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„Ein Haltverbot ist überflüssig“

Bezirksausschuss entscheidet gegen AWM

Im Winter 2017 kamen die großen Brummer der Müllabfuhr nicht durch die Veit-Stoß-Straße. Jetzt stellt sich das gleiche Problem in der Justinus-Herner-Straße. (Bild: AWM)

Wieder eine Laimer Straße durch welche die Müllwagen des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWM) nicht durchzukommen scheinen. Im letzten Winter war es die Veit-Stoß-Straße, heuer die Einmündung von der Justinus-Kerner-Straße in die Heinrich-Heine-Straße. Das Problem: Parkende Autos – die oft regelwidrig abgestellt sind – die die Fahrbahn einengen. Auf Länge von fünf Meter will der AWM an der Nordseite der Heinrich-Heine-Straße deshalb jetzt ein zeitlich begrenztes, absolutes Haltverbot (Mo, Mi 7-14 Uhr) durchsetzen. Ebenso soll an der Ostseite der Justinus-Kerner-Straße das bestehende Haltverbot nach Norden erweitert werden. Der Bezirksausschuss (BA) Laim stellt sich dagegen und erklärt: „Ein Haltverbot ist überflüssig.“

„Oft verparkt“

Rund 170 große Müllwagen hat der AWM im Münchner Stadtgebiet derzeit im Einsatz, die den Müll vieler Haushalte einsammeln. In der Heinrich-Heine-Straße in Laim aber quollen die Tonnen in letzter Zeit schon mal über. Für die großen Müllautos war es zu eng um durchzukommen, so dass der Müll liegen blieb. Ein Haltverbot könnte künftig Abhilfe schaffen: „Die Route des Einsammelfahrzeuges führt von der Justinus-Kerner-Straße in die Heinrich-Heine-Straße. Da die Einmündungsbereiche oft regelwidrig verparkt sind, ist die Rangiermöglichkeit des LKW, um in die Straße einzubiegen, stark eingeschränkt“, erklärt das Kreisverwaltungsreferat (KVR), das den Antrag auf Haltverbot an den BA leitete. Die Justinus-Kerner-Straße wäre mit ihren 6 Metern eigentlich breit genug für die LKW. Das Problem sind vielmehr die Falschparker. „In erster Linie wird auf der Westseite am Fahrbahnrand geparkt. Da der Parkdruck sehr groß ist, erfolgt zusätzlich ein regelwidriges Parken unter Mitbenutzung des östlichen Gehweges“, so das KVR. Damit bleibe den Müllwagen nur eine Restdurchfahrtbereite von ca. drei Metern. Zu wenig für die Brummer: Angesichts der überdurchschnittlichen Fahrzeugbreite der Müll-LKW mit 2,55 Meter zuzüglich Spiegeln sei ein Haltverbot an der Stelle erforderlich, „um eine unfallfreie Durchfahrt der Müll-LKW durch die Engstelle und die Müll-Entsorgung auch weiterhin zu gewährleisten“, argumentiert das Amt.

Abschleppdienst statt Haltverbot

Der BA Laim lehnt ein Haltverbot aber einstimmig ab. Eben diese „überdurchschnittliche Fahrzeugbreite“ der Müll-Wagen könnte man nach Ansicht des Stadtteilparlaments nämlich ändern und zugleich wertvolle Parkplätze erhalten. „Die können da sehr wohl durchfahren. Und wenn sie das nicht können, dann müssen sie kleinere Müllfahrzeuge für Laim anschaffen“, ärgert sich Wolfram Schendel (CSU). Für „überflüssig“ hält auch Jutta Hofbauer von Bündnis 90/ Die Grünen ein Haltverbot: „Besser wäre es, dort einen Abschleppdienst hinzustellen. Die vielen Falschparker abzuschleppen, brächte eventuell bessere Erfolge.“ Einig ist man sich im BA 25 Laim, dass der AWM für die zunehmende Dichte in der Großstadt neue, kleinere und wendigere Müllfahrzeuge anschaffen müsste. „Der AWM hat einfach falsche Fahrzeuge. Wir werden das Problem künftig häufiger haben und da können wir doch nicht überall Haltverbote einrichten, nur weil die Müllautos immer größer werden“, erklärt BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD). Das Argument des AWM, dass kleinere Müllautos unwirtschaftlich wären, will man im BA Laim nicht akzeptieren.


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