Klimaschutz voranbringen
Auszeichnung: Gemeinde Karlsfeld gewinnt Energiepreis
Die beiden Klimaschutzbeauftragten des Landratsamtes Dachau Esmeralda Schlehlein (l.) und Maria Kasperczyk (3.v.r.) sowie Landrat Stefan Löwl (Mitte) freuen sich unter anderem mit Christa Puhr (2.vl.), Peter Drechsler (3.v.l.), Martin Eberle (4.v.r., Kläranlage Karlsfeld), Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe (2.v.r.) und Thomas Rami (Kläranlage Karlsfeld) über den Energiepreis. (Foto: Silke Lein)
Die Gewinner des Energiepreises stehen fest: Der Umweltausschuss des Landkreises hat entschieden, den Preis für das Jahr 2017 in Höhe von 3.000 Euro in gleichen Teilen auf zwei Projekte aufzuteilen. Zum einen gewinnt die Gemeinde Karlsfeld, die eine „Prozesswasserbehandlung zur energiearmen Reinigung stickstoffhaltiger Prozesswässer“ in der eigenen Kläranlage errichtet hat, zum anderen Peter Drechsler und Christa Puhr aus Dachau, die als erste Privatleute einen „Naturwärmespeicher inklusive Wärmepumpe“ nutzen.
Jedes Jahr sei es eine schwere Entscheidung, einen Gewinner für den Energiepreis zu küren, heißt es von Seiten des Landratsamtes. „Alle eingereichten Projekte sind bewundernswert und laden zum Nachahmen ein. Sie zeigen auf, wie vielfältig die Ideen im Landkreis sind, um tatkräftig den Klimaschutz voranzubringen.“ Beide Gewinnerprojekte würdige man mit dem Energiepreis deshalb besonders, „da sie in hohem Maße die beiden Kriterien Innovationscharakter und Vorbildfunktion erfüllen“.
Weichen stellen
„Global denken, lokal handeln“ lautet das Motto des Energiepreises, der seit 2010 jährlich vergeben wird. Hiermit werden vom Landratsamt Dachau innovative und vorbildliche Projekte gewürdigt, die sich durch Energieeinsparung beziehungsweise Energieeffizienz, die Reduktion von CO2-Emissionen oder den Ausbau erneuerbarer Energien auszeichnen. Bewerben konnten sich Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, Kommunen, Schulen oder sonstige Institutionen aus dem Landkreis.
Um die Weichen für eine nachhaltige und klimaverträgliche Zukunft zu stellen, hat sich der Landkreis Dachau folgende Ziele gesetzt: Ausgehend von den Werten auf dem Jahr 1920 sollen bis zum Jahr 2020 der Primärenergieverbrauch im Landkreis um 30 Prozent, der Verbrauch an elektrischer Energie um zehn Prozent und die CO2-Emissionen um 40 Prozent gesenkt sowie der Anteil erneuerbarer Energien auf 40 Prozent ausgebaut werden. Damit diese Ziele erreicht werden können, sei das Engagement jedes Einzelnen nötig. Um ein solches Engagement zu würdigen und innovative Ideen zu fördern, vergebe man den jährlichen Energiepreis.
Die Prozesswasserbehandlung, auch Deammonifikation genannt, in der Karlsfelder Kläranlage ist eine moderne Abwasserreinigung, die Stickstoffverbindungen mit Hilfe von speziellen Bakterien bei 28 Grad Celsius knackt. Die Wärme für den Betrieb dieser Prozesswasserbehandlung kommt aus den modernen Blockheizkraftwerken (BHKW), die mittels Klärgas vor Ort betrieben werden.
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