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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Auf Wiedersehen Frau von Sprenger
Laimer Schulleiterin geht in Pension
Während für die rund 355 Grundschüler aus der Fürstenrieder Straße 30 die großen Ferien beginnen, startet für Rektorin Christine ein ganz neuer Lebensabschnitt. Am 31. Juli hat sie ihren letzten Schultag und geht nach 15 Jahren als Schulleiterin in Pension. „Auf Wiedersehen Frau von Sprenger“, heißt es nun von Lehrern, Schülern und Eltern, die ihre Rektorin verabschieden. Vieles hat sich die gebürtige Münchnerin (Jahrgang 1952) für die nächsten Wochen und Monate vorgenommen: „Ein Umzug steht an. Außerdem würde ich gern mein Italienisch auffrischen und einmal Kutschieren lernen, das ist schon lange mein Wunsch.“ Auf die Freiheit, die nun warte, freue sie sich. Die Kollegen, die Kinder und das über 100 Jahre alte Schulgebäude werde sie freilich vermissen: „Das hat einfach Atmosphäre, die die neuen Schulgebäude nicht bringen.“ Nachhaltig prägte sie die traditionsreiche Schule in den letzten 15 Jahren als Schulleiterin, machte sich kämpferisch, auch mal renitent und unerbittlich für die eigenen Überzeugungen stark.
„Es wird sicher nicht leichter“
Dass die Schule einen Schallschutz bekam, dass Klassenzimmer neu gestrichen und mit Vorhängen verschönert wurden, kann sich Christine von Sprenger ebenso auf die Fahne schreiben wie die Gestaltung des grünen Klassenzimmers im Innenhof oder den neuen Schulpavillon für die Erstklässler. Engagiert setzte sie sich für einen Erweiterungsbau ein, machte unnachgiebig auf die „Käfighaltung“ der Schüler aufmerksam, die dringend mehr Platz bräuchten. Was sie zu ihren Erfolgen zählt? „Dass die Schulsozialarbeit eingeführt wurde, dafür habe ich jahrelang gekämpft“, erklärt von Sprenger. Auch hat sich seit 14 Jahren die „Rentnergang“ etabliert, die eine Hausaufgabenbetreuung anbietet.
Die Schulleitung hielt Christine von Sprenger leidenschaftlich inne. „Ich wollte immer etwas soziales machen“, erinnert sich Christine von Sprenger an die Anfänge ihrer beruflichen Laufbahn. „Eigentlich wollte ich Kinderärztin werden.“ Physik und Chemie lagen ihr aber nicht, so dass der Weg weiter in die pädagogische Arbeit ging. Vieles habe sich in den letzten Jahrzehnten im Schulbetrieb verändert. Schüler seien fordernder und die Eltern verfügten oft über wenig Zeit. Die Themen Inklusion, Migration sowie der Umgang mit traumatisierten Schülern verlange Lehr- und Fachkräften zunehmend mehr ab. „Es wird sicher nicht leichter“, glaubt Christine von Sprenger. Den Rat, den sie nachfolgenden Lehrergenerationen mitgibt: „Cool und gelassen bleiben! Und man sollte Kinder wirklich mögen und viel Empathie haben!“ Die Schulfamilie sagt ihrer beherzten Schulleiterin nun auf Wiedersehen und wünscht für die künftigen Vorhaben alles Gute.
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