. Die grafische Darstellung ermöglicht es mir, genau diesen kleinen Teil der gesamten Fülle sichtbar werden zu lassen.“

Schnüre und Kordeln

„Wenn uns etwas Schönes vom Himmel fällt, dann nutze ich gerne diese Gelegenheit, um das den Bürgerinnen und Bürgern nahezubringen“, sagt Stefanie Zech. Sie ist stellvertretende Bibliotheksleiterin der Stadtbibliothek Laim und zugleich für die kulturellen Veranstaltungen des Hauses zuständig. Meist gastieren heimische Künstler oder Ausstellungsinhalte mit Stadtteilbezug im Erdgeschoss der Bibliothek. Eine Ausnahme macht die Laimer Stadtbibliothek mit der nun angesetzten Ausstellung. Der Kontakt zur Künstlerin entstand vor einigen Jahren, als diese noch in München lebte, inzwischen wohnt und arbeitet sie am Bodensee. „Zuerst entstand der Kontakt über eine Empfehlung. Dann habe ich ihre Bilder gesehen und gehört, dass sie auch Wandbehänge macht, was mich neugierig werden ließ, weil es etwas Besonderes zu sein scheint“, so Stefanie Zech. Gespannt sei sie nun selbst auf die Behänge, die sie bislang nur von Fotos kenne.

70 auf 140 Zentimeter misst etwa der Wandbehang „Aus Wasser und Geist geboren“, ebenso sein Pendant mit dem Titel „Und Gottes Geist schwebte über den Wassern“. Der größte in der Ausstellung gezeigte Wandbehang umfasst 111 X 111 Zentimeter und entstand als Gemeinschaftsarbeit. Verarbeitet sind darin unter anderem geknüpfte, gehäkelte oder geflochtene Schnüre und Kordeln.

„Klärend und ordnend“

Es sind ausschließlich Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle, die als Basis für die Wandbehänge dienen. Zum Teil stammen die Stoffe aus alten Beständen und finden als Wandbehang neue Verwendung. Kunst, Handwerk und Gemeinschaft vereint Ondine Höhne in ihren Arbeiten. „Die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten kann auf eine Gemeinschaft sehr heilsam wirken und die unterschiedlichsten Stimmungen, Temperamente und Kulturen einen“, sagt die Künstlerin, die als Heilpraktikerin für Psychotherapie tätig ist. „Zudem wirkt die Handarbeit auf der psychischen Ebene auf jeden einzelnen sehr klärend und ordnend. Es ist ein sehr produktives Zusammenspiel von individueller Entwicklung und gemeinschaftlichem Gestalten.“

Die Ölbilder indes fußen verstärkt auf biblischen Texten, bei denen die Natur im Mittelpunkt steht. Herzstücke der Ausstellung sind zwei Bilder unter dem gleichen Titel „Ein Baum an Wasserbächen“ (Pigmente mit Öl auf Leinwand, jeweils 140 x 70 cm).

Die Ausstellung ist von Mittwoch, 7. August, bis zum 28. September in der Stadtbibliothek Laim (Fürstenrieder Straße 53) zu sehen. Geöffnet ist Di bis Fr 10 – 19 Uhr und Sa 10 – 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Nähere Infos unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/laim oder Tel. (089) 127 3733-0.


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