"Ein anderes Leben retten"
Spender für Lisa gefunden - Registrierungsaktion des Faschingsclub Karlsfeld findet dennoch statt
Alle 16 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs. Eine Stammzellenspende ist häufig die letzte Rettung. Doch nur etwa 30 Prozent finden den passenden Spender im Kreis der Familie. Allen anderen bleibt die Hoffnung auf einen Fremdspender. So auch der zehnjährigen Lisa aus Stadtbergen. Als Marco Keßler, Vorsitzender des Olympia Faschingsclub Karlsfeld, von dem Schicksal des leukämiekranken Mädchens erfährt, organisiert er eine Registrierungsaktion um Lisas „genetischen Zwilling“ zu finden. Letzte Woche nun die gute Nachricht: Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, kurz DKMS, hat einen Spender für Lisa gefunden. Die Registrierung am 21. September findet dennoch statt.
Die Idee, eine Registrierungsaktion für mögliche Stammzellenspender zu organisieren, kam Marco Keßler eher zufällig. Vor einigen Monaten unterhält er sich mit Michaela Zachmann, der ersten Vorsitzenden der Faschingsgesellschaft Dachau e.V. Sie berichtet ihm von Lisas Schicksal. Das junge Alter der Patientin schockiert die Beiden ganz besonders. „Wie wäre es, wenn unsere Vereinskinder in dieser Situation wären?“, fragen sie sich. Gemeinsam mit der DKMS organisieren sie schließlich eine Registrierungsaktion in Karlsfeld.
"Spender für Lisa gefunden"
Letzte Woche verkündet die DKMS dann öffentlich die frohe Botschaft: „Für Lisa konnte möglicherweise ein passender Spender gefunden werden. Zurzeit wird der potentielle Lebensretter aber noch gründlich untersucht.“ Marco Keßler erläutert: „Eine hundertprozentige Übereinstimmung ist selten. Lisas Chancen stehen aber sehr gut.“ Er selbst steht fast täglich mit dem gemeinnützigen Verein in Kontakt und hat die gute Nachricht von Lisas Familie erfahren. Bis Lisa die lebensrettende Spende erhalten kann, muss sie jedoch noch eine intensive Chemotherapie über sich ergehen lassen. „So kann die Zahl der Krebszellen in ihrem Körper möglichst gering gehalten werden“, erklärt die DKMS.
Obwohl für Lisa bereits ein passender Stammzellenspender gefunden wurde – abblasen will Marco Keßler die Registrierungsaktion auf keinen Fall. Denn jeder Bürger, der sich für eine Stammzellenspende registrieren lässt, wird in eine weltweite Datei aufgenommen. Marco Keßler appeliert deshalb an die Karlsfelder, sich zahlreich an der Registrierung zu beteiligen. „Vielleicht können wir einem anderen das Leben retten“, hofft er nun.
Helfer zum Blutabnehmen gesucht
Damit dies auch gelingt, ist der Faschingsclub-Vorsitzende noch auf der Suche nach geschulten Bürgerinnen und Bürgern, welche die Blutabnahmen durchführen können. „Die Utensilien werden von der DKMS gestellt, um das Personal müssen wir uns aber selbst kümmern“, erklärt er. Eine Registrierung kostet die DKMS pro Person 50 Euro. Marco Keßler schlägt deshalb vor: "Wer kein Blut spenden will, kann Geld spenden."
Die Registrierung findet am Sonntag, 21. September, von 12 bis 16 Uhr im Karlsfelder Bürgerhaus (Allacher Str. 1) statt. Teilnehmen können alle Personen zwischen 18 und 55 Jahren. Hintergrundinformationen zum Thema Stammzellenspende und Registrierung sind auf www.dkms.de zu finden.
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