Leidende Mutter unter dem Kreuz
Paul-Gerhardt-Chor singt Dvořáks Stabat Mater
Vermutlich begann Antonin Dvořák seine Komposition, um die Trauer um drei seiner früh verstorbenen Kinder zu bewältigen. Das mittelalterliche Gedicht „Stabat Mater“ unbekannter Herkunft schildert den Schmerz und die Trauer der Mutter Maria im Anblick ihres Sohnes Jesus am Kreuz. Im Gegensatz zur Dramatik der Passion ist es eher eine meditative Auseinandersetzung mit Jesu Leiden. Es darf angenommen werden, dass Dvořák sich als Trauernder mit Maria identifiziert.
Hoffnung auf Erlösung
In zehn Sätzen vertont Dvořák die unterschiedlichen Stimmungen sehr feinfühlig. Das Orchester gibt die jeweilige Grundstimmung wieder, die Singstimmen konkretisieren den verbalen Inhalt. Anfangs erlebt der Zuhörer das regungslose Verharren Marias im Anblick des gekreuzigten Sohnes, musikalisch vom Orchester durch einen langgehaltenen Ton im Pianissimo umgesetzt. In den weiteren Sätzen sind das Mitleid mit Maria und Momente der Tröstung spürbar. In einem Alt-Solo hört man die Angst der Menschheit, vor dem, was da kommen mag nach dem Tod. Im letzten Satz wird die Thematik des Anfangs wieder aufgenommen, jedoch mit der Hoffnung auf Erlösung. Solisten, Chor und Orchester steigern sich hier vereint mit der inständigen Bitte um die Erlangung von „Paradisi gloria – des Himmels Seligkeit“. Hoffnungsvolle Dur-Akkorde lassen das Werk ruhig und stimmig ausklingen.
Der Paul-Gerhardt-Chor führt die Stabat Mater am Sonntag, 26. März, unter der Leitung von Ilse Krüger in der Paul-Gerhardt-Kirche in Laim ( Mathunistraße 23) auf. Weitere Mitwirkende sind Annette Mühlhans (Sopran). Regina Jurda (Alt), Andreas Wagner (Tenor), Timo Janzen (Bass) und das Münchner Oratorienorchester. Beginn ist um 17 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei Bücher Hacker (Fürstenrieder Str. 44), im Pfarramt der Paul-Gerhardt-Kirche, bei München Ticket oder per Mail an mail@paul-gerhardt-chor.de (ohne Vorverkaufsgebühr) sowie an der Abendkasse.
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