Besucher bummeln, Ständler grummeln
Mäßige Kauflaune beim Karlsfelder Flohmarkt
Bei angenehmem Frühlingswetter zog es am vergangenen Marktsonntag wieder zahlreiche Karlsfelder auf den traditionellen Flohmarkt rund um den Rathausplatz. Schatzsucher und Schnäppchenjäger kamen dabei gleichermaßen auf ihre Kosten. Von kulinarischen Schmankerl über Kinderbekleidung und selbstgemalten Bildern der Prinzessin Pilar von Bayern – die zahlreichen Stände boten einen bunten Mix an Neuem und Gebrauchtem, Nützlichem und Schönem. Doch trotz des großen Andrangs hielt sich die Kauflaune der Besucher in Grenzen.
Kundschaft will einfach nix kaufen
Hunderte Besucher tummelten sich wieder auf dem traditionellen Flohmarkt, um das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern und nach Herzenslust zu stöbern. Während im vorderen Teil der Gartenstraße vor allem waschechte Flohmarktstände zu finden waren, hatten weiter hinten die gewerblichen Händler ihre Zelte aufgestellt. Die Rathausstraße hingegen hielt allerlei kulinarische Gaumenfreuden bereit, um sich nach einem turbulenten Flohmarkttag zu stärken. Obwohl das Sortiment der Markttreibenden unterschiedlicher nicht hätte sein können, waren sich in einem Punkt alle einig: Die Kundschaft will einfach nix kaufen – und das trotz angenehmer Temperaturen und hoher Besucherzahlen.
Nichts für Langschläfer
Die meisten der waschechten Flohmarktverkäufer hatten schon vor sechs Uhr morgens ihren Stand aufgebaut und einen der begehrten Plätze am Anfang der Gartenstraße ergattert. So auch Erni Schartel. Die Karlsfelderin war schon in den frühen Morgenstunden vor Ort und konnte einen der besser gelegenen Plätze ergattern. Mit im Gepäck: so manch skurriles Bild, antikes Besteck und eine gute Portion Spaß an der Sache. Trotz mäßiger Verkaufszahlen war sie mit dem Tag zufrieden. Die niedrige Standgebühr und die schöne Lage im Zentrum Karlsfelds gefallen ihr hier besonders gut.
"Leute sind übersättigt"
Schräg gegenüber ihres Standes verkaufte Gerda Meier Schönes und Nützliches für den Haushalt. Bereits zum dritten Mal war die Dachauer Näherin heuer mit einem Stand auf einem Flohmarkt vertreten. Auch ihre Tagesbilanz fiel weitgehend negativ aus. „Die Leute sind übersättigt und kaufen deshalb einfach nicht mehr so viel“, sagte sie.
"Es ist durchwachsen"
Über einen mageren Umsatz klagten vor allem die Verkäufer in den hinteren Reihen. Wer, anders als Erni Schartel und Gerda Meier, nicht früh genug aus den Federn gekommen war, musste sich mit einem Platz abseits des Getümmels zufrieden geben. „Es ist durchwachsen heute, die Kundschaft will einfach nix kaufen“, berichtete Markus Baitzel, der vor allem seinen schlechten Standort für den mäßigen Andrang verantwortlich machte. Auch sein Nachbar, der von Prinzessin Pilar von Bayern gefertigte Skizzen und Bilder anbot, hatte sich mehr erhofft.
Gemütlicher Flohmarkt
Der Flohmarkt findet traditionell zum Karlsfelder Marktsonntag im Frühjahr und Herbst statt. Nachdem er aufgrund der Bauarbeiten an der Neuen Mitte lange Zeit auf dem Gelände am Karlsfelder See stattfand, zog der Flohmarkt im letzten Herbst wieder zurück an den Rathausplatz. Die zahlreichen Besucher scheinen den zentralen Standort zu bevorzugen. Auch Erni Schartel gefällt es hier besser als am See. „Hier ist es gemütlicher“, findet sie.
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