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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Zeichen setzen“
„Schule ohne Rassismus“: An der FOS Karlsfeld gibt es ein buntes Schulleben
Seit Juli 2017 trägt die Fachoberschule (FOS) Karlsfeld den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, bei diesem bundesweiten Projekt mitzumachen“, erzählt Peter Hatzl, der stellvertretende Schulleiter. „Hier an der FOS haben wir ein sehr buntes Schulleben. Uns geht es darum nicht nur die Schüler sondern auch die Lehrer und alle in der Verwaltung zu sensibilisieren.“ Prominenter Pate bei diesem Projekt ist Moderator Benedikt Weber.
Seit der Auszeichnung habe die Schule zahlreiche Veranstaltungen im Namen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ durchgeführt, betont Hatzl. „Ein Höhepunkt war sicher unser ‚Weihnachten im Schuhkarton‘, das wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal initiiert hatten und das ein toller Erfolg war.“ Die Spenden sind komplett an den Helferkreis Karlsfeld geflossen. „Das haben wir heuer auch wieder vor.“ Zudem habe es im vergangenen Schuljahr – ebenfalls im Zusammenhang mit „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – eine Diskussion mit Schülern der 12. Klassen und der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bayerischen Landtag, Katharina Schulze gegeben. Daneben sind regelmäßig auch Zeitzeugen in der FOS zu Besuch.
„Keine Vorfälle“
„Wir sind sehr aktiv, wenn es um die Themen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung geht“, sagt Hatzl. „Wir haben zudem eine politisch sehr interessierte Schülermitverantwortung, die bei der Umsetzung der verschiedenen Projekte immer aktiv von unseren Lehrkräften unterstützt wird.“ Im Schulunterricht werde das Ganze regelmäßig in den Unterrichtsfächern Sozialkunde und Geschichte behandelt. „Ansonsten gibt es eigentlich keine Vorfälle an unserer Schule“, erklärt Hatzl. „Und, wenn doch, dann wird es gleich im Keim erstickt.“
„Das Projekt bietet viele Möglichkeiten“
Durch die relativ hohe Schülerfluktuation kommen nach Angaben des stellvertretenden Schulleiters jedes Schuljahr immer wieder zahlreiche neue Ideen von Schülern auf. „Das ist sehr schön, denn so entsteht mal im Großen, mal im Kleinen ein buntes Programm, das auch unser Schulleben wiederspiegelt. Das Projekt bietet insgesamt sehr viele Möglichkeiten, wie man mit dem Thema umgehen kann.“ Die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werde an der Schule aktiv umgesetzt. „Wir leben das hier, es ist nichts Aufgesetztes“, sagt Hatzl. „Wir tragen diesen Titel sehr bewusst.“
Das sieht Franz Elender, der Vorstand des Schulvereins, ähnlich: „Uns ist das Thema ein wichtiges Anliegen. Wir wollen gerade in der heutigen Zeit ein Zeichen setzen. Im Großen und Ganzen haben wir keine rassistischen Tendenzen. Wir sind vielleicht auch in der glücklichen Lage, dass unsere Schüler in einem Alter zu uns kommen, in dem sie mit dem Thema schon differenzierter umgehen.“
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beschäftigt sich nicht nur mit dem klassischen Rassismus. Seit der Gründung des Projektes gilt: „Die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart, der Nationalität und was auch immer, lehnen wir ab.“ „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt von und für Schüler. Es bietet ihnen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten und bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln. Eigenen Angaben zufolge ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ das größte Schulnetzwerk in Deutschland, dem über 2.868 Schulen angehören.
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