Der Kleingartenverein SW 52 feiert 100-jähriges Bestehen! Hier auf der Gemeinschaftswiese, wo der Vorstand der Gartenfamilie mit Vorstandvorsitzendem Michael Mayer (4. von links) posiert, steigt am Sonntag, 25. Juni, das Sommerfest. (Bild: Kleingartenverein SW 52)
„Im Moment ist die schönste Zeit für den Kleingärtner. Alles blüht, von den Rosen über die Beerensträucher, Ringelblumen, Mohn, Pfingstrosen und Akelei. Und des Gärtners wichtigste Helfer, die Bienen und Hummeln, sind in diesen Tagen wieder sehr fleißig unterwegs“, schwärmt Michael Mayer, erster Vorstand des Kleingartenvereins Süd-West (SW) 52. Gelegen zwischen Wilhelm-Riehl-, Warter-Scott- und Siglstraße gehört die Kleingartenanlage seit nunmehr 100 Jahren zu den wertvollen Kleinoden in Laim. Alt und Jung garteln hier Seite an Seite, ernten Bio-Nutzgemüse und pflanzen prächtige Blumen, Bäume und Sträucher. Am Sonntag, 25. Juni, wird da gemeinsam mit Nachbarn, Bekannten und Gartenfreunden Geburtstag gefeiert, und zwar mit einem großen Sommerfest.
Zwischen 38 und 86 Jahre alt sind die Gartler, die zum Verein der Kleingartenanlage SW 52 gehören und selbstverständlich zählen auch viele Kinder und Teenager zur Gartenfamilie in der Wilhelm-Riel-Straße 50. Einst war die Anlage, unter dem Namen „Kriegsgärten Elsenheimerstraße“ gegründet, weitaus größer als heute. Derzeit zählen „nur noch“ 45 Gärten zur Anlage, die diesen Kleingartenverein besonders idyllisch und malerisch erscheinen lassen. Seit April 2014 ist Michael Mayer erster Vorstand. Im Garten, wo man den Kreislauf der Natur hautnah miterleben darf, lerne man fürs Leben, meint der Vereinsvorsitzende: „Der Kleingärtner muss nicht nur etwas von Pflanzen und Boden verstehen, auch die Wetterkunde ist für ein gutes Gelingen notwendig. Auch der Vorstand muss diese Eigenschaften mitbringen und er sollte überdies noch ein Psychologe sein, denn eine Gemeinschaft aus vielen Menschen bringt es mit sich, dass manche Gemüter bei steigenden sommerlichen Temperaturen ebenfalls erhitzen und in Wallung geraten.“ den Gartenverein will Michael Mayer aber nicht mehr missen und so zieht es ihn in jeder freien Minute, die ihm neben Job und Familie bleibt, in den Garten.
Der kleine Garten erfordert viel Arbeit. „Wer keinen Kleingarten besitzt, kann es sich kaum vorstellen, dass es immer, wirklich immer, etwas zu tun gibt“, erklärt Michael Mayer. Dennoch boomt der Wunsch der Münchner nach einem kleinen Stück grüner Idylle: „Die Nachfrage nach einem Stück Gartenland ist ungebrochen hoch. Vor allem junge Familien bemühen sich um eine Parzelle, auf die sie bei der jetzigen Nachfrage gut 4 Jahre warten müssen.“ Dass aber junge Familien den „Draht zur Natur“ finden und die Gartenfamilie verjüngen, freut die Gartler. Michael Mayer hofft, dass sich auch der eine oder andere für die Vorstandschaft interessiert, um hier den „Fachkräftemangel“ wieder auszuloten.
Auf eine lange Geschichte blickt der Gartenverein inzwischen zurück. Pünktlich zum Jubiläum wird diese in einer Festschrift dokumentiert. Zum 100. Geburtstag sind zudem Freunde und Nachbarn herzlich zum Mitfeiern eingeladen. Ab 11 Uhr wird in der Kleingartenanlage am Hauptplatz bei Speis und Trank angestoßen. Für Musik sogen die „Gradl Buam“, auch findet eine große Tombola statt, bei der jedes zweite Los gewinnt. Einen Geburtstagswunsch haben die Gartler freilich auch: „Es wäre schön, wenn die Stadt München unser 100-jähriges Jubiläum zum Anlass nehmen würde, unsere Kleingartenanlage von einer Zeitgartenanlage in eine Dauergartenanlage umzuwidmen, um so eine grüne Oase inmitten von Wohnsilos zu erhalten“, erklärt Michael Mayer. Infos rund um die Gartenanlage bietet die Seite http://sw52-muenchen.beepworld.de im Internet.