„Dialog und Verständigung“
In Karlsfeld ist der „Weltfriedenspfad“ eröffnet worden

Landrat Stefan Löwl (Mitte) und Bürgermeister Stefan Kolbe (7.v.l.) haben unter anderem gemeinsam mit den beiden Initiatorinnen des Projekts, Petra Rauschert (2.v.l.) und Claudia Owczarek (5.v.l.), sowie den Beteiligten am "Global Peace Path" den "Weltfriedenspfad" am Karlsfelder See eröffnet. (Foto: sb)
Der „Weltfriedenspfad“ am Karlsfelder See ist nun offiziell eröffnet. Der „Global Peace Path“ ist im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen Studierenden der LMU München und Menschen mit Fluchterfahrung aus Karlsfeld und München entstanden. Gemeinsam haben sie in zwei ganztägigen Workshops Gedichte zum Thema Frieden verfasst und sie jeweils in drei Sprachen übersetzt. Am Karlsfelder See bilden sie nun den Ausgangspunkt des „Weltfriedenspfades“, einer Friedensinitiative, die im Rahmen von Nachfolgeprojekten deutschland- und weltweit fortgesetzt werden soll.
„Karlsfeld als erste Station des Weltfriedenspfades ist nun mehr oder weniger der Nabel der Welt“, freute sich Karlsfelds erster Bürgermeister, Stefan Kolbe. „Ich wünsche mir, dass viele Menschen die Tafeln, die hier am See aufgestellt sind, lesen und sich mit diesem tollen Projekt auseinandersetzen.“ Das sah Landrat Stefan Löwl ähnlich: „Der Weltfriedenspfad ist ein wichtiges Zeichen, denn zum einen ist da die Sprache, die für ein funktionierendes Zusammenleben existentiell ist. Zum anderen spiegelt das Projekt eine Vielfalt wider, weil so viele unterschiedliche Menschen mitgewirkt haben. Zudem kann man ein Gedicht auch als Bild der Seele sehen. Die Gedichtsprache eignet sich auch, um Ängste abzubauen.“
Dauerhafte Ausstellung am Karlsfelder See
Die Idee zum „Weltfriedenspfad“, der als Ausstellung dauerhaft am See installiert ist, hatte Petra Rauschert aus Karlsfeld. Die Dozentin am Lehrstuhl für Englischdidaktik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) hat den „Global Peace Path“ zusammen mit ihrer Kollegin Claudia Owczarek initiiert. „Die Mehrsprachigkeit der Texte steht im Zeichen des Dialogs und der Verständigung“, erklärte Claudia Rauschert. „Deutsch als die hier gesprochene Landessprache, Englisch für internationales Publikum und die Drittsprachen als Brücke zur Kultur der internationalen Teilnehmer.“ Das Projekt, so ergänzte Claudia Owczarek, werde dabei in mehrfacher Hinsicht zum Symbol für Integration. „Zum einen initiiert es eine Zusammenarbeit von lokaler Bevölkerung und Geflüchteten. Zum anderen regt es zum Dialog über verschiedene Kulturen an, indem die Kultur und fremde Sprache der Geflüchteten mitberücksichtigt werden.“ Durch die deutsche Textversion werde zugleich die Möglichkeit geschaffen, die eigenen Gedanken auch in der lokalen Sprache auszudrücken.
Im Vordergrund des Projekts stehen Begegnung, Völkerverständigung und das gemeinsame Engagement für ein wichtiges gesellschaftliches Ziel: Frieden. Diese Botschaft soll mit dem „Global Peace Path“ auf poetische Weise transportiert und durch den „Weltfriedenspfad“ auch sichtbar werden. „Im Rahmen unserer Zusammenarbeit setzt sich ein internationales Team gemeinsam für Frieden ein und ich finde, der Karlsfelder See als Erholungsflächengebiet ist ein geeigneter Ort für den entsprechenden Austausch“, so Claudia Rauschert.
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