Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Böswillige Sabotage“
Anschlag auf Schulbaustelle am Ignaz-Taschner-Gymnasium
Mit Bestürzung reagiert das Landratsamt auf die schweren und vorsätzlichen Zerstörungen auf seiner Baustelle am Ignaz-Taschner-Gymnasium. Mitte letzter Woche drangen unbekannte Täter in die Baustelle an der Jahnstraße ein und durchtrennten beziehungsweise beschädigten eine große Anzahl der bereits installierten Elektroleitungen. Die ausführende Elektrofirma geht in einer ersten Einschätzung davon aus, dass dabei fünf bis zehn Prozent der verlegten Leitungen beschädigt wurden.
Schaden von mehreren hunderttausend Euro
Der Schaden für die Wiederinstandsetzung dürfte sich auf mehrere hunderttausend Euro belaufen. So müssen für die Demontage und Neuinstallation der betroffenen Leitungen nicht nur schon fertig montierte Decken- und Wandverkleidungen wieder abgenommen oder geöffnet werden, auch können anstehende Arbeiten, wie zum Beispiel die Montage der Fachraummöbel, nicht plangerecht ausgeführt werden. Neben dem hohen finanziellen Schaden ist mit einer mehrmonatigen Bauverzögerung zu rechnen. Ein genauer Zeitraum kann noch nicht genannt werden, da die Schäden erst abschließend erfasst und für die polizeilichen Ermittlungen dokumentiert werden müssen.
Da die Leistungen noch nicht abgenommen waren, trifft der direkte finanzielle Schaden nach Angaben des Landratsamtes wohl die beauftragten Bauunternehmen beziehungsweise deren Versicherungen. Aber auch auf den Landkreis werden zusätzliche Aufwendungen zukommen, die aktuell noch nicht abgeschätzt werden können. Vor allem werden Fachräume sowie die neue Sporthalle nicht wie geplant zum Jahreswechsel für den Unterricht sowie den Vereinssport zur Verfügung stehen. „Eine solche Art von böswilliger Sabotage habe ich noch nicht erlebt und konnte ich mir bisher auch nicht vorstellen,“ sagte Helmut Zech in seiner Funktion als stellvertretender Landrat in einer ersten Reaktion. „Die Dimension geht weit über das bekannte Maß an Vandalismus hinaus. Hier wurde nicht nur die schulische und sportliche Infrastruktur getroffen, sondern dieser Vorfall wird auch Auswirkungen auf die Abwicklung zukünftiger Baumaßnahmen des Landkreises haben.“
Zeugenaufruf und Belohnung
Das Landratsamt Dachau hat die Tat bei der Polizei angezeigt, jedoch liegen bislang keinerlei Hinweise zu dem oder den Tätern vor. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, kann sich an die Polizei oder beim Landratsamt melden. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen, stellt der Landkreis eine Belohnung in Höhe von 1.500 Euro in Aussicht.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH