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„Ein Jahr auf jeden Fall“

Zwischennutzung für Kulturcafé eventuell doch möglich

SPD-Vertreter luden zum Ortstermin, um eine mögliche Zwischennutzung des Grundstücks an der Agnes-Bernauer-Straße zu diskutieren. Im Bild von links: Carsten Kaufmann (stellv. Vorsitzender SPD-Ortsverein Laim), Stadträtin Julia Schönfeld-Knor, Laura Steinke, Stadträtin Verena Dietl. (Bild: kö)

Die Schwestern Laura und Alexa Steinke wollen frischen Wind nach Laim bringen. Im Kulturcafé im Herzen Laims könnten die Stadtteilbewohner enger zusammenrücken. An der Agnes-Bernauer-Straße 79 wollen die Steinkes ihren Traum verwirklichen. Das Grundstück direkt hinter der Grund- und Mittelschule könnte mit mobilen Bauten als Zwischennutzung dienen. Eine gute Idee – das finden auch die Politiker im Bezirksausschuss Laim (BA 25) und setzten sich für die Schaffung des „Kulturcafés Steinchen“ ein. Das Kommunalreferat aber bremste das Vorhaben aus. Man verwies vor allem auf die Pläne des Referats für Bildung und Sport, welches das städtische Grundstück für einen Erweiterungsbau der Schule vorbehalte. Außerdem werde die Fläche aktuell als Lehrerparkplatz genutzt und der Bauernmarkt fände hier eine Ausweichfläche, wenn am Laimer Anger mal eine Veranstaltung stattfinde. „Leider ist eine Zwischennutzung durch das Kulturcafé nicht möglich“, erklärte das Kommunalreferat noch vor einigen Wochen auf Anfrage der Wochenanzeiger Medien. Die SPD-Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor und Verena Dietl setzten sich nun nochmal ein und luden jüngst Vertreter des Referats für Bildung und Sport (RBS) zum Ortstermin nach Laim. Das persönliche Gespräch verspricht eine nochmalige Beurteilung für die Zwischennutzung mit sich zu bringen.

„Spricht nichts dagegen“

„Das Referat für Bildung und Sport hat das Grundstück für einen möglichen Schulerweiterungsbau reserviert“, bestätigt Rosemarie Törner vom RBS/ Zentrales Immobilienmanagement. Eine Zwischennutzung durch ein Kulturcafé schließe dies jedoch keineswegs aus. „Ein Jahr ginge das auf jeden Fall. Von unserer Seite spricht da nichts dagegen“, erklärt Törner. Man könne nach dem einen Jahr sogar über einen weiteren gestaffelten Vertrag diskutieren, je nachdem, wie weit die Pläne für den Schulbau gediehen sind. Aktuell laufe eine Machbarkeitsstudie für das Grundstück, in naher Zukunft werde man wohl Bodenuntersuchungen durchführen. Dies alles aber stünde einer Zwischennutzung des Grundstücks nicht im Wege. „Wichtig ist nur, dass die Fläche leer ist, wenn gebaut werden soll“, sagt Kollege Matteo Dolce aus dem Büro der Referatsleitung. Was die aktuelle Nutzung des Platzes angeht, so erklärt Rosemarie Törner: „Der Platz ist kein Lehrerparkplatz.“ Ob das Kommunalreferat eventuell andere Verträge für die Fläche abgeschlossen habe, wisse man natürlich nicht, ein offizieller Lehrerparkplatz bestehe hier jedoch nicht.

„Die größte Hürde ist überwunden“

„Wir finden die Idee für ein Kulturcafé an dieser Stelle großartig und wollen deshalb jetzt auch noch einmal einen Antrag dazu stellen“, sagt Stadträtin Verena Dietl (SPD). „Die kulturelle Nutzung im Viertel fehlt absolut. Hier gibt es „eine große Chance, dass etwas entsteht“, ergänzt Stadtratskollegin Julia Schönfeld-Knor. Mit der Auskunft des RBS jedenfalls könnte sich das Blatt für die Initiatorinnen wenden. „Für uns war es bisher schwer, weil unsere Anfrage keine konkrete Antwort erhielt. Alles ging sehr zäh“, sagt Laura Steinke. „Die größte Hürde, nämlich die Zusage durch das RBS, haben wir hiermit überwunden“, glaubt nun Verena Dietl. „Jetzt hoffen wir auf viel Rückenwind für unseren Antrag.“ Diesen stellten die Stadträtinnen mit Unterstützung weiterer Stadtratskollegen noch am selben Tag. Mit ersten Ergebnissen rechnet man nach der Sommerpause.


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