Ausreichend
P+R-Anlage am Karlsfelder S-Bahnhof im ADAC-Test
Park+Ride -Anlagen können dazu beitragen, das Verkehrsaufkommen in den Innenstädten zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund hat der ADAC 60 P+R-Anlagen in zehn deutschen Großstädten mit hohem Pendleraufkommen getestet – unter anderem auch den P+R-Parkplatz am Karlsfelder S-Bahnhof, der allerdings nur mit der Note ausreichend bedacht wurde. Ansonsten schneidet München im Grunde aber sehr gut ab. Sieger im ADAC Test ist das gebührenpflichtige Parkhaus Österfeld Stuttgart, dicht gefolgt von den Münchner Anlagen Messestadt Ost und Fröttmaning (beide sehr gut) sowie Haus Borsigallee in Frankfurt.
Schlechteste Anlage im Test ist der P+R-Platz Plovdiver Straße in Leipzig mit dem Gesamturteil sehr mangelhaft. Ein Drittel der getesteten P+R-Anlagen erhielt die Wertung gut oder sehr gut, 26 Anlagen schnitten noch mit ausreichend ab. 13 waren mangelhaft, eine sogar sehr mangelhaft. Parkhäuser wurden im Test insgesamt besser bewertet als Parkplätze. In München wurden zudem noch Fürstenried West und Klinikum Großhadern (beide gut) sowie Neuperlach Süd (ausreichend) getestet.
Stärken
Als Stärken der Karlsfelder P+R-Anlage sah der ADAC, dass die Informationen über Lage, Größe und Preis im Internet abrufbar sind und dass auch die Voraussage der Parkplatzbelegung online verfügbar ist. Zudem sei eine Kontaktaufnahme mit dem Personal möglich. Positiv bewertet wurde zudem die durchgehende Beleuchtung des Parkbereichs, der ÖPNV-Takt und die Lage des Parkplatzes direkt an der Haltestelle. Des Weiteren sei die Fahrtzeit zum Münchner Hauptbahnhof mit dem ÖPNV im Berufsverkehr um sieben Minuten kürzer als mit dem Pkw – auch dies betrachtet der ADAC als Stärke. Eine Fahrt zum Rathaus in München sei mit dem ÖPNV im Berufsverkehr sogar um 24 Minuten kürzer als mit dem Pkw.
Schwächen
Zu den Schwächen des Karlsfelder P+R-Parkplatzes zählt der ADAC die fehlende Frei-/ Besetzt-Anzeige, es gebe demnach keinen Hinweis auf die Anzahl freier Stellplätze. Negativ bewertet wurde auch, dass es zum Testzeitpunkt keine freien Stellplätze gegeben hat, dass die Stellplätze nicht befestigt und teilweise nicht voneinander abgegrenzt und dass die Ticketautomaten nicht überdacht sind.
Nichtsdestotrotz sieht Alexander Kreipl in dem Abschneiden der Landeshauptstadt das Ergebnis durchdachter Konzepte seitens der Verantwortlichen: „P+R-Anlagen sind gerade in Ballungsräumen wichtig, um Pendlern die Möglichkeit zu geben, ihr Fahrzeug außerhalb der hoch belasteten Innenstädte stehen zu lassen“, erklärt der verkehrs- und umweltpolitische Sprecher des ADAC Südbayern. „Das Ergebnis für München ist sehr erfreulich und bestätigt die gute Arbeit der P&R GmbH – sogar das Provisorium in Neuperlach Süd hat noch eine ausreichende Bewertung erzielt.“ Kreipl sieht in dem Ergebnis Ansporn, das Angebot weiter auszubauen: „Wir fordern die Landeshauptstadt und alle Beteiligten auf, diesen Weg weiterzugehen und den Ausbau von P+R Anlagen voranzutreiben und die Vernetzung mit den Fahrplänen der öffentlichen Verkehrsmittel zu optimieren. Pendlern raten wir ihre tägliche Strecke zu prüfen, ob dort ein sinnvoller Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel an einer P+R Anlage möglich ist.“ Wichtig sei auch, dass die Anlagen nur benutzt werden, wenn man tatsächlich auf Bus oder Bahn umsteige.
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