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„Die nette Toilette“

Stadt erstellt neues WC-Konzept

Cafés könnten künftig ihre WC-Anlagen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Das Kommunalreferat will nun das Modell „nette Toilette“ für München prüfen. (Bild: kö)

Es gibt zu wenig öffentliche Toiletten im Stadtgebiet! – Das beklagen die Münchner immer wieder. Gerade an stark frequentierten Plätzen und Straßen fehlen die stillen Örtchen. Dem Mangel öffentlicher WCs will die Stadtverwaltung nun mit einem neuen Konzept entgegentreten. „Nette Toilette“ heißt das Modell. Dabei ist eine Kooperation der Stadt mit örtlichen Gastronomiebetrieben angedacht. Demnach könnten Cafés, Restaurants und Kneipen ihre WC-Anlagen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, ohne jedoch darauf zu bestehen, dass die Toiletten-Nutzer zugleich etwas in ihrem Lokal bestellen müssten. Möglicherweise könnte eine kleine WC-Gebühr die Gastronomen dafür entschädigen, dass ihre Toiletten öffentlich genutzt werden. In manchen Großstädten gibt es eine derartige Kooperation zwischen Stadt und Gastronomen bereits, die gut funktioniert.

„Nette Toiletten“ für Laim

Mit Beschluss des Kommunalausschusses vor wenigen Wochen wurde nun das Kommunalreferat damit beauftragt, ein Konzept für die Einführung des Modells „Nette Toilette“ auch in München zu erstellen. Um den Bedarf an WC-Anlagen in den einzelnen Stadtbezirken zu ermitteln, bat das Kommunalreferat nun die Bezirksausschüsse um Mithilfe.

„In Frage kommen insbesondere kleinteilige Bereiche mit hohem Passantenaufkommen“, erklärt das Kommunalreferat. Eine „nette Toilette“ wäre an vielen Standorten in Laim wünschenswert, findet der Bezirksausschuss (BA) Laim. CSU-Fraktionssprecherin Anette Zöllner aus dem Laimer BA nennt da unter anderem den Laimer Anger, den Willibaldplatz und die Fürstenrieder Straße. Aber auch der Laimer S-Bahnhof könnte eine „nette Toilette“ vertragen, findet der Laimer BA. Zwar gibt es hier ein öffentliches WC, das jedoch „unzumutbar“ und „nicht benutzbar“ sei. Gleichfalls schlägt der Laimer BA die U-Bahnhaltestelle Laimer Platz (Ausgang West) und auch die Grünanlage Burgkmairwiese vor. Wolfram Schendel, CSU-Fraktionsmitglied regt zudem an, Litfasssäulen zu WC-Anlagen umzubauen, wie dies etwa in Hamburg bereits umgesetzt ist.

Bis 15. Februar haben nun die Bezirksausschüsse Gelegenheit, ihre Vorschläge einzubringen. Danach will das Kommunalreferat ein Konzept für die Einführung der „netten Toilette“ erstellen. „Das Modell soll bis auf Weiteres ausschließlich außerhalb des Altstadtbereichs Anwendung finden“, teilt das Kommunalreferat mit.


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