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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Alles soll so bleiben“
Politischer Spaziergang durch die Baumschule
„Alles soll so bleiben, wie es ist!“, das wünscht sich die Laimer Bürgerin Monika Schwesinger für das Areal der städtischen Baumschule und das umliegende Gelände an der Willibaldstraße. Für ihr Anliegen hat sie längst zahlreiche Mitstreiter gefunden. Namentlich 1.600 Bürger haben bereits die Petition für den Erhalt des Geländes unterschrieben. Auch haben sich die Bürger zu einer Initiative unter dem Namen „Landschaftspark West“ zusammengetan und verleihen unter anderem mit Plakataktionen ihrer Forderung Nachdruck. Im Bezirksausschuss Laim (BA 25) haben Monika Schwesinger und Mette Göppinger jüngst ihre Unterschriftenliste samt symbolischem Kirschbäumchen an den BA-Vorsitzenden Josef Mögele (SPD) überreicht. Verbunden mit der Bitte, beides an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) weiterzugeben, zusammen mit der Laimer Botschaft zur Wahrung des Grüns und einer Einladung zum politischen Spaziergang.
Stellung beziehen
Der Grünzug, der sich von der städtischen Baumschule an der Willibaldstraße Richtung Westend erstreckt, zählt genau genommen nicht mehr zum Stadtbezirk Laim sondern zu Pasing. Für die Laimer aber ist das Areal, das verkürzt „Baumschule“ genannt wird, obwohl die Baumschule nur ein Teil des Ganzen ist, unverzichtbar. Man nutzt das Grün als Naherholungsfläche, zum Spazieren und Gassi gehen, als wertvolle Nahrungsquelle für Vögel und Insekten. Das Grün gilt vielen Laimern als Frischluftschneise und „grüne Lunge“. Bei der Bürgerversammlung im vergangenen November stimmten die Anwesenden daher fast geschlossen für den Erhalt. Auch der Bezirksausschuss Laim steht hinter dem Bürgerwunsch und forderte in einem eigenen Antrag beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung, „die Grünflächen der Baumschule für kommende Generationen von Bebauung freizuhalten.“
Grund dafür, dass die Laimer überhaupt auf die Barrikaden gehen und sich so lautstark gegen eine mögliche Bebauung wehren, ist, dass vor rund einem Jahr verlautbar wurde, dass Teile des Areals möglicherweise für eine Wohnbebauung genutzt werden könnten. CSU-Stadträte befürworten eine Machbarkeitsstudie, wobei ein baulicher Anschluss zu den Wohngebieten untersucht werden soll. Und obwohl im Rahmen der Bürgerversammlung eine Vertreterin des Planungsreferats versicherte, dass noch nichts geplant sei und dass es keinen offiziellen Beschluss über eine etwaige Bebauung gebe, wollen die Laimer frühzeitig Stellung beziehen.
Spaziergang am 3. März
Dass aber nicht alle Stadtteilbewohner der gleichen Ansicht sind, machte eine Gegen-Plakat-Aktion vor einigen Wochen deutlich. Neben dem Transparent mit der Aufschrift „Hände weg von der Baumschule“, wehte ein weiteres Banner das für „Wohnungsbau: ökologisch und zu fairen Mieten“ auf dem städtischen Grund stritt.
Monika Schwesinger und Mette Göppinger aber halten weiter Flagge für das Grün und werben bei Bürgern und Politikern um gleiche Haltung. „Das Bäumchen soll ein Signal dafür sein, dass wir Sauerstoff brauchen“, so Monika Schwesinger beim Überreichen des Kirschbaums an Josef Mögele. Am Dienstag, 3. März, soll der „politische Spaziergang“, organisiert von der Bürgerinitiative „Landschaftspark West“, durch die Baumschule stattfinden. Dabei sein werden Vertreter des Bundes Naturschutzes. Mitstreiter sind willkommen, teilzunehmen: Treffpunkt ist um 16.30 Uhr an der Ecke Willibald-/Senftenauerstraße (Nahe Bus-Haltestelle „Willibaldstraße“, 168er Bus).
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