„Planungen erstmal auf Eis gelegt“
Corona-Pandemie: Karlsfelder Mittelschule verschiebt Basketballturnier
Alles ist anders: an der Karlsfelder Mittelschule läuft zwar wieder der Schulbetrieb, aber natürlich unter Coronaauflagen. Aufgrund der Pandemie musste die Schule auch ihr über den Landkreis hinweg bekanntes Basketballturnier, die „Karlsfeld Streetball Challenge“, absagen, die eigentlich immer in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien stattfindet. „Das war sehr, sehr bitter“, sagt Lehrer Christian Steinberger. „Zumal wir in diesem Jahr 15-jähriges Jubiläum gefeiert hätten.“
Seit Mitte April wisse man, dass das Event nicht stattfinden kann, da von Seiten des Bayerischen Kulturministeriums alle schulischen Veranstaltungen absagt worden sind. „Das betrifft auch alle sportlichen Wettkämpfe und Termine. Damit waren unsere Planungen, die wir seit Herbst intensiv verfolgen, erstmal auf Eis gelegt“, so Christian Steinberger. „Dass es in dieser Situation keine andere Entscheidung geben konnte, ist uns bewusst und nur verständlich. Dennoch hatte sich die gesamte Schule sehr darauf gefreut.“ Besonders stolz ist man an der Mittelschule im Übrigen darauf, dass die „Karlsfeld Streetball Challenge“ die Schularten verbindet und Inklusion lebendig macht. Seit 2018 kooperiert die Karlsfelder Mittelschule diesbezüglich mit dem Rollstuhlbasketballverein „RBB Iguanas München“. Nun ist die Veranstaltung erstmal auf das kommende Jahr verschoben worden.
Sportlich-musisches Profil
„Die Karlsfeld Streetball Challenge ist seit 2006 in jedem Schuljahr quasi unser Leuchtturmprojekt im Rahmen unseres sportlich-musischen Profils“, erzählt Christian Steinberger. „Wir bringen Schüler in Bewegung!“ lautet das Motto, dass die Mittelschule nun bereits seit September 2017 verfolgt und im kommenden Jahr noch weiter ausbauen möchte. „Wir sind im Schuljahr 2018/19 mit den fünften und sechsten Klassen gestartet, dazu kommen noch die siebten Klassen, die deutlich mehr Stunden im sportlich-musischen Bereich erhalten.“ So seien zum Beispiel die fünften und sechsten Ganztagsklassen acht beziehungsweise sieben Stunden sportlich unterwegs: Mountainbike, Parkour, Klettern und Bouldern, Stocksport, Fechten sowie verschiedene Ballsportarten stehen an der Mittelschule unter anderem auf dem Programm. „Diese Angebote stehen auch allen anderen Klassen im Ganztag offen, ebenso allen Schülern in den AGs.“
"Uns geht es um ganzheitliche Bildung"
Grundsätzlich wolle man diesbezüglich weiter an der Schärfung des sportlich-musischen Profils arbeiten, sagt Rektor Hakan Özcan. „Uns geht es um die ganzheitliche Bildung und das umfasst sowohl die geistige als auch die körperliche Ebene. Wir haben neben unseren sportlichen zudem auch viele musische Angebote für unsere Schüler.“ Dazu komme ein weiterer wichtiger Aspekt: die demokratische Bildung. „Unsere Schüler sollen mitentscheiden, was an der Schule passiert. Wir haben deshalb auch sogenannte Klassenräte eingeführt, die Anträge stellen können“, so der Schulleiter. „Demokratie heißt Dinge auszuhandeln. Es ist auch im Schulleben wichtig, Kompromisse einzugehen. Wir haben einen Bildungs- und einen Erziehungsauftrag, an dessen Ende ein mündiger Bürger herauskommen soll. Heutzutage muss man Schule anders denken.“
"Talente entdecken"
Das sieht auch Christian Steinberger so: „Wir möchten Talente entdecken, die man vielleicht am Anfang gar nicht kennt“, betont er. Man wolle den Schülern zeigen, dass sie wichtig sind, ergänzt Hakan Özcan. Dies sei aber in Zeiten eines Corona-Lockdowns und den daraus resultierenden Schulschließungen nicht einfach gewesen. „Der persönliche Kontakt ist natürlich extrem wichtig. Ich glaube, dass viele Eltern es aber richtig gut gemacht haben. Aber natürlich sind uns aber leider gerade die Dinge weggebrochen, die uns als Schule ausmachen: die sportlich-musischen Angebote.“
Und noch eine Besonderheit bietet die Mittelschule in Karlsfeld, denn hier gibt es ein sogenanntes 9+2-Modell. Ergänzend zum Lehrplan der M10 werden in zwei zusätzlichen Jahren auch Realschulinhalte vermittelt, um die Schüler besser auf den Besuch der Fachoberschule (FOS) vorzubereiten. „Wir haben in der Regel seit Jahren eine einhundertprozentige Bestehquote in den Abschlussprüfungen“, betont Christian Steinberger. Seit Ende April ist die Mittelschule Karlsfeld für die neunten und elften Klassen zur Prüfungsvorbereitung geöffnet. Im Mai kamen schrittweise auch die fünften, achten und die zehnten Klassen sowie die Deutschklassen dazu. Und seit dieser Woche dürfen auch die Sechst- und Siebtklässler wieder zur Schule gehen – coronabedingt findet der Unterricht im Schichtbetrieb statt.
Weitere Informationen können im Internet unter www.ms-karlsfeld.de abgerufen werden.
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