"Nachwuchs" bei der Feuerwehr
Einsatzkräfte freuen sich über „Florian Karlsfeld 12/1“
Ende September war es endlich soweit: Die Mannschaft der Feuerwehr Karlsfeld hat ihren neuen Einsatzleitwagen (Typ ELW 1) beim Aufbauhersteller Furtner & Ammer aus Landau an der Isar in Empfang nehmen können.
Nach rund einem halben Jahr Bauzeit und vielen Stunden an ehrenamtlicher Planungsarbeit ist das Fahrzeug mit dem Funkrufnamen „Florian Karlsfeld 12/1“ nun fertiggestellt. Die Mannschaft bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten vom Team Furtner & Ammer für die erneut gute Zusammenarbeit und insbesondere bei der Gemeinde Karlsfeld sowie allen Gemeinderäten für die Unterstützung. Das Fahrzeug wird im Alltag ein wichtiger Baustein des Fuhrparks, nicht zuletzt für die Sicherheit aller Einwohner der Gemeinde.
Vier Tonnen schwer
Der rund vier Tonnen schwere MAN TGE 4.180 mit Allrad-Antrieb verfügt neben der Normbeladung über zahlreiche technische Raffinessen zur professionellen Führung von Einsatzlagen jeglicher Art. Im Inneren finden neben Maschinist (Fahrer) und Einsatzleiter noch zwei Führungsassistenten Platz – insgesamt vier Personen. Diese nehmen im Ernstfall das technische Equipment in Betrieb, wickeln den Funkverkehr als Führungsfahrzeug zwischen Leitstelle und Einsatzleitung ab und unterstützen selbige bei der Aufgabe vor Ort. Das separat klimatisierte Fahrzeug verfügt über ein EDV-System mit eigener Netzwerk- und Server-Technik auf dem neuesten Stand der Zeit. Mit ihr lassen sich an Einsatzstellen unter anderem Objektpläne und Rettungskarten abrufen, umfangreiche Daten zum Leitungsnetz einschließlich Hydrantenstandorte via Luftbildkarten einsehen, Gefahrstoffe aus einer Memplex-Datenbank abrufen und viele weitere wichtige Details für die effiziente Abwicklung eines Einsatzes abfragen.
Mobile Ergänzung zur Einsatzzentrale
Bei Flächenlagen in der Gemeinde mit einem hohen Einsatzaufkommen kann das Fahrzeug bei der Erkundung und als mobile Ergänzung zur Einsatzzentrale eingesetzt werden. Durch das Lageboard-Modul des Alarmierungs- und Informationssystems FF Agent steht das Fahrzeug in direkten Kontakt zur Einsatzzentrale im Gerätehaus und kann in Echtzeit auf alle erfassten Daten zugreifen.
Das EDV-System wird durch weitere „Hardware“ ergänzt. Für Gefahrstoffmessungen steht z. B. ein Multi-Messgerät und eine Erkundungstafel zu Verfügung. Bei Großschadenslagen kann ein Schnelleinsatzzelt mit Bank- und Tischgarnitur vor dem Fahrzeug in Stellung gebracht werden. Um eine übersichtliche Lagedarstellung zu ermöglichen, stehen der Mannschaft Hilfsmittel wie ein FÜSYS-Magnetsystem oder die „Taktifol“ nebst Whiteboards und weitere Büromaterialien zu Verfügung. Falls die Akkus vom Boardnetz bei längeren Szenarien nicht ausreichen sollten, kann bei Bedarf kann ein Wechselstromgenerator in Betrieb genommen werden. Mithilfe von zwei Scheinwerfer-Systemen kann z. B. ein Landeplatz für einen Rettungshubschrauber vorbereitet und ausgeleuchtet werden. Handwerkzeug, Equipment zur Verkehrsabsicherung und für die erste Hilfe von verletzten Personen ergänzen das umfangreiche Portfolio des Fahrzeugs.
Ab November auf der Straße
In den nächsten Wochen wird im Gerätehaus noch an einigen technischen Details gearbeitet und die Mannschaft an mehreren Übungsabenden auf das neue Equipment geschult. Durch das erhöhte Gewicht erfolgt bei einigen Kameraden noch eine gesonderte Ausbildung für den sogenannten „Feuerwehr-Führerschein“. Gegen November wird das Fahrzeug dann im Gemeindegebiet Karlsfeld zu sehen sein.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH