"Lang ersehnter Wunsch"
Freistaat erteilt Genehmigung für Gymnasium
Auf Antrag des Landkreises Dachau soll ein neues staatliches Gymnasium in Karlsfeld in Kooperation mit der Landeshauptstadt München errichtet werden. Das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und das Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat haben ihre Zustimmung für einen entsprechenden Antrag des Schulaufwandsträgers Landkreis Dachau in Aussicht gestellt.
"Erfolgsmodell für Schüler"
Bildungsminister Ludwig Spaenle hebt die Bedeutung des neuen Gymnasiums, das in der Nähe des S-Bahnhofs geplant ist, für die Region hervor: "Im Einzugsgebiet von Karlsfeld stoßen die umliegenden Gymnasien an die Grenzen ihrer räumlichen Kapazitäten. Unser Ziel ist es, auch künftig allen interessierten Schülern im Ballungsraum München-Dachau die Chance zu eröffnen, ein Gymnasium zu besuchen. Die Kooperation zwischen Landeshauptstadt und den angrenzenden Landkreisen wird sich als Erfolgsmodell für die Schülerinnen und Schüler erweisen."
"Der Bedarfslage Rechnung tragen"
Und Markus Söder ergänzt: "Bayern investiert kräftig in die Bildung: Rund ein Drittel des gesamten Haushaltsvolumens steht weiterhin für die Bildung zur Verfügung. Den Schulen bleibt auch zum Schuljahr 2017/18 die demographische Rendite von 1243 Lehrerstellen vollständig erhalten, zusätzlich werden weitere 821 Lehrerstellen geschaffen", so Bayerns Finanz- und Heimatminister. "Mit der Zustimmung zur Errichtung des neuen Gymnasiums tragen wir der Bedarfslage im südlichen Landkreis Dachau Rechnung." Bayern unterstütze seine Kommunen tatkräftig beim Aus- und Neubau von Schulen. "Der Neubau des Gymnasiums in Karlsfeld kann im Rahmen des Kommunalen Finanzausgleichs gefördert werden", erklärt Markus Söder. Die staatliche Investitionsförderung von öffentlichen Schulen und Kindertageseinrichtungen nehme im kommunalen Finanzausgleich einen hohen Stellenwert ein und trage wesentlich dazu bei, dass diese Gebäude im notwendigen Umfang bereitgestellt werden können. In Oberbayern wurden allein in 2016 entsprechende Baumaßnahmen mit über 147 Millionen Euro gefördert. Im Umfeld des neuen Gymnasiums liegen das Ignaz-Taschner-Gymnasium, das Josef-Effner-Gymnasium, das Gymnasium Moosach und das Louise-Schröder-Gymnasium.
"Fortschrittliche Gemeinde und attraktiver Schulstandort"
Auch im Gemeinderat zeigt man sich begeistert. "Mit der Entscheidung für ein Gymnasium in Karlsfeld geht ein lang gehegter Wunsch für unsere stetig wachsende Gemeinde in Erfüllung. Schon unter Altbürgermeister Nustede wurde das Grundstück gekauft, aber Karlsfeld kam damals nicht zum Zug. Da haben auch die Unterschriftensammlungen nicht geholfen. Das Gymnasium wurde in Indersdorf gebaut und Karlsfeld ging leer aus", betont Venera Sansone, die Schul- und Jugendreferentin der Gemeinde Karlsfeld. "Dank der Unterstützung durch die Stadt München hat die Gemeinde nun endlich den Zuschlag bekommen. Ein Schulverband und damit eine Bündelung der Schülerzahlen machen das Projekt möglich und stärken damit Karlsfeld als fortschrittliche Gemeinde und attraktiven Schulstandort. Wir freuen uns sehr, dass das neue Gymnasium das schulische Angebot, das aktuell von zwei Grundschulen, einer (Modell-)Mittelschule und einer privaten Fachoberschule gestaltet wird, ergänzen wird", so die SPD-Gemeinderätin weiter.
"Freude ist groß"
"Gemeinschaftlich sind wir eingetreten dafür, dass unsere Gemeinde endlich ein Gymnasium hier am Ort erhält", betont auch Mechthild Hofner, Fraktionsvorsitzende des "Bündnis für Karlsfeld". "Im Gemeinderat und auch im Kreisrat sind wir immer konsequent und klar dafür eingestanden." Nun sei endlich die lang ersehnte Zustimmung aus den bayrischen Ministerien Finanzen und Heimat und Bildung, Kultus und Kunst gekommen. "Die Minister Söder und Spaenle gaben grünes Licht dafür, dass in Kooperation mit der Landeshauptstadt München das vierte staatliche Gymnasium des Landkreises Dachau in Karlsfeld errichtet werden soll. Die Freude darüber ist sicherlich bei uns und allen Mitbürgern groß."
Rekordniveau für kommunalen Finanzausgleich
Die Fördermittel für den kommunalen Hochbau sind Bestandteil des bayerischen Staatshaushalts, in dem jeder vierte Euro für Gemeinden, Landkreise und Bezirke vorgesehen ist. Der Löwenanteil davon wird über den kommunalen Finanzausgleich abgewickelt. Dieser wird heuer auf ein neues Rekordniveau von fast neun Milliarden Euro ansteigen. Ein Schwerpunkt liegt 2017 auf der Stärkung der kommunalen Investitionskraft, insbesondere durch die deutliche Anhebung der Mittel für die Förderung des kommunalen Hochbaus von aktuell 430 Millionen Euro auf insgesamt 500 Millionen Euro. Damit soll auch künftig eine bauzeitnahe Mitfinanzierung der kommunalen Förderprojekte ermöglicht werden.
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