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Online-Wohnraumbörse

Landratsamt bringt Vermieter und wohnungssuchende anerkannte Asylbewerber und Flüchtlinge zusammen

Wichtig für die Integration, vor allem auch für die Kinder: Im Landkreis gibt es jetzt eine Online-Wohnraumbörse, die Vermieter und wohnungssuchende anerkannte Asylbewerber und Flüchtlinge zusammenbringen will. (Bild: E. Peil (Helferkreis Karlsfeld))

Knapp 1200 Asylsuchende leben im Landkreis Dachau, viele von ihnen dürfen bleiben, müssen nun aber die Unterkünfte verlassen. Das Problem: Auf dem freien Markt fällt es schwer, eine passende Wohnung zu finden. „Für anerkannte oder bleibeberechtigte Asylbewerber enden der Bezug von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und grundsätzlich die Berechtigung, in staatlichen Asylunterkünften untergebracht zu werden“, erklärt Wolfgang Reichelt, Sprecher des Landratsamtes Dachau. „Somit gehört die Wohnungssuche für anerkannte Asylbewerber wohl zu den wichtigsten Herausforderungen im Integrationsprozess.“

Innovative lokale Plattform

Das Landratsamt Dachau möchte dabei bestmöglich unterstützen und hat mit der Online-Wohnraumbörse eine innovative lokale Plattform geschaffen, die in drei einfachen Schritten Vermieter und potentielle Mieter zusammenbringt. Und so geht es: Der Vermieter sendet sein Mietangebot mittels Formblatt per E-Mail an asyl@lra-dah.bayern.de. Das Mietangebot wird auf der Homepage des Landratsamtes in der Online-Wohnraumbörse eingestellt und gleichzeitig an die Asyl-Helferkreise des Landkreises, die Asylsozialberatung oder direkt an die anerkannten Asylbewerber weitergegeben. Die potentiellen Mieter nehmen mit dem Vermieter Kontakt auf und es kommt bestenfalls zum Abschluss eines Mietvertrages.

Auch beim Helferkreis Karlsfeld kommt die Online-Wohnraumbörse gut an. „Es ist sehr sinnvoll, weil das ein Weg sein kann, für die anerkannten Flüchtlinge Wohnungen zu finden“, betont Elfriede Peil vom Helferkreis. „Der Hintergrund einer zuverlässigen Behörde nimmt vielleicht Vermietern manche Unsicherheit. In einer Wohnung eigenständig leben zu können statt in einer Massenunterkunft, ist ein Riesenwunsch bei den Flüchtlingen. Und es ist ein Riesenschritt zur Integration, sie also mitten unter uns leben und zu Nachbarn werden zu lassen. Wir hoffen sehr auf die Karlsfelder, die schon so oft bewiesen haben, wie sie Eingewanderte und Flüchtlinge aufgenommen haben.“

„Leerstehenden Wohnraum effektiv nutzen“

Das vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration geförderte Projekt sei ein großer Gewinn für die Vermittlung von Wohnraum an anerkannte Asylbewerber, teilt das Dachauer Landratsamt mit. „Leerstehenden Wohnraum effektiv zu nutzen und es Bleibeberechtigten zu ermöglichen, selbstbestimmt in einer privaten Wohnung zu leben, sind gleich zwei Bereicherungen, die unseren Landkreis noch l(i)ebenswerter machen“, betont Wolfgang Reichelt. Zu beachten sei allerdings, dass der Landkreis Dachau nur in Funktion des Vermittlers auftritt und keine Verträge mit Vermietern oder Mietern abschließt. Nähere Informationen können im Internet unter www.landratsamt dachau.de abgerufen werden.

Helferkreis sucht Ehrenamtliche

Und wer Lust und Zeit hat sich im Helferkreis Karlsfeld zu engagieren: Hier werden noch Interessierte für die Hausaufgabenbetreuung gesucht. Sie findet immer montags bis freitags von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. „Nach der Pflicht kommt die Kür mit den Kindern: Es wird gespielt“, erzählt Elfriede Peil. „Zurzeit hoch im Kurs sind Mensch ärgere dich nicht und Uno. Es sind auch einige drei- bis fünfjährige Kinder in der Hochstraße, die keinen Kindergartenplatz haben und sich sehr freuen würden über ein Spiel- und Bastelangebot.“ Weitere Fragen werden per E-Mail an info@hk-karlsfeld.de oder unter Tel. (08131) 96945 beantwortet.


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