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Bürgerbudget für neuen Brunnen

Bezirksausschuss will Laimer Anger aufrüsten

Am Mittelpunkt Laims soll es bald auch noch plätschern. Der Bezirksausschuss setzt sich für einen Brunnen am Laimer Anger ein. (Bild: kö)

Der alte Laimer Ortskern, zieht bis heute die Bewohner an. Die betongefasste Wiese am Laimer Anger ist Mittel- und Treffpunkt zugleich: Maifest, Fisch- und Markttage oder Marionettentheater bespielen den Platz, rund ums Café und am Bauernmarkt freitags wird geschlendert, geschmaust und geratscht. Aktuell sorgt der öffentliche Bücherschrank für zusätzliche Attraktivität. Doch es geht noch mehr: Ein Brunnen mit Trinkwasserspender fehlt. Außerdem könnte eine Sitzbank mit Lehne es den Senioren im Viertel erleichtern am Grün zu rasten. Für beides stimmte jüngst der Bezirksausschuss Laim (BA 25). Finanzieren könnte man den Brunnen mit Mitteln aus dem Bürgerbudget. Seit der Einführung des Stadtbezirksbudgets verfügt das Viertel über etwa viermal mehr Geld als zuvor und kann daraus Bürgerwünsche finanzieren und fördern.

Brunnen oder Trinkwasser?

Die Idee am Laimer Anger einen Brunnen zu errichten brachte die SPD-Fraktion im Laimer BA ein. Soweit man wisse, seien sogar die entsprechenden technischen Vorkehrungen für die Einrichtung eines Brunnens am Platz vorhanden. Denn bereits bei der Gestaltung des Laimer Angers hätten die Bürger den Wunsch nach einem Brunnen geäußert, nur umgesetzt wurde dieser bislang nicht. – So heißt es im SPD-Antrag, den das Lokalparlament bereits im Oktober einstimmig verabschiedete. Jüngst nun tagte der Bauausschuss des Stadtrats und entschied über die Ausweisung bzw. Errichtung von Trinkwasserbrunnen, was in der Folge das Thema Brunnen erneut beim BA 25 auf den Tisch brachte. Der Peterl-Brunnen (in der Stürzerstraße) könnte zum Trinkwasserbrunnen werden, schlägt das Baureferat nämlich vor. Der BA Laim aber will etwas anderes: „Trinkwasser am Laimer Anger würden wir uns wünschen! Außerdem einen Brunnen zum Plantschen für Kinder“, erklärt SPD-Fraktionssprecherin Martha Mertens in der Dezember-Sitzung des Gremiums. Brunnenwasser und Trinkwasser sind aber nicht zwingend dasselbe. Einwände gegen einen Trinkwasserbrunnen gibt es von CSU-Sprecherin Anette Zöllner. Hygienische Grüne sprächen gegen einen Trinkwasserbrunnen ebenso wie die Kosten für Wartung, Reinigung und regelmäßige Inspektion. „Da bin ich nicht einverstanden. Auch aus ökologischer Sicht“, erklärt Zöllner.

„Das wäre komfortabel“

Die Kosten für einen Laimer Brunnen beziffert das Baureferat so: „Die Beschaffung und Errichtung kosten einmalig zwischen 22.000 und 30.000 Euro sowie Betrieb und Wasserver-/ entsorgung rund 9.600 Euro pro Jahr.“ Nach den – noch jungen und daher nicht erprobten – Statuten des Stadtbezirksbudgets würden Folge- und Betriebskosten auf die Stadtverwaltung entfallen. „Damit das Budget aus 2018 nicht verfällt“, wie BA-Chef Josef Mögele (SPD) argumentiert, entschied das Gremium mehrheitlich, noch einmal einen Brunnen (inklusive Trinkwasserspender) für den Laimer Anger zu fordern.

Die Errichtung einer Sitzbank mit Lehne in der Nähe des Bücherschrankes findet ebenfalls mehrheitlich Zustimmung im BA. Die Anregung kommt von der Initiativgruppe „Bücherschrank Laim“. „Das wäre komfortabel für die Bücherschranknutzer“, erklärt Stefanie Junggunst, SPD-Mitglied im BA und Gründungsmitglied der Initiativgruppe. Vor allem Senioren würden sich nicht auf die Betonmauer entlang des Laimer Angers setzen und bräuchten eine Sitzlehne, pflichtet Lisbeth Haas (Die Grünen) bei. Kritik an der Idee äußert Anette Zöllner (CSU): „Die Möblierung am Platz wird mir allmählich zu viel.“ Am Ende entschied die Mehrheit für eine Sitzbank. Ob überhaupt und wie diese sich ins Gestaltungskonzept am Laimer Anger fügen kann, soll nun die Stadtverwaltung prüfen.


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