Alois hilft beim Transportieren
Kostenloses Lasten-Radl zum Ausleihen
Ob größere Einkäufe, Getränke oder sogar Sperrmüll – Alois nimmt alles auf sich, damit die Dinge an den gewünschten Ort transportiert werden können. Ohne Auto und damit umweltfreundlich, noch dazu kostenlos, trägt Alois alle Lasten, die ihm aufgeladen werden. Alois ist nämlich ein Lasten-Fahrrad, das noch bis November im Stadtteil Laim seinen Standort im Alten- und Servicezentrum (Kiem-Pauli-Weg 22) hat und von allen Bürgern ausgeliehen werden kann. Hinter der Idee des Lastenrads, das von allen Stadtbewohnern unentgeltlich genutzt werden kann, stehen die beiden Münchner Raphael Draeger (19) und Thomas Schmidt (48), die das Projekt „Lastenradler“ für München ins Leben gerufen haben.
Spenden finanzieren Lastenräder
"Viele Münchner wollen ihr Auto abschaffen, da sie eh nur im Stau stehen. Manche zögern noch, da sie zwei, drei Mal im Monat größere Sachen transportieren müssen. Für genau die haben wir jetzt die Lösung: Auto abschaffen und wenn nötig sich kostenlos bei uns ein Lastenrad ausleihen. So geht der Umstieg weg vom Auto ganz leicht", findet Raphael Draeger.
Begonnen hatte das Projekt in München zunächst mit "Daniel". Thomas Schmidt brachte mit „Daniel“ das erste kostenlose Lastenrad in die Stadt, wobei ihm als Vorbild das Kölner Modell des erfolgreich angelaufenen Lastenrads "Kasimir" diente. Im Frühjahr 2015 entschieden Raphael Draeger und Thomas Schmidt, dass sie die Idee ausbauen wollten. Lastenräder sollten im ganzen Münchner Stadtgebiet verteilt zur Verfügung stehen und damit eine praktische Alternative zum Auto anbieten. Das notwendige Geld für die Anschaffung sowie die Wartung der Räder stammt aus Spenden: Mit Hilfe einer sogenannten „Crowdfunding-Kampagne“ im Internet sowie zusätzlichen Werbepartner sammelten sie Geld und gewannen Unterstützer für die Lastenräder. „Danach kamen noch weitere Spenden hinzu, sodass wir schlussendlich Geld für über zehn Lastenräder einsammeln konnten. Diese werden von uns und vielen engagierten Stationen ehrenamtlich betreut“, erklärt Raphael Draeger.
Alois buchen und abholen
„Lastenräder sind echt praktisch, wenn man Kinder und zusätzlich noch den Einkauf transportieren will. Und bei uns kann man so ein Lastenrad einfach einmal ausprobieren“, sagt Raphael Draeger. So individuell wie ihre Namen sind auch die Räder selbst: Zwei- sowie dreirädrig oder auch als Elektro-Rad stehen „Alois“ und Co nun bereit. Bei allen Modellen handelt es sich um hochwertige Räder aus europäischer Fertigung, die gut gewartet werden.
„In Laim steht mit dem Alois ein richtig schnelles Lastenrad für den Transport von Einkäufen, Paketen und Sperrmüll", schwärmt Raphael Draeger. Betreut wird „Alois“ vom Alten- und Servicezentrum (ASZ) Laim. Wer „Alois“ also ausborgen möchte, bekommt bei ASZ-Einrichtungsleiter J.-Peter Pinck den Fahrradschlüssel sowie eine Bedienungsanleitung. Auf der Homepage www.freie-lastenradler.de gibt es alle notwendigen Informationen rund ums Lastenrad. Hier sind die verschiedenen Stationen der Räder auf einer Stadtkarte verzeichnet, auch zeigt ein Kalender die noch freien Buchungstage an. Per Mausklick kann man „Alois“ reservieren und dann im ASZ abholen. Für Spontane und nicht so Internet-Affine gibt es die Möglichkeit direkt vor Ort im ASZ vorbeizuschauen, ob „Alois“ gerade zu Verfügung steht.
Die überzeugten Lastenradler Thomas Schmidt und Raphael Draeger arbeiten derzeit daran, dass noch ein weiteres Lastenrad angeschafft werden kann. Zudem wollen sie die Idee des Teilens und der gemeinsamen Nutzung von Gebrauchsgegenständen noch weiter verfolgen. „Denkbar wäre zum Beispiel ein gemeinsames Lastenrad für eine ganze Hausgemeinschaft. Interessenten aus Laim und Giesing sind schon da“, sagt Raphael Draeger.
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