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„Faszinierende Lebewesen“

Wolfgang Späths Garten ist ein Paradies für Bienen und andere Insekten

Imker Wolfgang Späth vor seinen Bienenstöcken in seinem Karlsfelder Gartengrundstück. (Bild: sb)

Im Garten von Wolfgang Späth haben es Bienen und andere Insekten gut. „Die Tiere sind wichtig für unsere Umwelt“, konstatiert der Imker. „Deshalb ist es wichtig, dass wir behutsam mit ihnen umgehen.“ Den Garten zu pflegen sei zwar viel Arbeit, „aber das macht mir großen Spaß, denn ich war schon immer ein Naturmensch“, erzählt der 72-Jährige. Das Gartengrundstück von Wolfgang Späth, das er seit mittlerweile 18 Jahren bewirtschaftet, befindet sich an der Bahn. „Ich habe alles selbst angelegt.“ Insgesamt sind es mehr als 100 Tonnen Stein, unter anderem aus dem Inntal und dem Altmühltal, die Wolfgang Späth verbaut hat. Neben den Insekten ist die Kleingartenparzelle auch die Heimat zahlreicher Eidechsen.

In seinem Garten stehen zudem über 100 verschiedene Kräuter. „Sie wachsen wild und sehen nicht nur toll aus, sondern riechen auch gut.“ Dass in seinem Garten auch Winterschnittlauch wächst, darauf ist Wolfgang Späth stolz. „Er gilt eigentlich als ausgerottet. Aber ich züchte ihn noch.“ Bienen, so erzählt der Imker, mögen unter anderem Thymianblüten sehr gerne. „Das Gleiche gilt auch für den Rosmarin“, weiß er. „Das gibt dann auch dem Honig seinen Geschmack.“ Der Honig von Wolfgang Späth ist im Übrigen preisgekrönt. „Ich mache jedes Jahr beim Honigwettbewerb mit und habe letztes Jahr die höchste Auszeichnung bekommen“, betont er. Wolfgang Späth ist Mitglied im Kreisimkerverband Dachau e.V., einem Kollektiv an Hobby- und Berufsimkern aus dem Landkreis.

Sobald die Waben voll und verdeckelt sind, beginnt Wolfgang Späth mit der Honigherstellung. „Dann ist der Honig reif und kann geerntet werden.“ Dafür hat er auf seinem Grundstück eigens einen Schleuderraum angelegt. „Der Honig schmeckt nie gleich. Deshalb ist das Ganze immer spannend und schön. Ich brauche in der Regel zwei bis drei Tage bis ich alles durchgeschleudert habe.“ Die leeren Waben kommen dann wieder in den Stock und werden von den Bienen sauber gemacht.

"Gute Lebensgrundlage"

„Wer imkern möchte, braucht sehr viel Leidenschaft, man muss eine Liebe den Bienen gegenüber entwickeln“, sagt Wolfgang Späth. Bienen seien schließlich faszinierende Lebewesen. „Es ist unglaublich, wie sie als Volk leben und wie gut sie untereinander organisiert sind. Es heißt immer, wenn es keine Bienen mehr gibt, haben wir Menschen zehn Jahre später keine Lebensgrundlage mehr“, betont der Imker. Die Bestäubungsleistung der Bienen sei extrem hoch. „Das darf man nicht unterschätzen. Deshalb ist es bedeutsam, dass die Bienen eine gute Lebensgrundlage haben. Meine Faszination für Bienen hat in all den Jahren nie nachgelassen.“

In dem rund 1000 Quadratmeter großen Garten von Wolfgang Späth können sich die Bienen gut bedienen. „Es heißt, mein Garten sei der beste Platz für Bienen im gesamten Landkreis“, erzählt er nicht ohne Stolz. „Das liegt unter anderem daran, dass es hier viele Winterlinden gibt. Auch der Ahorn und die Eiche können honigen. Das ist sogenannter Honigtau, der immer dann entsteht, wenn das Wasserangebot aufgrund von viel Regen hoch ist.“ Insgesamt zehn Völker hält Wolfgang Späth in seinem Garten, dazu kommen fünf Völker, die im Wald stehen. „Bei voller Volksstärke sind es insgesamt dann zwischen 50.000 und 60.000 Bienen.“

Der Völkerverlust über den Winter ist oft erheblich. Das Hauptproblem ist die Varroamilbe. Sie lebt als Parasit an Honigbienen. „Wie man sie am besten bekämpfen kann, darüber wird intensiv geforscht“, erklärt Wolfgang Späth. Eine optimale Lösung gebe es aber noch nicht. „Insgesamt muss man immer daran arbeiten, die Völker stark zu halten. Aber verschont von Verlusten ist kein Imker.“


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