„Wertvolle Hilfe“
Naturschutzwacht für den Landkreis Dachau erhält Verstärkung

Verstärkung für die Naturschutzwacht: Reinhard Spillmann aus Karlsfeld (Mitte) und Christoph Hödl aus Markt Indersdorf (2. von links) zusammen mit Landrat Stefan Löwl (rechts), Alexander Wolfseder (Leiter Naturschutzbehörde) und Isabel Körner (Abteilungsleiterin Umweltrecht). (Foto: Silke Lein / Landratsamt Dachau)
Die Naturschutzwacht des Landkreises Dachau erhält mit Reinhard Spillmann (57 Jahre) aus Karlsfeld und Christoph Hödl (35 Jahre) aus Markt Indersdorf personelle Verstärkung. Landrat Stefan Löwl händigte bei einem Außentermin vor dem Landratsamt den beiden neuen Mitgliedern der Naturschutzwacht ihre Bestellungsurkunden aus. Den Ernennungen gingen jeweils mehrteilige Ausbildungskurse und eine Prüfung bei der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen voraus. Reinhard Spillmann übernimmt schwerpunktmäßig den Bereich der Gemeinde Karlsfeld unter anderem mit dem Krenmoos und dem Naturschutzgebiet Schwarzhölzl sowie das Gebiet der Stadt Dachau mit der Amperaue. Christoph Hödl wird das Gebiet der Gemeinde Vierkirchen sowie des Marktes Markt Indersdorf und dabei auch die dortigen Abschnitte des Glonntals und das Weichser Moos mit betreuen.
Für die Untere Naturschutzbehörde sei die Naturschutzwacht eine wertvolle Hilfe bei der Erfüllung der Aufgaben, sagt Stefan Löwl. „Wir sind sehr froh, dass gerade auch in dieser schwierigen Zeit wieder neues ehrenamtliches Engagement für den Naturschutz gewonnen werden konnte“, so der Landrat weiter. Die Naturschutzwächter fungieren in ihren Einsatzgebieten als wichtige örtliche Ansprechpartner und selbst in Konfliktfällen, so seine Erfahrung, könne häufig schon ein sachliches Gespräch überzeugen.
„Schwerwiegende Folgen für die heimische Tierwelt“
Es ist aus Sicht des Landratsamtes Dachau nur allzu verständlich, „dass es unsere Bürgerinnen und Bürger aktuell verstärkt auf der Suche nach Erholung und Naturnähe oder sportlichen Aktivitäten in die freie Natur vor der Haustür und ins nähere Umfeld zieht. Wenn dies allerdings abseits von Wegen oder mit freilaufenden Hunden geschieht, kann dies jedoch gerade in sensiblen Naturräumen und während der begonnenen Hauptbrut- und Setzzeiten zu schwerwiegenden Folgen für die heimische Tierwelt bis hin zu einer Aufgabe von Gelegen oder dem Verlassen noch unselbständiger Jungtiere führen."
„Konflikte und Störungen vermeiden“
Die Aufklärung der Angehörigen der Naturschutzwacht über wichtige Habitate und Rückzugsräume der freilebenden Tierwelt trage mit dazu bei, Konflikte und Störungen zu vermeiden, und sensibilisiere Erholungssuchende für den Schutz und das Umgehen empfindlicher Bereiche. „Sollte dies allerdings trotz freundlicher Ansprache und dem nötigen Fingerspitzengefühl und Maß an Diplomatie nicht gelingen, müssten die Naturschutzwächter einschreiten und Zuwiderhandlungen gegen Schutzvorschriften wie sie beispielsweise in den besonders geschützten Kernzonen des Glonntals und des Krenmooses sowie im Naturschutzgebiet Schwarzhölzl gelten, dem Amt melden.“
Beobachtung und Dokumentation
Auch außerhalb der Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmäler, geschützten Landschaftsbestandteilen sowie amtlich kartierten Biotopen werde von Seiten der Naturschutzwacht aktive Naturschutzarbeit durch Beobachtung und Dokumentation der Flora und Fauna des Landkreises, durch Feststellen von positiven oder auch schädlichen Veränderungen von Natur und Landschaft, durch Artenhilfsmaßnahmen und durch das Mitwirken beim Abschluss von Bewirtschaftungsvereinbarungen mit Landwirten geleistet. Des Weiteren sei mit der Verstärkung der Naturschutzwacht auf nunmehr neun Mitglieder in der Zukunft auch eine verstärkte Einbindung bei der Dokumentation von Ausgleichsflächen möglich, welchen von Seiten der unteren Naturschutzbehörde als wichtige „Biotope der Zukunft“ eine besondere Funktion für den Bestand der heimischen Arten beigemessen wird.
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