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Begehrter Bolzplatz

SV Laim beansprucht Spielfläche

Ein Teil der städtischen Freisportanlage an der Gotthardstraße, die der Sportverein Laim nutzt, dient derzeit als Baustelleneinrichtung für die Bauarbeiten an der U5-Verlängerung. (Bild: SV Laim/ Fischer)

Rund ein halbes Spielfeld des Naturrasens, der vom Sportverein (SV) Laim bespielt wird und der an die Gotthardstraße grenzt, wird aktuell als Baustelleneinrichtung für die Verlängerung der U5 Richtung Pasing gebraucht. Seit Jahresanfang stehen hier Baumaterialien und Geräte, die für den Ausbau der U-Bahn-Strecke benötigt werden. Für den SV Laim ergeben sich dadurch Engpässe bei der Flächennutzung. Zwar verfügt der Verein über zwei weitere Plätze, allerdings ist nur einer davon mit Flutlicht ausgestattet, was besonders für die abendlichen Fußballtrainings in den Herbst- und Wintermonaten wichtig ist. Der Verein möchte daher den Bolzplatz an der Valpichlerstraße zugesprochen bekommen, um diesen für die avisierte Bauzeit bzw. Baustelleneinrichtung von etwa sieben Jahren, für sein Fußballtraining umzurüsten und nutzen zu können. Die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Laim (BA 25) unterstützt den Verein und stellte jüngst einen entsprechenden Antrag. Dieser wurde im Lokalparlament jedoch kontrovers diskutiert.

„Die Arbeit erleichtern“

„Ein halbes Spielfeld inklusive Flutlicht fehlt uns, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit“, erklärt Nicolai Fischer, Vorstand des SV Laim. Er sprach persönlich bei der Laimer BA-Sitzung vor, um dem Ansinnen des SV Laim den benachbarten Bolzplatz an der Valpichlerstraße für sich zu nutzen, Ausdruck zu verleihen. Von der SPD-Fraktion war bereits ein Antrag in der Sache vorgelegt. Darin erklärt die Fraktion, dass der Verein einerseits durch die Baustelleneinrichtung einen Teil der Sportflächen nicht bespielen kann. Andererseits verzeichne der Verein nach den beiden schwierigen Corona-Jahren wieder reges Interesse an Vereinsmitgliedschaften. „Es soll daher geprüft werden, mit welchen Maßnahmen dem Verein in der Zeit des eingeschränkten Sportbetriebs die Arbeit etwas erleichtert werden könnte“, heißt es in der Antragsbegründung. Konkret schlägt die SPD vor, eine Verlängerung der Spiel- bzw. Trainingszeiten zu prüfen und auch, ob der nordwestlich an die Sportanalage an der Riegerhofstraße 20 angrenzende, öffentlich Bolzplatz temporär dem Verein zur Verfügung gestellt werden kann.

Offene Fragen

„Eigentlich ist das eine tolle Situation, dass wir einen Platz direkt neben dem Vereinsgelände haben“, sagt Alexandra Gaßmann, CSU-Fraktionssprecherin im BA Laim und ehrenamtliche Stadträtin, die ihrerseits bereits einen Stadtratsantrag in der Sache angestoßen hatte. Zu bedenken gibt indes Kinder- und Jugendbeauftragte im BA Laim, Lisbeth Haas (Grüne): „In Laim gibt es keinen anderen Platz, wo Kinder und Jugendliche sich treffen können.“ Der letzte öffentliche Platz sollte der Bevölkerung zur Verfügung stehen, findet auch Grünen-Fraktionssprecherin Stefanie Junggunst: „Oder wie wäre die Auslastung durch den SV Laim? Hätten auch andere die Möglichkeit den Platz zu nutzen?“ Aber auch wenn der Platz neben der Nutzung durch den Sportverein öffentlich zugänglich gemacht würde, wären Fragen der Zuständigkeit bzw. Versicherungspflicht zu klären, wie Renate Spannig (Grüne) einbringt.
Offen blieben am Ende der Debatte etliche Fragen, wie etwa jene von Christian Hartranft (Grüne) nach den Kosten zur Umgestaltung des Platzes, ebenso wie nach möglichen Alternativplätzen für die Laimer Jugend. „Klar, der Verein hat Not, das ist verständlich, aber man kann doch nicht die letzte verbliebene Fläche hergeben“, resümiert Martin Beier (Grüne).
„Wenn man etwas für die Kinder tun will, dann wäre der Zeitpunkt jetzt genau richtig“, wendet Nicolai Fischer vom SV Laim ein. „Die Fläche würde jetzt aufgewertet und müsste im Anschluss auch nicht mehr rückgebaut werden.“
In der Stimmenmehrheit von SPD, CSU und FDP wurde der Antrag gegen die Stimmen der Grünen verabschiedet. Der BA bekundet darin u.a., dass er die weitere Planung eingebunden werden will.

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