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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Details zum Quartier Zschokkestraße
Infoveranstaltung für Bürger zum Planungsstand
Mit der Bebauung des rund 8,7 Hektar großen Areals an der Zschokkestraße/ Westendstraße entsteht in Laim ein neues Quartier. Wo derzeit noch der Busbetriebshof West ansässig ist und eine Teilfläche für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wird, sollen über 1.000 Wohnungen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen, Schule, Büros und Geschäfte kommen. Der Umzug des Busbetriebshofs nach Moosach ist für 2020 geplant. Zu einer Infoveranstaltung zur geplanten Bebauung lädt nun das Referat für Stadtplanung und Bauordnung ein: Am Mittwoch, 5. Dezember, um 19 Uhr im Pfarrgemeindesaal von „Zwölf Apostel“ (Siglstraße 12). Hier sollen der Stand der Planung dargelegt und Anregungen gehört werden. Kritik an den Plänen äußerte der Bezirksausschuss Laim (BA 25) bereits vorab und lud daher Ronald Wirth vom Stadtjugendamt und Julia Biller aus dem Planungsreferat zu seiner November-Sitzung ein.
„Ein echter Kompromiss“
Der Laimer BA kritisiert u.a. die Planung des Jugendzentrums, das im Erdgeschoss eines Wohnhauses untergebracht werden soll. Mit 450 Quadratmetern sei das Zentrum „viel zu klein“. Vor allem das Grün sei zu knapp bemessen: Maximal 300 Quadratmeter Freifläche soll den sechs bis 18-Jährigen zustehen. Das Jugendzentrum inmitten der Wohnbebauung anzusiedeln, programmiere zudem Konflikte mit den Nachbarn vor, glauben die Lokalpolitiker. „Ein echter Kompromiss“ sei das Zentrum, gesteht Ronald Wirth, vom Stadtjugendamt ein. „Aber auch ein gangbarer Weg“. Obwohl mit steigender Zahl an Jugendlichen auf bis zu 25 Prozent der Stadtteilbevölkerung zu rechnen ist und der Stadtbezirk seit Jahren mit Angeboten für Heranwachsende unterversorgt sei, so sei man doch froh, „überhaupt einen Fuß auf dieses Gelände gekriegt zu haben." Wirth weiß erfahrungsgemäß: „Konflikte mit den Anwohnern gibt es bei solchen Planungen immer, aber sie sind lösbar, so dass alle zu ihrem Recht kommen.“ Eine Schalldämmung zwischen Erdgeschoss und erster Etage werde die Geräusche der Jugendlichen abfangen. Auch sei aus Sicht der Behörde das Jugendzentrum ausreichend groß geplant und auch personell, mit vier Vollzeitkräften, gut ausgestattet. Die Freiflächen seien zwar sehr knapp, dafür habe man aber andere Grünflächen im Quartier, die zur allgemeinen Nutzung freigegeben sind. Julia Biller vom Planungsreferat erklärt zudem, dass das Jugendzentrum von Anfang an als integrierte Einrichtung vorgesehen gewesen sei. „Ein freistehendes Zentrum lässt sich innerstädtisch bei so viel Wohndruck kaum umsetzen.“
Offene Fragen
„Der Kompromiss reicht für die Laimer Jugend einfach nicht aus! Es kann nicht nur um Wohnungen gehen, sondern auch um die Zukunft der nächsten Generation“, bekräftigt BA-Chef Josef Mögele (SPD) und bat die zuständigen Planer noch einmal nachzudenken, „ob man da nicht doch noch was machen kann.“ Unverständnis äußert der BA außerdem darüber, dass die Grundschule im neuen Quartier zunächst dreizügig statt fünfzügig starten soll. Hier will man beim zuständigen Bildungsreferat nachhaken. Auch ob eine der Kindereinrichtungen ein integratives KITZ wird, wie es der BA Laim gefordert hatte, muss noch geklärt werden. Ein anderer offener Punkt: Müll-Unterflurcontainer. Ob diese wie vom BA gewünscht im neuen Wohnquartier eingesetzt werden, sei aktuell noch „im Dialog“, erklärt Julia Biller. Mehr Infos bieten die Referatsvertreter bei der Bürgerveranstaltung am 5. Dezember.
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