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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Glasarche auf Europa-Tour
Kunstinstallation legt am Karlsfelder See an
Eine faszinierende Kunstinstallation kommt nach Karlsfeld: Die Glasarche 3 geht auf ihrer Reise durch Mitteleuropa vom 12. März bis zum 11. Mai am Karlsfelder See vor Anker. Die Arche weist – so wie ihre beiden Vorgängerinnen auch – auf die Zerbrechlichkeit der Natur hin. Mit der Glasarche 3 am Karlsfelder See will der Verein Dachauer Moos e.V. daran erinnern, dass die Bewahrung der Schöpfung in Menschenhand liegt. Er bemüht sich um den Erhalt der letzten Reste des einstigen, durch Torfabbau und Entwässerung stark veränderten Niedermoores. Es ist dem Verein ein Anliegen, durch Umweltbildung, besonders bei Kindern und Jugendlichen, das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Landschaft zu wecken und ökologische Zusammenhänge zu vermitteln. Die Glasarche soll einerseits als Ausflugsziel dienen und andererseits auch dazu, die Umgebung neu zu entdecken.
Glasarche 3 mit einer Mission
Die dritte Arche soll auf einer mehrjährigen Expedition von der Zeitzer Moritzburg über den Brocken, an mehr als 20 sorgsam ausgewählten Stationen entlang, den Menschen die Zerbrechlichkeit der Natur bewusst machen. Genau deshalb haben sich die Initiatoren des Projektes entschieden, die Arche – ähnlich ihrer beiden Vorgänger, die unter anderem auch als Mahnmal für die sterbende Glashütteindustrie im Süden der Republik fungierten – ganz aus Glas fertigen zu lassen. Dank der Unterstützung der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt und des Engagements zahlreicher Förderer brach die Glasarche im Juni 2016 zu ihrer mehrjährigen Expedition durch die grüne Mitte Deutschlands auf.
Gläsernes Kunstobjekt in Holzhand
Arrangiert wird das gläserne Kunstobjekt in einer rund fünf Meter großen Holzhand, geschaffen von den Künstlern Christian Schmidt und Sergyi Dyschlevyy. In leicht geneigter Position visualisiert das Glas-Holz-Ensemble zum einen, dass die Bewahrung der Natur- und Kulturlandschaft in Menschenhand liegt. Zugleich stellt die Komposition eine fließende Bewegung dar, in der die Glasarche der hölzernen Hand zu entgleiten scheint, das heißt, dass die Verantwortung auf den Betrachter übergeht. Das Gesamtkunstwerk soll einerseits Ruhepol sein und zur Entschleunigung beitragen, andererseits aber bewusst zur Auseinandersetzung mit der Umgebung anregen.
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