Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

„Was lange währt wird endlich gut“

Weichen für die Gründung eines Pflegestützpunktes sind gestellt

Landrat Stefan Löwl (links) und Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Unterzeichnung des Errichtungsantrags für den Pflegestützpunkt im Landkreis Dachau. (Bild: Landratsamt Dachau)

Grünes Licht für Pflegestützpunkt im Landkreis Dachau: Bezirkstagspräsident Josef Mederer und der Landrat des Landkreises Dachau, Stefan Löwl, haben die Weichen für die Gründung eines Pflegestützpunktes gestellt. Beide unterzeichneten kürzlich den Antrag, mit dem sie das Initiativrecht zur Errichtung eines Pflegestützpunktes ausüben. Ziel ist eine wohnortnahe, umfassende und unabhängige Beratung rund um das Thema Pflege für die Bürger im Landkreis. Der Bezirk Oberbayern beteiligt sich daran finanziell sowie ergänzend mit einer Vor-Ort-Beratung zu seinen Leistungen für Menschen mit Behinderungen und zur Hilfe zur Pflege.

Mit der Unterzeichnung des Errichtungsantrag üben sie als achter kommunaler Träger in Oberbayern das Initiativrecht zur Errichtung eines Pflegestützpunktes auf der Basis des bayerischen Rahmenvertrags aus. Zuvor hatten der Bezirk Oberbayern, das Landratsamt Dachau sowie die örtlichen Vertreter der AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse) das Betriebskonzept und den Stützpunktvertrag auf kommunaler Ebene abgestimmt. Der Landkreis Dachau wird die Aufgabe zum Betrieb des Pflegestützpunktes an die Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau eG übertragen.

„Gute Zusammenarbeit“

Der Antrag wird jetzt an die Kommission Pflegestützpunkte auf Landesebene mit der Bitte um Genehmigung gesandt. Nach deren Zustimmung kann die Unterzeichnung des Stützpunktvertrages durch alle beteiligten Träger erfolgen. Namentlich sind dies der Bezirk Oberbayern, der Landkreis Dachau sowie die Kranken- und Pflegekassen. „Wie sagt man so schön, was lange währt wird endlich gut“, erklärt Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es freut mich, dass wir in Dachau nach Klärung aller Fragen jetzt das Initiativrecht ausüben können und dem Start des Pflegestützpunktes ein ganzes Stück nähergekommen sind. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Kassen und freuen uns auf die gemeinsame Beratung zum Wohl unserer Bürger.“

„Mehrwert für die Bevölkerung“

Das sieht Stefan Löwl ähnlich: „Ich bin froh, dass wir den Prozess, welcher im April 2018 mit einem Antrag im Kreistag begonnen hat, nun endlich zum Abschluss gebracht haben“, betont der Dachauer Landrat. „Mit der bayernweit einmaligen Lösung, den Pflegestützpunkt durch unsere Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau eG betreiben zu lassen und damit auch eng mit der Gesundheitsregion Plus zu vernetzen, erreichen wir einen wichtigen Mehrwert für die Bevölkerung und die Vernetzung der gesundheitlichen Angebote im Landkreis.“

„Thema Pflege wird immer wichtiger“

Und der Dachauer Stimmkreisabgeordnete Bernhard Seidenath ergänzt: „Das Thema Pflege wird immer wichtiger und betrifft immer mehr Menschen im Landkreis. Hierfür braucht es eine Institution, die unabhängig und umfassend über Leistungen und Hilfsangebote berät: den neuen Pflegestützpunkt, der die Dachauer Fachstelle für pflegende Angehörige ergänzen wird“, so der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag. „Ich freue mich, dass der Landkreis die Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung einbindet, die schon unsere Gesundheitsregion Plus trägt.“

Gemeinsame Trägerschaft

Träger des gemeinsamen Pflegestützpunktes gemäß Paragraf 7 c SGB XI sind die Pflege- und Krankenkassen sowie der Landkreis Dachau und der Bezirk Oberbayern. Die Kosten übernehmen zu zwei Dritteln die Pflege- und Krankenkassen; das verbleibende Drittel teilen sich jeweils zur Hälfte Landkreis und Bezirk. Der Pflegestützpunkt wird im sogenannten Angestelltenmodell betrieben. Erklärtes Ziel des Pflegestützpunktes wird es sein, die Vielzahl von Beratungsangeboten im Landkreis Dachau zu vernetzen und bestehende Ressourcen zu nutzen. Die Bürger, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörige, erhalten damit erstmals wohnortnah eine unabhängige, neutrale und umfassende Beratung aus einer Hand.

Ergänzende Vor-Ort-Beratung

Die Beratung im Pflegestützpunkt wird ergänzt durch wöchentliche Sprechstunden des Bezirks Oberbayern zu den Leistungen für Menschen mit Behinderungen und zur Hilfe zur Pflege. Diese Vor-Ort-Beratung des Bezirks gibt es bereits in den Landkreisen Ebersberg, Landsberg am Lech und Mühldorf. „Unsere Erfahrungen sind vielversprechend“, sagt Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es kommt gut an, dass wir als Bezirk raus zu den Menschen gehen. Es ist für alle ein großer Gewinn, wenn sie sich wohnortnah und kompetent zu unseren Leistungen in der Eingliederungshilfe und zur Hilfe zur Pflege beraten lassen können.“

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt