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Hilfe in psychischen Notlagen

Bernhard Seidenath besucht den Krisendienst Psychiatrie

Bei seinem Besuch in der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie in München kam der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath (zweiter von links) mit Dr. Petra Brandmaier, Dr. Michael Welschehold (zweiter von rechts) sowie Stefan Sponner ins Gespräch. (Bild: Bernhard Seidenath )

Rund um die Uhr Hilfe in psychischen Notlagen: Kürzlich stattete der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie in München einen Besuch ab und informierte sich vor Ort über die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen und überbrachte ein Dankeschön für dieses wichtige Angebot. Durch die Räume der Leitstelle wurde er von Dr. Michael Welschehold geführt, einem der Pioniere dieses Angebots auf ärztlicher Seite, und seiner Nachfolgerin in der Ärztlichen Leitung der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern, Dr. Petra Brandmaier. Gesprächspartner war zudem Stefan Sponner, Teamleiter in der Leitstelle in Oberbayern. Auch die neue Geschäftsstelle des Krisendienstes in München konnte Seidenath besichtigen, die Dr. Welschehold aktuell aufbaut.

Soforthilfe bei Krisen

Der Krisendienst Psychiatrie ist rund um die Uhr kostenlos und an jedem Tag im Jahr telefonisch unter Tel. 0800/ 6553000 erreichbar. Hilfesuchende erhalten qualifizierte Soforthilfe bei psychischen Krisen und psychiatrischen Notfällen jeder Art. Die Mitarbeitenden der Leitstelle hören zu, fragen nach und finden gemeinsam einen Weg aus der Krise. Bei Bedarf steht Hilfesuchenden ein mobiles Einsatzteam persönlich zur Seite.

"Aus der Tabu-Ecke herausholen"

„Im Rettungsdienst für den somatischen Bereich – also im bekannten Notarztsystem – ist alles eingespielt. Hier, im psychiatrischen Bereich, ist vieles noch frisch und neu. Aber schon jetzt unheimlich wichtig, um psychische Erkrankungen nicht nur gut zu behandeln, sondern ihnen auch vorzubeugen und sie vor allem aus der Tabu-Ecke herauszuholen und sie von ihrem Stigma zu befreien, das ihnen ganz lange angehaftet hat und zum Teil noch immer anhaftet“, betonte Seidenath. In letzter Zeit melden sich viele Anrufer die Ängste aufgrund der Corona-Pandemie haben. Aber auch Trauer und Überforderung seien weitere Beispiele für Kontaktaufnahmen mit dem Krisendienst. Während ein Beinbruch als ganz normal empfunden werde, würden psychische Leiden manchmal immer noch schief beäugt. „Dabei sind sie auch nur gewöhnliche Erkrankungen, die gut behandelt werden können. Und je früher wir sie behandeln, desto besser ist es für den einzelnen Betroffenen, aber auch für die Gesellschaft: denn häufig sind es psychische Erkrankungen, die zu langen Arbeitsunfähigkeitszeiten führen“, erklärte der Abgeordnete.

Tel. Krisendienst 0800/6553000

„Auch im Landkreis Dachau ist der Notruf des Krisendienstes Psychiatrie unter 0800/ 655 3000 rund um die Uhr erreichbar. So, wie bei körperlichen Beschwerden der Rettungsdienst kommt, wenn man die 112 wählt, so kommen hier in psychischen Notfällen geschulte Fachkräfte“, erläuterte Seidenath nach seinem Besuch in der Leitstelle beim Krisendienst Psychiatrie in München.

In ganz Bayern erreichbar

„In ganz Bayern gibt es seit dem 1. Juli dieses Jahres ein solches Angebot. So steht es im Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz, das im Sommer 2018 in Kraft getreten ist und eines der wichtigsten Landes-Gesetze der letzten Legislaturperiode war“, so Seidenath, der als gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion selbst am neuen Gesetz beteiligt war. „Zur Wahrheit gehört auch: ohne unseren Dachauer Bezirksrat und damaligen Bezirketagspräsidenten Josef Mederer gäbe es dieses Gesetz wohl nicht“, so Seidenath weiter. Er habe den gordischen Knoten durchschlagen, da die Bezirke für die Kosten der mobilen Einsatzteams aufkommen, während der Freistaat für Ausstattung und Betrieb der Leitstellen sorgt – und hierfür immerhin sieben Millionen Euro pro Jahr aufwendet.

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