Kleine Mäuse ganz groß
40 Jahre Vivaldi-Jugendorchester unter Monika Fuchs-Warmhold
Klein, aufmerksam und nicht zu unterschätzen: Die Vivaldi-Mäuse, die jüngste Gruppe des Karlsfelder Orchesters, machen ihrem Namen alle Ehre: Denn um die empfindlichen Saiten von Gitarre, Mandoline und Mandole in melodische Schwingungen zu versetzen, brauchen die Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren nicht nur ein aufmerksames Gehör sondern auch viel musikalisches Fingerspitzengefühl. Seit 40 Jahren vermittelt die Orchestergründerin Monika Fuchs-Warmhold dem Zupfernachwuchs die Freude an Musik und Instrumenten. Das langjährige Engagement der Karlsfelderin zahlt sich aus: Im Jubiläumsjahr dürfen die Vivaldi-Mäuse ihr Können gleich bei zwei großen Auftritten unter Beweis stellen.
Nachdem die Musiklehrerin und -pädagogin Monika Fuchs-Warmhold 1970 das Vivaldi-Orchester Karlsfeld gründet, ruft sie bereits vier Jahre später ein Jugendorchester ins Leben, um die Schülerinnen und Schüler möglichst früh an das Orchesterspiel heranzuführen. Die Methode bewährt sich. Heute probt der Zupfernachwuchs in zwei Altersgruppen: die 11- bis 20-Jährigen bei den Vivaldi-Tigern, die 6- bis 13-Jährigen bei den Mäusen.
Und wer einmal dabei ist, hört so schnell nicht wieder auf. Regelmäßig wechseln Schülerinnen und Schüler vom Jugendorchester in das Vivaldi-Orchester der Erwachsenen. Sogar Mitglieder aus dem ersten Nachwuchsorchester der Siebzigerjahre sind bis heute noch aktiv dabei.
"Ich bin sehr stolz"
Im Jubiläumsjahr stehen den 22 kleinsten Orchestermitgliedern gleich zwei große Auftritte bevor. Im Mai dürfen die Mäuse beim Eurofestival Zupfmusik, dem weltweit größten Festival für Zupfinstrumente, neben Profis aus aller Welt ihr Können unter Beweis stellen. Nach der überzeugenden Darbietung bei "Jugend musizert" im vergangenen Jahr, bekam das Kinderorchester die Einladung, an dem Festival im baden-württembergischen Bruchsal mitzuwirken. Eine große Ehre, weiß auch Dirigentin Monika Fuchs-Warmhold. „Die Mäuse haben sich riesig gefreut, dass sie dort spielen dürfen. Ich bin sehr stolz auf die Kinder.“
Mäuse treffen Zupferklassen
Zum Jahreshöhepunkt treten die Mäuse im November bei dem Projekt „Kultur macht stark“, kurz KUMASTA, im Bürgerhaus auf. Um auch vor dem heimischen Publikum zu glänzen, wird schon jetzt fleißig geprobt. Gemeinsam mit Mitgliedern aus den Zupferklassen der Karlsfelder Grundschulen studieren die Vivaldi-Mäuse ein musikalisches Theaterstück ein, das sie bei der Abschlussveranstaltung des vom Ministerium für Forschung und Bildung geförderten Projekts zur Aufführung bringen werden.
Erfolgreiche Jugendarbeit
Das staatliche Förderprogramm „Kultur macht stark“ unterstützt außerschulische Programme aus dem kulturellen Bereich, die einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten. Die erfolgreiche Bewerbung der kleinsten Orchestermitglieder ist somit nicht zuletzt eine Anerkennung der gelungenen Jugendarbeit des gemeinnützigen Vereins. Denn trotz ihres unermüdlichen Engagements kommt Gründerin Monika Fuchs-Warmhold nicht ohne Helfer aus, die sie bei den wöchentlichen Proben, Veranstaltungen und Exkursionen unterstützen. „Die engagierten Jugendleiter, die schon lange selbst im Orchester spielen, nehmen mir viel ab,“ würdigt die Dirigentin.
Spaß an der Musik
Aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrung weiß Monika Fuchs-Warmhold, wie wichtig Musik für die kindliche Entwicklung ist: „Kinder die gemeinsam Musik machen, lernen bewusst in sich hineinzuspüren und auf die anderen zu hören“, so die hauptberufliche Musiklehrerin. Mit Freude beobachtet sie, wie sich die Kinder im Laufe der Zeit stetig weiterentwickeln. Neben der musikalischen Ausbildung im Ensemblespiel legt die Dirigentin deshalb viel Wert darauf, dass auch der Spaß bei den Mäusen nicht zu kurz kommt. 40 Jahre Jugendorchester zeigen, dass sich ihr Konzept bewährt.
Dass die Karlsfelderin auch heute noch mit Leidenschaft hinter ihrer Arbeit steht, zeigt sich in dem Verhältnis zu ihren Schützlingen. "Es geht nicht alleine um die Musikvermittlung, sondern auch darum, ein Vertrauenverhältnis zu den Kindern aufzubauen, eine Hilfe sein zu können." Und so ist Monika Fuchs-Warmhold wohl eine der wenigen, die auch nach vier Jahrzehnten noch aufrichtig behaupten kann: "Ich habe einen wunderschönen Beruf."
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