"Ramadama" im Gemeindegebiet
Gemeinde und Siedlergemeinschaft Karlsfeld Nord e.V. laden zur Aktion "Sauberes Karlsfeld"
Leere Flaschen, Zigarettenkippen oder gar alte Fernsehgeräte: Nicht jedermann entsorgt seinen Müll immer nach Vorschrift. Und so landet der Abfall nur allzu oft am Straßenrand, in Wäldern oder auf Wiesen. Auch in Karlsfeld sammelt sich im Laufe des Jahres so allerhand Unrat an. Einmal jährlich treffen sich die Karlsfelder Vereine deshalb zum gemeinsamen Frühjahrsputz. Heuer findet die Aktion "Sauberes Karlsfeld" am Samstag, 18. April, statt.
40 Kubikmeter Müll
Etwa 500 Personen aus rund 36 Karlsfelder Vereinen erwartet Claudia Schreiner, die Umweltberaterin der Gemeinde, zum Frühjahrsputz am kommenden Samstag. Die fleißigen Helfer werden dann, mit blauen Müllsäcken bewaffnet, das gesamte Gemeindegebiet einen Vormittag lang nach Abfall durchforsten. Vom Kühlschrank über ganze Wohnungseinrichtungen, „es findet sich in der Regel alles“, weiß Schreiner. Rund 40 Kubikmeter Müll werden die Mitarbeiter des Bauhofes am Ende des Tages am Straßenrand aufsammeln. Einen Trend hin zu mehr Unrat auf öffentlichen Flächen sieht Claudia Schreiner zwar nicht. Auffallend sei jedoch, dass besonders die Verschmutzung der Grünanlagen entlang der Straßen sichtbar zugenommen habe.
"Umweltbewusstsein schulen"
Die Aktion Sauberes Karlsfeld wird jeden Frühling von der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord in Zusammenarbeit mit der Gemeinde durchgeführt und hat sich inzwischen zu einer alljährlichen Tradition entwickelt. Heuer findet der kollektive Frühjahrsputz, an dem sich zahleiche Vereine beteiligen, bereits zum 48. Mal statt. An den Karlsfelder Kindergärten und Schulen heißt es bereits einen Tag vor dem Hauptaktionstag „Ramadama“. Rund 1.200 Kinder und Schüler werden sich am Freitag an der Aktion beteiligen und das Gebiet rund um ihre Einrichtung von Müll und Unrat befreien. Ein wichtiger Schritt in Richtung frühe Umweltbildung, erklärt Schreiner: „Wir von der Gemeinde wollen das Umweltbewusstsein von Anfang an schulen."
66 Jahre alte Tradition
Gemeinschaftliche Abfallsammelaktionen wie die in Karlsfeld gehen auf die inzwischen 66 Jahre alte "Ramadama"-Tradition zurück. Vier Jahre nach Kriegsende zeugten in München Berge von Trümmern und Schutt noch immer von den schrecklichen Bombenangriffen. Der damalige Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer rief die Bevölkerung 1949 deshalb zum ersten „rama dama“, zu Hochdeutsch: räumen tun wir auf. Viele tausende Freiwillige folgten dem Aufruf Wimmers und verhalfen so dem gebeutelten München in den Nachkriegsjahren zu neuem Schwung und schufen ganz nebenbei eine Tradition, die viele bayerische Gemeinden bis heute fortführen.
Der frühe Vogel...
Wer die Aktion Sauberes Karlsfeld spontan unterstützen möchte, kann das am Samstag auch ohne Anmeldung den ganzen Vormittag über tun. Treffpunkt für die vielen fleißigen Helfer ist wie in jedem Jahr der Parkplatz vor der Gaststätte Paulaner Seegarten am Karlsfelder See um 8 Uhr früh. Dort werden die Aufräumhelfer mit dem wichtigsten Utensil des Tages ausgestattet: dem blauen Müllsack. Auch Bürgermeister Stefan Kolbe und die Karlsfelder Gemeinderäte werden sich an der Aktion beteiligen und fleißig mitsammeln. Traditionell sorgt die Gemeinde zum Dank an die Ehrenamtlichen auch wieder für das leibliche Wohl und wird die Helfer mit Getränken und einer Brotzeit versorgen.
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